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1660 - Die Todesengel von Hangay

Titel: 1660 - Die Todesengel von Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Unterdrückung gegeben."
    Tekener wandte sich ab und an Chalid pak Lyiv. „Was hat dieser Kerl hier zu suchen?" fragte er ihn mit leiser, bedrohlich klingender Stimme. „Er ist ein Sympathisant der Terroristen und wird keinen Finger rühren, um etwas zu Tifflors Befreiung beizutragen. Ich kenne solche Typen. Ein Hauri, der für seine irrige Überzeugung über Leichen gehen würde. Aber nicht über Tiffs Leiche!"
    Der dritte Hauri, der sich bisher im Hintergrund gehalten hatte, räusperte sich. „Ich bin Einsatzleiter Croymal, Kommandierender des Anti-Terrorkommandos auf Kyrlon. Ich habe schon viel von dir gehört, Smiler", sagte er, wohl um zu zeigen, wie gut er Tekener kannte. „Es besteht keinerlei Grund für solche Befürchtungen. Die EHE, die Julian Tifflor entführt hat, gehört zu den gemäßigten extremistischen Formationen.
    Sie will mit dieser Aktion nur auf sich aufmerksam machen und das Interesse der Öffentlichkeit auf ihre Forderungen lenken. Sie wollen..."
    „Geschenkt!" Tekener machte eine wegwerfende Handbewegung. „Mein Interesse haben sie jedenfalls geweckt. Aber sie werden sich vielleicht wünschen, daß sie das nie getan hätten. Wofür steht EHE eigentlich?"
    „Für Entschlossene Haurische Bürgerrechtsfront", antwortete Croymal.
    Ronald Tekener konnte nicht umhin, als trotz der ernsten Situation ein amüsiertes Lächeln zu zeigen. Das war typisch für Hauri, die geradezu ein Faible für hochtrabende und umständliche Bezeichnungen hatten. „Dann verrate mir mal, Einsatzleiter Croymal, was ihr in den zehn Tagen seit Julian Tifflors Entführung unternommen habt?" erkundigte sich der Spieler zynisch. „Wie habt ihr es geschafft, über einen so langen Zeitraum kein greifbares Ergebnis zu erzielen?"
    „Wie kannst du behaupten, daß wir nicht erfolgreich waren?" erboste sich Croymal. „Wir sind drauf und dran, die ganze Organisation auffliegen zu lassen. Ich warte jeden Augenblick auf die entscheidende Information."
    „Soviel Zeit gebe ich dir noch, Croymal - diesen einen Augenblick. Wenn sich danach kein Erfolg einstellt, dann nehme ich die Sache in die Hand und erledige sie auf meine Weise. Das solltest du dir aber lieber nicht wünschen."
    „Du bist ein solches Auftreten wohl deinem schlechten Ruf schuldig, Ronald Tekener", sagte Zarron pak Druyn. „Aber nimmst du den Mund nicht etwas zu voll? Du bist auf unsere Zusammenarbeit angewiesen."
    „Wenn du das glaubst, werde ich dir mal etwas sagen, du grüner Junge." Ronald Tekener blieb ganz ruhig, als er sich lässig vor dem haurischen Politiker aufbaute. „Ich habe fast ein Vierteljahrhundert in Hangay gelebt und dafür gekämpft, daß die Kansahariyya ihre frühere Bedeutung zurückerlangt und daß auch die Hauri den ihnen zustehenden Platz in dieser Dachorganisation bekommen. Hangay ist mir zur zweiten Heimat geworden. Ich kenne die Verhältnisse hier vermutlich besser als du. Darum kann ich dir eines sagen: Mit dieser Aktion haben die Hauri mit einem Schlag viel von dem zerstört, was andere in vielen Jahren aufgebaut haben. Und wenn Julian Tifflor auch nur ein Härchen gekrümmt wird, dann wird euch das noch mal um Jahrzehnte zurückwerfen. Darum steht ihr in meiner Schuld, und ich erwarte von euch vollste Unterstützung bei der Befreiungsaktion für meinen Freund. Für das Volk der Hauri kann es zur Überlebensfrage werden, wie diese Sache ausgeht. Ich hoffe, du hast mich verstanden, Zarron."
    „Wir tun alles, was in unseren Kräften steht, um Julian Tifflor zu befreien", befleißigte sich Croymal zu versichern. „Wir haben, wie du uns geraten. hast, den Kopf der EHB laufen gelassen und verfolgen ihn. Er wird uns zu seinem Versteck führen. Wie gesagt, ich erwarte jeden Moment eine Erfolgsmeldung."
    „Dann gib uns Bescheid, wenn es soweit ist", sagte Tekener. „Ich möchte jetzt mit meinen Freunden allein sein."
    Nachdem die drei Hauri gegangen waren, sagte Nia Selegris: „War es wirklich nötig, Zarron pak Druyn derart beleidigend zu behandeln? Du hast dir damit nur einen Feind gemacht."
    „Ich will ihn nicht zum Freund", meinte Tekener bloß; er wollte sich nicht einmal Nia gegenüber für seine Handlungsweise rechtfertigen müssen. Dann wurde er sachlich. „Ich will jetzt in allen Einzelheiten über das Geschehen informiert werden und einen genauen Zeitplan über den Ablauf der Ereignisse erstellen. Das alles erscheint mir als zu verfilzt, als daß ich durchblicken könnte."
    „Ich habe dir bereits alles berichtet",

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