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1661 - Tabuplanet Shaft

Titel: 1661 - Tabuplanet Shaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gegenüberliegende Ende des Schachts sich hätte befinden müssen.
    In der Kuppel auf dem Grund des Felsenkessels herrschte atemlose Spannung. Niemand sprach ein Wort. Zwei Minuten vergingen. Dann war die Stimme des Shift-Piloten wieder zu hören. „Alle Anzeigen negativ", meldete er. „Unter dem Sand liegt solides Erdreich bis zu einer Tiefe von vierhundert Metern, hauptsächlich Sand und Kalk. Danach kommt natürlich gewachsener Basalt. Von Hohlräumen oder gar einer Schachtmündung keine Spur."
    Jan Ceribo starrte eine Zeitlang nachdenklich vor sich hin. Dann schüttelte er resignierend den Kopf. „Es hat keinen Zweck", sagte er müde. „Da draußen gibt's für uns nichts zu finden. Kommt zurück."
     
    *
     
    Von da an wurde die Sache zur Routine. Es lag auf der Hand, was jetzt zu tun war. Die „Handwerker" bauten Sonden, als hinge ihr Leben davon ab.
    Jan Ceribo war zur FORNAX zurückgekehrt. Zurückgekehrt waren auch die achtzehn Shifts, die seit dem 19. November die Oberfläche des Schachtplaneten kreuz und quer abgeflogen und abgesucht hatten, ohne auch nur eine einzige Entdeckung zu machen, die der Erwähnung wert gewesen wäre. Sie standen jetzt wieder in ihren Hangars an Bord der FORNAX, DANAOS, HERAKLES und MARS.
    Wenn ihre Mission überhaupt eine neue Erkenntnis gebracht hatte, dann war es diese: Das Geheimnis von Shaft konzentrierte sich auf die Insel Ponce. Die Substanz des Geheimnisses waren die acht Trümmerstätten und der Schacht, der aus dem Mittelpunkt des Oktogons in die Tiefe führte - 30000 Kilometer weit, wo doch der Planet nur einen Durchmesser von 13000 Kilometern besaß. Einen weiteren Schacht hatte man nicht gefunden.
    Auf der Sohle des Kessels war die Wohn- und Arbeitsordnung eine andere als draußen in der Forschungsstation. Xii-Gien-Qek und das Trio Bliss, Hagen und Junker teilten sich eine Kuppel, in der ihre Privatquartiere und ihre Arbeitsräume untergebracht waren. Die zweite Kuppel war der Abteilung Meßtechnik vorbehalten. In der dritten hausten und arbeiteten die Feinwerktechniker, die sich stolz „die Handwerker" nannten und in der Lage waren, selbst komplizierteste Meß- und Nachweisgeräte in kürzester Zeit zusammenzubauen und bereitzustellen.
    Xii-Gien-Qek ging vorsichtig zu Werke. Der Schacht war ihm unheimlich. Er wußte nicht, welche Kräfte in der Tiefe walteten. Er mußte damit rechnen, daß Sonden verlorengingen.
    Sein Plan sah vor, zuerst ein einfaches Gerät hinunterzuschicken. Je nachdem, wie dieser Versuch verlief, konnte man dann daran denken, komplexere Meßinstrumente, Roboter und ganz zuletzt womöglich sogar Wissenschaftler in den Schacht hinabzulassen.
    Die von den Feinwerkmechanikern gelieferten Sonden standen am Schachtrand aufgereiht. Gesteuert wurden sie von einer Konsole aus, die in Xii-Gien-Qeks Labor stand. Das Gerät, das der Blue als erstes in die Tiefe zu senden gedachte, hatte die Form eines Quaders von einem Meter Länge. Es war mit mehreren Antennen ausgestattet, mit denen es Meßwerte und Bilder übermitteln sollte.
    Als Xii-Gien-Qek den Antigrav der Sonde aktivierte, leuchteten drei Bildflächen auf. Davon zeigte die eine das optische Bild, das die Aufnahmegeräte der Sonde erfaßten und per Funk übermittelten. Die zweite diente der numerischen, die dritte der graphischen Darstellung der Meßwerte. Das optische Bild befand sich in stetiger Bewegung. Die Kameras fuhren in stetem Rhythmus den gesamten Raumwinkel ab.
    Das Bild war vertraut. Die Sonde schwebte über dem Mittelpunkt des Schachts. Der Erdrutsch am gegenüberliegenden Schachtrand glitt langsam übers Bildfeld. Man sah die übrigen Sonden, die fein säuberlich aufgereiht in ihren Halterungen standen. Die drei Kuppeln tauchten auf und verschwanden wieder. Die hohe Felsendecke mit der grellen Sonnenlampe wurde gezeigt, und schließlich blickten die Aufnahmegeräte in die finstere Tiefe des Schachtes.
    Keith Junker saß an der Konsole. Er brauchte ein paar Minuten, um die Tests ablaufen zu lassen, die die Gewißheit gaben, daß die Sonde einwandfrei arbeitete. Er schaltete die Scheinwerfer ein, die soviel Licht in die Finsternis bringen sollten, daß die Kameras brauchbare Aufnahmen machen konnten. „Elf Uhr vierzig", sagte Xii-Gien-Qek. „Es wird Zeit, daß wir das Ding auf den Weg bringen."
    „Alle Tests positiv", antwortete Keith Junker. „Ich seile die Sonde ab."
    Langsam, mit einer Geschwindigkeit von zunächst nur einem halben Meter pro Sekunde, senkte sich das Gerät in

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