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166 - Medusenfluch

166 - Medusenfluch

Titel: 166 - Medusenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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meinem Finger zu tragen, und ich war bereit gewesen, mit allen mir zu Gebote stehenden Mitteln darum zu kämpfen.
    Daß er mir kampflos in den Schoß fallen würde, hätte ich nie gedacht, deshalb war ich so verdattert. Mein Ring… ich hatte ihn wieder.
    Von Anfang an hatte er mich im Kampf gegen die schwarze Macht begleitet. Nachdem ich ihn verloren hatte, war ich mir nicht mehr ganz komplett vorgekommen.
    Und nun plötzlich lag er hier vor mir. Ich brauchte ihn nur zu nehmen und ihn mir an den Finger zu stecken. Ich griff danach und – »Halt, Tony!« Mr. Silvers Stimme peitschte durch den Living-room.
    Ich schaute ihn verwirrt an. »Was befürchtest du? In seinem Zustand hat Frank Esslin andere Sorgen, als mich hereinzulegen.«
    »Vergiß nicht, daß diesen Ring außer ihm auch Höllenfaust und Agassmea getragen haben.«
    »Du meinst, sie könnten ihn irgendwie beeinflußt haben?«
    »Genau«, erwiderte der Ex-Dämon. »Deshalb würde ich den Ring gern ein paar Tests unterziehen. Überläßt du ihn mir kurz?«
    »Klar.« Ich zog die Hand zurück.
    »Wenn er in Ordnung ist, bin ich der letzte, der nicht möchte, daß du ihn trägst«, sagte der Hüne.
    Bevor er den Ring in seine Hände nahm, überzogen sich seine Handflächen mit einer schützenden Silberschicht. Er nahm den magischen Ring auf, umschloß ihn mit seinen großen Tatzen und konzentrierte sich darauf.
    Anschließend schob er sich den Ring auf den Finger und sprach einige Dämonenworte darüber. Wenn sich eine unbekannte Kraft in den Stein eingenistet hätte, hätte sie sich spätestens jetzt zeigen müssen, doch der Ring blieb friedlich.
    Mr. Silver zog ihn ab. »Scheint alles okay zu sein«, sagte er und reichte mir mein Eigentum.
    Ich gebe zu, ich war nervös, danach zu greifen – und ein wenig unsicher, denn Mr. Silver hatte nicht mit hundertprozentiger Sicherheit beteuert, daß der Ring völlig in Ordnung war.
    Er hatte gesagt: »Scheint alles okay zu sein.« Warum diese Einschränkung?
    Ich hatte erlebt, wie Frank Esslin mit Hilfe des Rings einen Strahlenpanther schuf. Um das zu erreichen, um den Ring zu aktivieren, hatte er ein Zauberwort gerufen, das ich nicht vergessen hatte. »Dobbox!« hatte es geheißen.
    Ob es mir auch gelang, diese Zusatzmagie mit diesem Wort zu aktivieren? Mr. Silver, der wußte, was mir durch den Kopf ging, weil er sich in meine Gedanken eingeschaltet hatte, sagte:
    »Okay, Tony, versuche es.«
    »Was soll er versuchen?« fragte Vicky nervös.
    Mr. Silver bat Roxane, mit allen hinauszugehen.
    »Boram, du hältst dich bereit!« sagte ich zum Nessel-Vampir.
    »Ja, Herr«, antwortete er mit seiner unverwechselbaren Stimme, hohl und rasselnd.
    Ich hob gespannt die Hand, an die ich mir den Ring gesteckt hatte. Mr. Silver und der weiße Vampir befanden sich auf dem Sprung. Sollte der Strahlenpanther erscheinen und sich gegen mich wenden, würden die beiden mich vor ihm schützen.
    Ich schaute Mr. Silver und den Nessel-Vampir an. »Bereit?«
    Sie nickten.
    Und ich rief das Zauberwort.
    ***
    »Wann brechen wir auf?« fragte Yora krächzend. Ihre Ungeduld war verständlich, aber Agassmea hatte es nicht so eilig.
    »Morgen«, sagte die Tigerfrau.
    »Warum nicht sofort?«
    »Es ist ein langer, beschwerlicher Weg«, antwortete Agassmea. »Du bist alt und schwach, mußt dir deine Kräfte, die dir geblieben sind, gut einteilen. Wenn du dich übernimmst, erreichst du gar nichts. Deshalb schlage ich vor, daß du dich vorher noch gut ausruhst. Leg dich hin und versuche zu schlafen.«
    »Das kann ich nicht. Dazu bin ich zu aufgeregt.«
    »Du mußt schlafen, das wird dich stärken. Hab keine Angst, es kann dir nichts geschehen. Ich werde über deinen Schlaf wachen. Du kannst mir vertrauen. Ich stehe tief in deiner Schuld. Du hast mich dem Leben wiedergegeben. Ohne die magischen Augen wäre ich irgendeiner ungewissen Gefahr zum Opfer gefallen. Während du schläfst, werde ich gründlich darüber nachdenken, wie wir vorgehen müssen. Ich habe dir gesagt, daß es nicht leicht für mich sein wird, den Weg wiederzufinden, aber ich werde es versuchen. Und nun leg dich hin und schlafe.«
    Yora setzte sich in der Nähe des Feuers auf den Boden.
    »Trockenes Holz befindet sich dort hinten«, sagte sie. »Laß das Feuer nicht ausgehen, mich friert so leicht.«
    Agassmea lächelte verständnisvoll. »Du bist eine alte Frau.«
    »Aber du wirst mir helfen, wieder jung zu werden.«
    »Ja, das werde ich«, versicherte ihr die Tigerfrau. »Jugend und

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