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1661 - Tabuplanet Shaft

Titel: 1661 - Tabuplanet Shaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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letzten Minuten meines Daseins erlebe.
    Er wußte, daß Bliss und Hagen ähnliches empfanden. Seitdem sie in den Schacht gestiegen waren, war kaum ein Wort gefallen.
    Er musterte die Anzeige im Videosektor der Helmscheibe. Sie waren inzwischen über 900 Meter tief. Etwas mehr noch als anderthalb Minuten, und sie hatten die unheimliche Grenze erreicht. Sie hatten vor, unmittelbar über dem kritischen Punkt noch einmal anzuhalten und Messungen zu machen. Viel versprachen sie sich nicht davon.
    Das eigentliche Geheimnis begann erst hinter der 1018-Meter-Marke. Aber wie's der Teufel oft will: Vielleicht entdeckten sie doch einen Hinweis, den die Sonden und die Roboter übersehen hatten.
    Sie waren gerade noch zwanzig Meter von dem Punkt entfernt, an dem sie anhalten wollten, da wurde es in den Helmempfängern lebendig. „Hagen, Bliss, Junker!" gellte die Stimme des Blues. „Ich weiß, wo ihr seid! Kehrt sofort um!"
     
    *
     
    Seine innere Unruhe hatte Xii-Gien-Qek nicht verlassen. Er besaß wie viele seiner Spezies einen fein abgestimmten Instinkt, der ihn Dinge ahnen ließ, die anderen Wesen nie in den Sinn gekommen wären. Er traute den drei Terranern nicht, wenn sie sagten, sie hätten keine weiteren Ideen für die Erforschung des Schachtes mehr. Er war die ganze Zeit über gut mit ihnen zurechtgekommen. Er glaubte also nicht, daß sie eine Hinterlist im Schilde führten. Er wußte nur instinktiv, daß sie ihm etwas verschwiegen.
    Als er ihre Quartiere aufsuchte und die fehlenden SERUNS bemerkte, wußte der Blue sofort, was die Stunde geschlagen hatte. Er eilte zum Kontrollraum und nahm die Steuerkonsole in Betrieb. SERUNS waren serienmäßig mit Kodegebern ausgestattet, die in regelmäßigen Zeitabständen charakteristische Signale ausstrahlten. Diese Vorkehrung diente der Sicherheit des SERUN-Trägers.
    Binnen weniger Sekunden fand Xii-Gien-Qek seine Vermutung bestätigt: Aus dem Schacht kamen die Signalkodes von drei SERUNS.
    Er schaltete auf die Standard-Kommunikationsfrequenz von 148,3 MHz. „Hagen, Bliss, Junker!" schrie er. „Ich weiß, wo ihr seid! Kehrt sofort um!"
    Er bekam keine Antwort. Er wiederholte seinen Ruf. Aber die drei Terraner schwiegen beharrlich. An der Anzeige las er ab, daß sie sich auf einer Tiefe von wenig mehr als 1000 Metern befanden und dort anscheinend angehalten hatten.
    Er setzte sich mit Jan Ceribo in Verbindung. Der Chefwissenschaftler fing zuerst, wie man es nicht anders erwartet hätte, an zu toben. Als er den Ernst der Lage erkannte, beruhigte er sich jedoch recht schnell und war binnen fünfzehn Minuten zur Stelle. Er hangelte den bunten Energiering des Mikrophons zu sich heran und brüllte: „Hagen, Junker, Bliss! Hier spricht Jan Ceribo. Meldet euch auf der Stelle, oder ich schicke Roboter hinter euch her."
    Was Xii-Gien-Qek nicht gelungen war, schaffte Ceribo im Handumdrehen. Keith Junker meldete sich. „Mach dich nicht lächerlich, Zerberus", sagte er mit ruhiger, ausgeglichener Stimme. „Wenn du darüber nachdenkst, erkennst du, daß es so kommen mußte. Sonden und Roboter taugen für die Erforschung des Schachtes nicht. Da müssen organische Wesen ran. Und laß deine Roboter ruhig dort, wo sie sind. Bevor sie hier herabkämen, wären wir längst über die Grenze entschwunden."
    „Mensch, du weißt nicht, worauf du dich einläßt", donnerte der Zerberus. „Es wird euch zerreißen, wenn ihr die Grenze überschreitet..."
    „Nein, Jan, wir haben uns alles genau überlegt. Es kann uns nicht viel passieren. Da einzige, was du für uns tun kannst, ist, auf Mystery nachsehen zu lassen, ob wir vielleicht dort herauskommen. „ „Kehrt um!" Noch niemand hatte Jan Ceribo je so flehentlich bitten hören. „Laßt den Unsinn sein! Kommt zurück!"
    „Halt uns die Daumen, Jan", sagte Keith Junker.
    Im nächsten Augenblick drang ein ohrenzerreißendes Geräusch aus dem Empfänger. Es hielt mehrere Sekunden lang an und brach ebenso plötzlich ab, wie es angefangen hatte. Plötzlich waren menschliche Stimmen zu hören. „Palaio ... ebenso ... Astral... wem auch ... immer ... episkopisch ... Fanal..."
    Jan Ceribo und der Blue lauschten fassungslos dem sinnlos wirkenden Gestammel. Manchmal glaubten sie, die eine oder andere Stimme zu erkennen. Dann wiederum war es so, als sprächen Fremde.
    Xii-Gien-Qek überflog die Anzeige, die durch die Kodegeber der SE-RUNS ausgelöst wurde. „Sie sinken schnell", sagte er. „Sie sind jetzt auf l500 Metern."
    „... Signalwirkung ...", kam

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