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1661 - Tabuplanet Shaft

Titel: 1661 - Tabuplanet Shaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stimme, „wenn man bedenkt, daß der Durchmesser des Planeten nur rund 13 000 Kilometer beträgt."
     
    *
     
    Niemand konnte etwas damit anfangen. Die hyperenergetische Lotung war absolut zuverlässig. Wenn sie behauptete, der Schacht sei über 30 000 Kilometer tief, dann war es wirklich so. Es sei denn ... „Es ist im Grunde genommen dasselbe wie mit diesem Superschweren Wasserstoff, der fünf Nukleonen im Kern hat", philosophierte Norman Bliss. „Es darf ihn eigentlich nicht geben.
    Aber es gibt ihn doch. Ich fürchte, wir sind in eine Welt der Unwirklichkeit geraten."
    Nach dem erstaunlichen, unverständlichen Ergebnis der Lotung hatte der Blue die Technikerin, Claire Seinfeld, gebeten, die Sonde vorerst zurückzuziehen und umfangreiche Tests an ihr vorzunehmen. Denn das war die einzige Hoffnung, die einem noch blieb: Das Gerät war defekt.
    Die Nachricht von den angeblich mehr als 30000 Kilometer tiefen Schacht hatte inzwischen die Runde gemacht. Als Xii-Gien-Qek die Abteilung Meßtechnik dazu drängte, ihm weitere Sonden derselben Art, wie Claire Steinfeld sie präpariert hatte, so rasch wie möglich zur Verfügung zu stellen, setzte man seinen Ehrgeiz darein, dem Auftrag mit der größten Gewissenhaftigkeit nachzukommen.
    Die Auslieferung der Sonden verzögerte sich dadurch zwar um ein paar Stunden. Dafür stand aber fest, daß jedes Gerät einwandfrei funktionierte. Sie waren auf Herz und Nieren geprüft worden.
    Eine Sonde nach der anderen schwebte über den Rand des Schachtes hinaus, bezog ihren Standort im Mittelpunkt des Schachtquerschnitts und begann, die Tiefe des Schachts auszuloten.
    Fünf Sonden standen zu Verfügung. Fünf Sonden lieferten identische Meßergebnisse: 30 004 Kilometer.
    Inzwischen hatte man die FORNAX benachrichtigt. Jan Ceribo war' per Transmitter nach Shaft gekommen. Von der Forschungsstation in der Nähe der am weitesten südlich gelegenen Trümmerstätte aus nahm er einen Shift, landete nahe dem großen Loch, durch das der Weg in den Untergrund führte, und ließ sich von Robotern einweisen. Dann saß er mit Xii-Gien-Qek und den drei Wissenschaftlern zusammen. „Wenn es da wirklich einen Schacht gibt, der mehr als doppelt so tief ist wie der Durchmesser des Planeten, dann müßte man doch auf der gegenüberliegenden Seite von Shaft, also bei den Antipoden, den Punkt finden können, an dem der Schacht auf die Planetenoberfläche mündet, nicht wahr?"
    Zerberus war aufgeregt und ärgerlich. Dinge, die nicht zu erklären waren, konnte er nicht leiden. „Ich fürchte, du stellst dir das etwas zu einfach vor", widersprach Keith Junker.
    Jan Ceribo blickte finster. „Was heißt hier >einfach    Das Wort des Chefs war Gebot. Zwei Shifts wurden losgeschickt, der eine ost-, der andere westwärts. Ihre Aufgabe war, den Planeten zu umrunden und an der Stelle der Oberfläche, die dem Schachtmund auf der Insel Ponce genau gegenüber lag, Beobachtungen anzustellen.
    Die Piloten, denen der Auftrag erteilt wurde, spürten, daß es Jan Ceribo eilig war, und legten das entsprechende Tempo vor. Die Fahrzeuge schössen steil in den Himmel hinauf und zogen eine suborbitale Bahn bis in die höchsten Schichten der dünnen Atmosphäre. Sie erreichten das Ziel, über 20 000 Kilometer entfernt, innerhalb von zweiundvierzig Minuten. Über Ponce war es inzwischen Nacht geworden. Dafür ging bei den Antipoden die Sonne auf. „Ziel erreicht", meldete der Pilot des Shifts, der in westlicher Richtung losgeflogen war, über Hyperkom. „Wir befinden uns auf 20,24 Grad südlicher Breite, 180 Grad östlicher wie westlicher Länge."
    Die Kartographen der FORNAX hatten den Nullmeridian durch den Standort der Forschungsstation gelegt. „Unter uns befindet sich flaches, mühelos einzusehendes Wüstengelände", fuhr der Pilot fort. „Es gibt hier nur Sand und ein paar vereinzelte Felsen. Von einer Schachtöffnung sehen wir keine Spur. Die Lote sind aktiviert. Falls es hier unterirdische Hohlräume gibt, die von der Luft aus nicht erkannt werden können, werden wir es bald wissen."
    Die Bilder, welche die Aufnahmegeräte der Shifts aufzeichneten, wurden ebenfalls per Hyperfunk übertragen. Zwei große Bildflächen waren materialisiert. Sie zeigten eintöniges, flaches Wüstenland im blutroten Sonnenlicht des frühen Morgens. Einer der beiden Shifts kreiste rings um den Zielpunkt, während der andere reglos über dem Ort verharrte, an dem das

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