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1658 - Goldzombie

1658 - Goldzombie

Titel: 1658 - Goldzombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verschiedenen Gene in dir, und du wirst dich später an den erinnern, der tatsächlich hinter deiner Geburt steckt. Es ist der mächtigste Herrscher der Welt. Viele glauben an ihn, und so habe auch ich an ihn geglaubt.« Er musste sein Lachen einfach loswerden. »Hier ist der Erfolg. Hier habe ich dich. Du bist derjenige, der die Zukunft ist.« Er nickte dem Jungen zu. »Ja, die Zukunft, sie…«
    Mitten im Satz stoppte er und wirkte wie jemand, dem soeben etwas eingefallen ist. Er schüttelte den Kopf mit der hässlichen Maske und senkte den Blick. Das alles sahen auch die beiden Frauen. Sie sagten nichts und hielten den Atem an. Etwas stimmte nicht. Da war was passiert. Sie sahen, dass Armand das Kind mit der goldenen Haut plötzlich schüttelte, als wäre es ihm lästig. Erika duckte sich, als hätte sie einen Schlag erhalten. Der Mann hatte nichts sagen müssen. Aber als Hebamme wusste sie, was ihm aufgefallen war. Daran hatte sie schon gedacht, sich aber gehütet, ein Wort darüber zu verlieren. Einige Sekunden vergingen. Danach fühlte Erika den Blick des Mannes auf sich gerichtet. Didier sagte noch nichts.
    Er tat aber etwas und schüttelte das Kind erneut.
    »Nein«, flüsterte er dann, »nein, verdammt! Das kann nicht sein. Das will ich nicht! Das akzeptiere ich auch nicht! Das kommt für mich nicht infrage!«
    Jetzt endlich traute die Hebamme sich, den Mund zu öffnen. »Was ist denn los?«
    »Das weißt du genau!«
    »Nein, ich…«
    »Hör auf«, schrie er sie an, »du musst das wissen!« Ein Keuchen drang aus seinem Mund. »Was macht ein Kind, wenn es auf die Welt kommt? Muss ich dir das sagen?«
    »Es schreit!«
    »Ja, es schreit! Und hat dieses Kind hier geschrien? Hat es das, verdammt?«
    »Nein!«, flüsterte Erika.
    »Und warum hat es nicht geschrien? Ich will dir die Antwort geben. Es konnte nicht schreien. Weil es nicht lebt. Es ist tot! Mein Junge ist tot! Dieses verdammte Weibsstück hat mir eine Totgeburt geschenkt! Das ist die Tatsache!«
    Erika stand auf dem Fleck, ohne sich zu rühren, sie hatte die Augen geöffnet, starrte das Kind und den Mann, an, ohne beide allerdings richtig zu sehen. - »Das hättest du merken müssen, verflucht! Du hättest es mir sagen müssen und…«
    »Nein, nein, nein!«, schrie sie. »Das ist nicht so gewesen, es hat vor wenigen Minuten noch gelebt. Ich weiß nicht, was passiert ist. Ich weiß es wirklich nicht. Ja, ich habe keinen Schrei gehört und mich auch gewundert. Jetzt ist es vorbei. Ich kann es nicht ändern.«
    »Trotzdem, Erika. Das Kind lebt nicht. Und ich werde dafür sorgen, dass es noch weitere Tote gibt. Du sollst nicht mehr leben, und diese Lisa Cordial auch nicht. Ich muss wieder von vorn beginnen. Ich werde der Hölle Abbitte leisten müssen, und das tue ich auch gern, denn ich hoffe, dass der Satan Verständnis zeigt und mir eine zweite Chance gibt. Aber zuerst seid ihr an der Reihe.«
    Er legte das Kind auf den Boden und stieß ein hartes Lachen aus, bevor er auf die beiden Frauen zuging…
    ***
    Genau in diesem Augenblick betrat ich den Raum. Ich hatte mich recht lange an der Tür aufgehalten und alles mitbekommen. So konnte ich mir ein Bild machen, zumindest ein ungefähres, und ich wusste, dass dieses Kind nicht mehr lebte. Armand Didier würde durchdrehen. Er kannte wirklich keine Gnade. Die von seinem Gesicht sitzende Goldmaske Heß seine Gestalt noch schauriger und widerlicher erscheinen. Es war schon ein Anblick, der abstieß.
    Als er den ersten Schritt gegangen war, meldete ich mich. Das schlug ein wie die berühmte Bombe, dabei hatte ich nur einen Satz gesagt.
    »Ich denke, das reicht, Didier!«
    Er hatte den zweiten Schritt vorgehen wollen, was er aber nicht schaffte. Mitten in der Bewegung hielt er an. Seine Bewegungen erstarrten, er war plötzlich zu einer Statue geworden.
    Um mich zu sehen hätte er den Kopf drehen müssen was er noch nicht tat. Das gab mir die Gelegenheit, noch näher auf ihn zuzugehen. Ich war gespannt, wie er sich wehren würde.
    Zunächst tat er nichts. Dann überlegte er es sich anders und drehte langsam den Kopf. Ich hatte die Maske bisher nur von der Seite gesehen, nun starrte ich auf sie. Sie war perfekt. Dazu zählte ich ihr Aussehen und auch ihren Sitz. Sie hatte sich dem Gesicht völlig angepasst, sodass ich von weichem Gold ausgehen musste, das sich wie eine zweite Haut über sein Gesicht gelegt hatte.
    Ich hatte das Gefühl, einem ägyptischen Priester ins Antlitz zu schauen, der Tausende von Jahren

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