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1661 - Der Torwächter

1661 - Der Torwächter

Titel: 1661 - Der Torwächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schrecklicher Weg. Vorsichtig schob sie sich an ihren Vater heran. Sie schlich an der linken Seite des Schreibtisches vorbei, weil sie an die Längsseite kommen wollte, um ihrem Vater ins Gesicht zu schauen.
    Er hielt den Kopf leicht gesenkt, sodass sie ihm nicht direkt ins Gesicht blicken konnte. Die untere Hälfte war sowieso von den Händen und einem Teil des Revolvers verdeckt. Er hielt auch den Blick gesenkt und war voll und ganz in sein Vorhaben vertieft.
    Auch Cora senkte den Kopf. Sie sprach mit sehr leiser Stimme: »Vater? Hörst du mich?«
    Keine Reaktion…
    »Bitte, ich bin es, Cora. Ich bin frei. Du hast keinen Fehler gemacht.« Er deutete ein Kopfschütteln an.
    Sie versuchte es weiter. »Ich sage das nicht nur so. Ich meine es ernst. Kein Fehler, Vater. Bitte, das musst du mir glauben. Du kannst Mutter und mich doch nicht so einfach im. Strich lassen…«
    Er stöhnte auf. Dann bewegte er den Kopf und hob seinen Blick. Nur die Revolvermündung verschwand nicht aus seinem Mund. Cora sah in den Augen ihres Vater Tränen schimmern. Sie wusste, dass er mit sich gekämpft haben musste, und sie flüsterte: »Tu es nicht, bitte, tu es nicht.«
    »Versagt…«
    »Nein, du hast nicht versagt.« Cora hatte Mühe gehabt, das Wort zu verstehen.
    »Du hast nicht versagt. Das musst du mir glauben. Ich liebe dich doch. Lass uns nicht im Stich.« Auch ihre Stimme schwankte jetzt. Sie hatte alles gegeben, und sie wusste nicht mehr, was sie noch sagen sollte. Es kam jetzt auf ihren Vater an. Auch merkte sie, dass ihr allmählich die Kraft ausging. Aber etwas musste sie noch tun. Wenn Worte nicht mehr ausreichten, dann mussten es eben Taten richten. Sie wollte ihrem Vater den Waffenlauf aus dem Mund ziehen.
    Ihre Hände zitterten, als sie sich denen des Mannes näherten. Sie fürchtete sich vor der ersten Berührung und wunderte sich darüber, dass sie noch etwas sagen konnte.
    »Du musst jetzt stark sein, Vater. Sehr stark. Alles sonst kannst du mir überlassen.«
    Er sagte nichts. Er tat nichts. Dafür bewegte Cora ihre Hände. Sie kam ihrem Vater sehr nahe, und sie spürte die erste Berührung an den Handgelenken. Die Haut war kalt. Sie nahm auch das Zittern wahr und hoffte, dass es nicht auch auf den rechten Zeigefinger übergriff und er doch noch den Abzug betätigte. Sie wollte ihn beruhigen. »Ich liebe dich doch, Dad. Bitte, ich mag dich so sehr. Es wird bald alles vorbei sein. Die schrecklichen Zeiten kehren nicht mehr zurück.«
    Er sagte nichts. Aber Cora hörte ihn zum ersten Mal atmen, was einem leisen Stöhnen glich.
    War das ein erster Erfolg?
    Sie umfasste jetzt die Handgelenke. Cora hatte Mühe, ein Zittern zu unterdrücken, und überaus vorsichtig zog sie an den Händen ihres Vaters, die den Revolver hielten.
    Ja, jetzt bewegte er sich. Speichel floss aus dem Mund und hatte das Metall benetzt. Es ging, es klappte.
    Sie sprach auf ihren Vater ein, aber sie wusste nicht, was sie dabei sagte. Alles um sie herum war vergessen und sie betete, dass ihr Vater seine Hände von der Waffe wegnehmen würde.
    Jetzt rutschte der Rand des Laufs über die untere Seite der Zähne, berührte die Lippen, und Cora sah, wie sich die Finger streckten. Er hatte seinen Revolver so gut wie losgelassen.
    Und dann zerrte sie ihn einfach weg. So heftig, dass sie das Gleichgewicht verlor, nach hinten torkelte, losschrie und zugleich zusammensackte. Sie wäre gefallen, wenn Mike Rander nicht blitzschnell zugegriffen hätte, um sie aufzufangen. Der Revolver war über die Schreibtischkante gerutscht und lag für Joe Grisham unerreichbar auf dem Boden.
    »Okay, du hast es geschafft, Cora. Du hast es geschafft…«
    Sie hörte die Sätze nicht mehr, denn der plötzlich Weinkrampf überfiel sie wie eine Welle…
    ***
    Die Schüsse aus der MPi zerrissen die Stille im Wald. Blaine war wie von Sinnen. Aber in seinem Zustand hatte er auch den Überblick verloren und sah nicht, dass wir am Boden lagen und seine Kugeln nicht uns, sondern die Bäume trafen, wo sie in die Stämme schlugen und ins Astwerk nagelten. Leider würde er bald merken, dass er sich anders verhalten musste. Soweit durften wir es nicht kommen lassen. Bill Und ich schössen fast gleichzeitig. Und beide Kugeln hieben in Peter Blaines Körper. Er schrie. Die Maschinenpistole fiel in den Dreck. Blaine selbst stand zwar noch, schwankte aber von einer Seite zur anderen.
    Dann schaffte er es noch einmal, sich zu halten. Zufällig starrte er in meine Richtung.
    Ich sah es in

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