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1658 - Goldzombie

1658 - Goldzombie

Titel: 1658 - Goldzombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ohne Grund war sie nicht angemalt worden.
    Was steckte dahinter? Wer dies alles in die Wege geleitet hatte, das wusste sie sehr genau, aber sie kannte den Grund nicht. Das ließ immer wieder ihre Gefühle hoch kochen. Hitzewallungen überkamen sie. Schweiß bildete sich auf ihrer Stirn, ihr Herz hatte sehr zu arbeiten, und aus ihrem Mund drang ein hartes Keuchen. Sie wusste nicht, was sie erwartete. Und sie hatte es auch nicht gewagt, diesen Armand danach zu fragen. Lisa wollte ihn nicht von sich aus ansprechen, denn er wollte etwas von ihr und nicht umgekehrt. Und so blieb sie mit ihren Gedanken und Überlegungen allein, zuckte jedoch leicht zusammen, als sie Schritte hörte. Sie drehte den Kopf leicht nach rechts und war froh, dass nicht Didier erschien, sondern Erika, die mit einem Tablett in den Händen auf ihr Bett zukam. Sie stellte das Tablett auf einem kleinen Tisch neben dem Krankenbett ab und nickte Lisa zu.
    »Wie geht es dir?«
    Lisa verzog die Lippen. »Ich kann es dir nicht genau sagen. Es gibt meinen körperlichen Zustand und dann den seelischen. Beide sind nicht optimal.«
    »Das Kind?«
    »Auch.«
    Erika nickte. Dann holte sie ein bis zur Hälfte mit Wasser gefülltes Glas hervor und ließ eine Tablette hineinfallen. Mit einem langen Löffel rührte sie um. Dabei schaute sie zu, wie sich die Tablette auflöste.
    »Was ist das?«, fragte Lisa.
    »Ein Beruhigungsmittel. Keine Sorge, es wird dir gut tun, denn es besteht nur aus Naturheilmitteln.« Erika setzte ihr freundlichstes Lächeln auf. »Ich weiß, wie dir zumute ist, aber ich kann dir sagen, dass alles gut gehen wird, denn ich bin an deiner Seite, wenn das Kind kommt. Daran solltest du immer denken, und ich bin auch nicht neu in diesem Geschäft.«
    »Das weiß ich.«
    »Und jetzt trink, bitte.«
    Lisa wusste, dass es unklug war, wenn sie sich weigerte. Zudem meinte Erika es gut mit ihr. Ob es ihr dabei wirklich um Lisa ging, das wusste sie nicht, denn die Schwangere musste immer daran denken, dass Erika in Didiers Diensten stand, und das war der Mann, den sie hasste.
    Lisa nahm das Glas entgegen, hielt es mit beiden Händen fest und trank. Das Zeug schmeckte nach Orange, man musste sich wirklich nicht davor ekeln. Erika blieb bei ihr. Sie saß auf einem Stuhl, nickte ihr zu und lächelte. Sie wollte ihr Mut machen. Sehr oft hatte sie es versucht, aber es nicht geschafft. Lisa musste immer an das Ende denken, das unweigerlich näher rückte.
    Als das Glas leer war, gab sie es zurück. Danach lag sie still und legte die Hände auf ihren gerundeten Bauch. Es tat ihr gut, dass Erika nicht ging und weiterhin neben dem Bett sitzen blieb. Auch wenn sie nichts sagte, spürte Lisa doch eine gewisse Geborgenheit, die sie ausstrahlte. Man konnte auch sagen, dass sie etwas Mütterliches an sich hatte. Und sie stellte sich auf Lisa ein, denn sie sprach sie nicht an, weil sie das Gefühl hatte, dass Lisa mit ihren Gedanken allein bleiben wollte.
    »Wird es weh tun?«, flüsterte Lisa plötzlich.
    »Nein, mein Kind, nein. Ich bin doch bei dir. Und ich werde dafür sorgen, dass es nicht wehtut. Du kannst dich auf mich verlassen. Wir haben einen kleinen Kreißsaal, und dort ist schon, alles für die Geburt vorbereitet.«
    »Und - und - Armand?« Sie hatte die Frage gequält gestellt.
    »Was ist mit ihm?«
    »Wird er dabei sein?«
    Erika enthielt sich einer Antwort. Zunächst jedenfalls. Dann runzelte sie die Stirn und sagte mit leiser Stimme: »Ich kann es dir nicht sagen, Kind. Ich weiß allerdings, dass er sich freut. Er wird seinen Sohn sehr mögen, und es kann sein, dass er dabei sein will, wenn er auf die Welt kommt!«
    Die Hände der Schwangeren schlössen sich zu Fäusten. Ausgerechnet das hatte sie nicht hören wollen. Nein, das auf keinen Fall. Sich vorzustellen, sein Gesicht bei diesem bedeutenden Vorgang zu sehen, das war schon mehr als eine Zumutung. Erika versuchte sie zu beruhigen. »Auch wenn er dabei sein sollte, ich werde mich um dich kümmern, das ist versprochen.«
    Lisa atmete heftig ein und aus. »Ich -ich - will es aber nicht. Ich kann es nicht ertragen, dass er mir dabei ins Gesicht schaut. Ich hasse ihn. Er hat mir Gewalt angetan. Wenn ich an seine Augen denke, wird mir übel. Seine Blicke - sie sind so grausam. Es sind Blicke, die ich nicht ertragen kann. Oft habe ich mir gewünscht, tot zu sein.«
    »So darfst du nicht reden.«
    »Doch so rede ich aber. Und ich werde meine Gedanken auch nicht ändern. Wäre ich nicht überwacht worden,

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