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1660 - Die Todesengel von Hangay

Titel: 1660 - Die Todesengel von Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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immer wieder. „Aber eines schwöre ich. Jenem, der sich diese Tortur für mich ersonnen hat, werde ich es heimzahlen!"
    Die Sendungen hörten unvermittelt auf. Durch die plötzliche Stille drang eine Stimme zu ihm, die ebenso verzerrt war wie die des Vermummten, der sich in der Einleitung an ihn gewandt hatte. „Diese Drohung wirst du vermutlich nie wahr machen können, weil dir die Identität des Verantwortlichen verborgen bleiben wird, Galaktiker. Aber vielleicht erhältst du Gelegenheit, deinen Ärger an mir abzureagieren."
    „Dann darf ich hoffen, daß du irgendwann den Mut faßt, um dich mir zu stellen?" fragte Tifflor.
    Die Antwort kam mit gekränkter Heftigkeit: „Wenn es nach mir ginge, würde ich dir den Tarnhelm längst schon abgenommen haben. Aber ich bin an meine Befehle gebunden."
    „Kannst du mir dann wenigstens mit ein paar Informationen aushelfen?"
    „Das kommt darauf an. Versuch's einfach."
    „Was habt ihr mit meiner Gefährtin gemacht? Befinde ich mich noch auf Kyrlon? Ist mein Raumschiff auf dem Planeten eingetroffen? Und wie lange wollt ihr mich festhalten, beziehungsweise wie lange soll ich noch in ... in einer Illusionshaft bleiben?"
    „Nia Selegris wurde nur leicht betäubt zurückgelassen", kam die Antwort. „Sie ist längst wieder gesund und setzt, zusammen mit der Mannschaft deines Raumschiffes, alles in Bewegung, um dich zu finden. Die PERSEUS ist einen Tag nach der MOJENAZ gelandet. Das ist sehr störend für uns, wie du dir denken kannst, denn noch befinden wir uns auf Kyrlon. Aber wir werden dich wegschaffen müssen. Der Boden hier wird uns zu heiß, und das nicht nur wegen des Wirbels, den deine Freundin verursacht.
    Es ist da irgend etwas im Gange, dessen ganzen Umfang wir noch nicht absehen können. Aber wir haben Befehl erhalten, uns auf Abruf bereitzuhalten. Tut mir leid, aber ich kann an deinem Zustand nichts ändern, bis wir endgültig in Sicherheit sind."
    „Danke für die Auskünfte", sagte Tifflor. „Ich würde dich aber trotz allem bitten, mich mit weiteren Sendungen zu verschonen. Ich bin schließlich aus dem Grund nach Hangay gekommen, um mit .Leuten wie dir zu reden."
    „Dazu bekommst du noch ausreichend Gelegenheit", versprach der Unbekannte. „Aber die Sicherheit geht vor. Ich muß dich leider wieder ins Land der Illusionen schicken..."
    „Einen Augenblick noch! Haben die Schwierigkeiten etwas mit Ertrusern zu tun?"
    „Mehr mit den PayGuas. Aber diesen gehören ja auch solche Riesenbabys an. So, jetzt muß ich aber..."
    „Bist du zufällig mit diesem legendären Pertury identisch?" fragte Tifflor hastig. „Pertury ist in diesem Augenblick zu Hause."
    „Er könnte sich mit mir auch per Telekommunikation unterhalten."
    „In der Tat, das könnte er."
    Die Stimme war kaum verklungen, als Julian Tifflor wieder von fraktalen Bildern überschwemmt und mit mißtönender Haurimusik traktiert wurde. Aber wenigstens hatte man mit ihm soviel Einsehen, ihm weitere Reden von Politikern zu ersparen
     
    5.
     
    Sie trafen sich gleich nach der Landung der PERSEUS in einem Verwaltungsgebäude des Raumhafens von Kyrlon. Hier hatte das haurische Sonderkommando zur Terroristenbekämpfung sein Hauptquartier aufgeschlagen.
    Das Lächeln auf dem von Lashat-Pocken gezeichneten Gesicht war eingefroren. Ronald Tekener drückte zuerst Nia Selegris kurz an sich, dann reichte er Bolder Dahn stumm die Hand. Dahn hatte ihn beim Einflug ins Ohnkgem-System über die Situation auf Kyrlon informiert. „Das sind Chalid pak Lyiv und Zarron pak Druyn", stellte Nia Selegris die beiden Diplomaten vor.
    Tekener kannte Chalid pak Lyiv bereits aus der Milchstraße und hatte ihn als schaumschlagenden Schwätzer eingestuft. Zarron pak Druyn dagegen war ihm unbekannt. Er war noch verhältnismäßig jung, wirkte dynamisch und machte einen intelligenten, aber auch einen verschlagenen Eindruck, wie Tekener fand. Für ihn war es stets ein warnendes Signal, wenn ein Gegenüber krampfhaft bemüht war, seinem Blick standzuhalten, um ein reines Gewissen und Stärke zu demonstrieren - so wie dieser junge Hauri. „Ich kenne Druyn. Es ist ein geschichtsträchtiger Priesterberg, der zur Zeit des Hexamerons noch Nemees hieß", sagte Tekener. „Er besitzt eine ausgezeichnete Universität. Welche Fächer hast du belegt?"
    „Allgemeine Sozial- und Politwissenschaften und ein bißchen Syntronik nebenbei", antwortete der Diplomat. „Diese Ausbildung hat mir die Basis für den Kampf gegen Armut und

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