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1661 - Tabuplanet Shaft

Titel: 1661 - Tabuplanet Shaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Ding, das aussah wie ein zerbeulter Eimer, auf einen der Labortische gehievt. Man sah dem Blue an, daß er neugierig war. „Was ist das?" wollt er wissen. „Unser erster nennenswerter Fund", antwortete Keith Junker. „Ein Stück fremde Technik, gefunden in einem Gebäuderest, in dem auch das Quidor-Symbol angebracht ist."
    Xii-Gien-Qek trat hinzu, beugte sich nach vorne und spähte durch die offene Klappe. „Was ist da drin?" fragte er. „Du Schlaubeutel", spottete Junker. „Wir wissen es nicht. Wir wollen das Ding erst untersuchen. Vielleicht verrät es uns ein paar Geheimnisse. Wenn du mich fragst: Das Gewirr von Bauelementen sieht ja fast so aus wie ein Computer älterer Bauart."
    „Viel Glück", sagte der Blue. „Solche Arbeit erfordert eine gesunde Kombinationsgabe.
    Wenn ihr nicht mehr weiterwißt, wendet euch an mich. Ich bin ja Korrelationist."
    „Wie schön", spottete Keith Junker.
    Xii-Gien-Qek wandte sich zum Gehen. Unter dem Ausgang blieb er noch einmal stehen. „Fast hätte ich's vergessen", flötete er. „Zur gleichen Zeit, als das Störgeräusch empfangen wurde, gab's in der Nähe eine Art Erdbeben. Nichts Spektakuläres. Gespürt hat es niemand, aber die Seismographen haben's aufgezeichnet."
    „Zur selben Zeit?"
    „Auf die Sekunde genau."
    „Wo?" hakte Junker nach. „Sechzig Kilometer nördlich von hier. Weißt du, wo das ist?"
    „Ich nehme an, sechzig Kilometer nördlich von hier", grinste Keith Junker. „Du und dein verkümmerter Humor", beschwerte sich der Blue. „Die acht Trümmerstätten bilden die Eckpunkte eines gleichmäßigen Achtecks, nicht wahr? Es umfaßt eine Fläche von rund zehntausend Quadratkilometern. Wir befinden uns hier am südlichsten Punkt. Sechzig Kilometer nördlich von hier liegt das geometrische Zentrum des Achtecks."
    Wenn Junker überrascht war, ließ er es sich nicht anmerken. „Zufall?" fragte er. „Wer weiß es?"
     
    *
     
    Sie entfernten die Verkleidung. Dann machten sie sich daran, den Inhalt des zerbeulten Geräts auseinanderzunehmen. Donald Hagen stand solchen Aufgaben völlig hilflos gegenüber, weil er, wie er selbst sagte, zwei linke Hände hatte. Auch Keith Junker hatte sich nie für handwerkliche Arbeit begeistern können. Also blieb die Sache an Norman Bliss hängen.
    Es war erstaunlich, mit wieviel Geschick der große, dicke Mann seine fetten Finger einzusetzen verstand. Die Sache machte ihm Spaß, das sah man ihm an. Er tänzelte um den Tisch herum, ging seine Aufgabe mal aus dieser, mal aus jener Richtung an und geriet dabei allmählich außer Atem.
    Stück für Stück sortierte er das Innenleben des fremden Geräts auseinander und breitete die Bauelemente, fein säuberlich zu Reihen geordnet, auf einem zweiten Tisch aus. Viel Vertrautes gab es da nicht zu sehen. Was Bliss da aus dem Eimer herausholte, wirkte jeweils wie Produkte einer halbwegs antiquierten Halbleitertechnik. Aber auf Anhieb konnte niemand sagen, welchem Zweck die einzelnen Bauteile dienten. Man würde sie testen müssen, um zu erfahren, welche Funktion sie versahen.
    Dann kam der Augenblick, in dem Norman Bliss seinen großen Triumph erlebte. Junker und Hagen, deren Tätigkeit bisher darin bestanden hatte, ihm zuzuschauen und hin und wieder ein Instrument oder Werkzeug zu reichen, hörten, wie sein Schnaufen plötzlich heftiger wurde.
    Er stach mit zwei Wurstfingern und einer Pinzette in eine Lücke zwischen den Elementen hinein, stocherte eine Zeitlang, wobei er sich mehr aufs Gefühl als auf seine Augen zu verlassen schien, und brachte schließlich ein nicht mehr als einen Quadratzentimeter großes Plättchen zum Vorschein, das golden schimmerte.
    Er betrachtete es aus der Nähe. Sein Gesicht verriet Staunen, als könne er selbst nicht glauben, welch ein Glück ihm da widerfahren war. „Ein Chip!" stöhnte er auf. „Ein leibhaftiger, ehrlicher, aufrichtiger, goldener Chip!"
    Stolz zeigte er seinen Fund herum. Die Oberfläche des Plättchens leuchtete irisierend infolge der Ätzungen, die darauf vorgenommen worden waren. Sie waren von mikroskopischer Winzigkeit, und das Auge konnte Details nicht unmittelbar erfassen. „Meine Freunde", triumphierte Norman Bliss: „Damit ist das Geheimnis der fremden Zivilisation, die bis vor zwei Millionen Jahren entlang der Großen Leere lebte, so gut wie enthüllt.
    Was ihr hier vor euch seht, ist ein Speicherchip, der vermutlich etliche Dutzend Millionen Bytes an Informationen enthält. Sobald wir wissen, wie der Chip gelesen

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