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166 - Medusenfluch

166 - Medusenfluch

Titel: 166 - Medusenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hat gerade eine Auseinandersetzung mit Boram.«
    »Mit Boram, dem Wortkargen?« fragte ich überrascht.
    Normalerweise sprach Boram keine zehn Worte in einem Stück. Er beschränkte sich zumeist auf das Wesentliche. »Gib mir Mr. Silver«, verlangte ich.
    Vicky reichte den Hörer an den Ex-Dämon weiter. »Vor dir ist doch wirklich keiner sicher«, sagte ich, nachdem der Hüne sich gemeldet hatte.
    Mr. Silver lachte. »Ich wollte ihn mal ein bißchen länger reden hören, deshalb zog ich ihn auf. Ich muß den richtigen Nerv erwischt haben, denn jetzt ist er nicht mehr abzustellen.«
    »Es macht dir Spaß, deine Umwelt zu ärgern, wie?«
    »Nur die, die ich mag.«
    »Glaubst du, du schaffst es, Boram für eine Weile in Ruhe zu lassen?«
    »Brauchst du mich?«
    »Ja.«
    »Wohin soll ich kommen?« fragte Mr. Silver sofort.
    Ich nannte ihm die Adresse des Hexenhauses.
    »Ich bin in zwanzig Minuten da«, versprach Mr. Silver – und er hielt Wort.
    ***
    Was Agassmea sah, erschütterte sie. Ihre tastenden Finger hatten ihr nicht so eindringlich genau übermittelt, wie gründlich Terence Pasquanell mit der Kraft des Zauberhelms Yoras Jugend zerstört hatte.
    Eigentlich erkannte Agassmea die Totenpriesterin nur an ihrem bodenlangen weißen Gewand, dem Blutornat, wieder.
    »Du bist Yora?« fragte sie – fast ungläubig.
    Die magere Dämonin breitete die Arme aus und nickte bitter. »Das hat Terence Pasquanell aus mir gemacht. Meine Rache muß ihn furchtbar treffen. Tausend Tode muß er sterben!«
    Agassmea blickte sich in der Höhle um. Sie sah Schatten an den Felswänden tanzen, hörte das Feuer nicht nur knistern und prasseln, sondern konnte es auch sehen.
    Sie hatte ihr Augenlicht wieder, und die Kraft der Dämonenaugen stärkte sie. Damit hatte Höllenfaust nicht gerechnet. Sie lachte innerlich.
    Der Anführer der Grausamen 5 glaubte sie verloren – aber nun fühlte sie sich wieder so stark wie früher, wenn nicht noch stärker. Daraus ergaben sich völlig neue Aspekte. Sie hätte jetzt umkehren und Shemtora vom Katzenthron stoßen können, bevor diese darauf noch richtig warm geworden war.
    Und dann konnte sie darangehen, ihre Rache zu planen. Um Höllenfaust zu schlagen, wäre sie sogar bereit gewesen, sich mit seinen Feinden zu verbünden.
    Ihr fiel auf, daß sie keinen Gedanken an Yoras Problem verschwendete. Die Totenpriesterin hatte ihr geholfen und eine Bedingung daran geknüpft.
    Agassmea war damit einverstanden gewesen, und sie hätte Yora jetzt eigentlich zu Dank verpflichtet sein müssen, aber was ist schon Dankbarkeit in den Kreisen der Schwarzblüter.
    Manchmal verwenden sie dieses Wort, aber nur, wenn es ihnen zum Vorteil gereicht, und das war hier nicht der Fall. Im Gegenteil, Yora war für Agassmea ein Klotz am Bein.
    »Du wirst mir doch helfen«, sagte die Totenpriesterin zögernd. Irgendwie hatte sie das Gefühl, daß sich die Tigerfrau von ihr trennen wollte, deshalb hatte sie heimlich unter ihren Blutornat zum Seelendolch gegriffen.
    Ihre Kraft hätte noch gereicht, Agassmea einen Todesstoß zu versetzen, doch das war nicht nötig, denn die Tigerfrau antwortete:
    »Selbstverständlich. Ich habe es dir ja versprochen.«
    ***
    Der Ex-Dämon kam mit dem Taxi. Ich stieg aus, als er auf meinen Rover zuschritt, und informierte ihn knapp, aber gründlich.
    »Okay!« sagte der Ex-Dämon grimmig. »Gehen wir hinein, und setzen wir der Lady den Kopf zurecht.«
    Ich holte aus dem Kofferraum ein Fläschchen mit Weihwasser und eine magische Kreide, denn ich hatte die Absicht, der Hexe den Aufenthalt in ihrem Haus so ungemütlich wie möglich – wenn nicht überhaupt unmöglich – zu machen.
    Wir begaben uns in das Gebäude, und es stellte sich schnell heraus, daß Abby Vymax nicht mehr da war. Ich zeichnete mit der Kreide weißmagische Symbole an die Wände und besprengte den Boden mit Weihwasser kreisförmig und in Wellenlinien.
    Mr. Silver riet mir, etwas davon aufzuheben.
    »Wozu?« fragte ich.
    »Wir errichten eine Falle für die Teufelsbraut«, sagte der Ex-Dämon. »Gleich vorn an der Haustür. Wenn sie heimkommt, tappt sie hinein und kann nicht mehr heraus.«
    Ich grinste. »Hört sich gut an.«
    Wir »verseuchten« vorher aber auch noch den Keller mit weißer Magie und begaben uns anschließend nach oben. Mr. Silver erklärte mir, wie er sich die Falle vorstellte, und ich führte sie in seinem Sinn aus.
    Mit der magischen Kreide markierte ich Fixpunkte, die ich dann mit Weihwasserstrichen bogenförmig

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