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1660 - Die Todesengel von Hangay

Titel: 1660 - Die Todesengel von Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vennok zu tun gehabt."
    „Das werden wir frühestens auf Kyrlon erfahren", meinte Nia Selegris.
    Dies geschah in den ersten Minuten des 2. November 1206 NGZ
     
    4.
     
    Kyrlon war der 2. Planet des roten Riesen Ohnkgem. Eine trockene Welt mit Wüstencharakter, wie er den Hauri entgegenkam, aber andererseits viel zu kalt - mit Temperaturen, wie sie die Kartanin bevorzugten. So gesehen bot der Planet für beide dieser Völker keine ausgesprochen idealen Lebensbedingungen, dennoch war der Planet schon immer hieß umkämpft gewesen.
    Vor dem Hangay-Transfer hatten hier Kartanin gesiedelt, die Bodenschätze abbauten.
    Wegen seiner günstigen strategischen Lage baute ihn die Kansahariyya zu einem Bollwerk gegen die Kräfte des Hexameron aus. Nach dem Transfer Hangays eroberten die Hauri den Planeten, und während des Hundertjährigen Krieges wurde er zum Protektorat wechselnder Kriegsherren. Schließlich behielten die Hauri die Oberhand.
    Während der Wirren des fünften Jahrhunderts geriet der Planet allmählich in Vergessenheit. Als die in den folgenden Jahrhunderten an Bedeutung gewinnenden Karaponiden diese Welt neu entdeckten, fanden sie ein Millionenvolk degenerierter Hauri vor - ein wahres Dorado für die Jäger, die mit Humanoiden als Sklaven handelten. Von hier aus gingen Zigtausende Hauri in die Sklaverei.
    Doch dieses goldene Zeitalter der IQ-Jäger neigte sich allmählich dem Ende zu, als sich die Hauri langsam wieder konsolidierten und in diesem Gebiet das Ingkoom-Imperium etablierten. Das war der Beginn von blutigen Auseinandersetzungen. Erst zu Ende des vergangenen Jahrhunderts kamen sich die beiden einander bekriegenden Parteien langsam näher und bauten die Streitpunkte allmählich ab. Trotz aller Abkommen zwischen den Zentralregierungen der beiden Völker kehrte kein Friede in diese Sternenregion ein. Der Grund lag weniger in Meinungsverschiedenheiten zwischen beiden Völkern, sondern vor allem in der Unzufriedenheit der hier lebenden Hauri und Kartanin gegenüber den eigenen Regierungen.
    Denn das Grenzland wurde immer mehr zum Armenhaus von Hangay. Sowohl Kartanin wie auch Hauri schafften es nicht, ihre Kolonien am wirtschaftlichen und sozialen Aufwärtstrend teilhaben zu lassen. Die Karaponiden probten den Aufstand, als sie erfuhren, daß die Zentralregierung gigantische Summen zur Revitalisierung der Nakken flüssig machen wollte, und setzten durch, daß dieses Projektion fallengelassen wurde.
    Die Ingkoom-Hauri ihrerseits erboste es, daß Talluur ungeheure Mittel aufwendete, um Zugang zur Milchstraße zu finden und ihre Politik auch insgesamt „intergalaktisch" ausrichtete, anstatt das Armenhaus von Hangay zu sanieren. Im Gegensatz zu den Karaponiden konnten sich die Ingkoom jedoch nicht durchsetzen und wollten das Argument nicht akzeptieren, daß diese intergalaktischen Bestrebungen richtungsweisend für die Zukunft sein sollten und irgendwann allen zugute kommen würden.
    Jungpolitiker wie Pertury hätten es lieber gesehen, wenn man die Probleme der Gegenwart behandelt hätte, anstatt die Grundmauern für einen Zukunftstraum auf sandigem Grund zu bauen. Und darum war Pertury in den Untergrund gegangen und kämpfte mit seinesgleichen gegen die „talluurische Herrschaft der satten Popanze".
    Julian Tifflor hatte sich während des fast zwei Wochen dauernden Fluges nach Hangay eingehend über die Lage in diesem Krisengebiet informiert und war dabei immer wieder mit dem Namen dieses Untergrundkämpfers konfrontiert worden.
    Pertury hatte zwar gute Verbindungen, war aber nicht der eigentliche Kopf der Untergrundorganisation. Es konnte nur so sein, daß die eigentlichen Fädenzieher in hohen Regierungspositionen zu finden waren und ihn von der Plattform ihrer Macht aus protegierten. Darüber hinaus war Pertury auf seiner Heimatwelt inzwischen zu einem Volkshelden geworden. Ihn dingfest zu machen und „umzudrehen", um ihn dann als Zugpferd für die Regierungsprogramme präsentieren zu können, hätte mit einem Schlag die Probleme auf Kyrlon gelöst.
    Doch von solchen Erfolgen konnte die Zentralregierung nur träumen. Pertury war einfach nicht unterzukriegen, wohl wegen seiner Unterstützung von Talluur.
    Julian Tifflor rechnete sich als unparteiischer Außenstehender Chancen aus, mit dem Extremistenführer Kontakt aufnehmen zu können. Ihm ging es nicht darum, Pertury im Sinne der haurischen Regierung umzustimmen, sondern er wollte von ihm hören, was die Hauri dieses Grenzlandes bewegte und was ihre

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