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1661 - Tabuplanet Shaft

Titel: 1661 - Tabuplanet Shaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bild auf der optischen Projektionsfläche und die Datenanzeigen änderten sich nicht. Der fremde Einfluß, woraus immer er bestehen mochte, hatte sämtliche Wahrnehmungsmechanismen der Sonde lahmgelegt. Das einzige, worauf sie noch ordnungsgemäß zu reagieren verstand, waren die Signale und Befehle, die von der Konsole ausgingen.
    Drei Minuten verstrichen. Die Blicke hingen wie gebannt an den Bildfeldern. Die Sonde war jetzt schon über zwanzig Minuten unterwegs. Die Digitalanzeige des Chronometers tickte lautlos die Sekunden herunter. 12.02.38 ... 39 ... 40 ... 41 ... „Wenn man jetzt anfinge", begann Norman Bliss in seiner behäbigen Art, „die Sonde zu ..."
    Weiter kam er nicht. Von einer Zehntelsekunde zur anderen erloschen die Bildflächen. Sie wurden dunkel und lösten sich auf, als hätte jemand die Konsole abgeschaltet. „Test!" rief Xii-Gien-Qek mit schriller Stimme.
    Keith Junker strich mit den Fingerkuppen über die in hellem Orange leuchtende Kontaktfläche, mit der er die Testsignale auslöste, auf welche die Sonde bisher stets in zufriedenstellender Weise reagiert hatte.
    Diesmal war es anders. Es kam keine Reaktion. Junker wiederholte den Versuch dreimal, aber die Sonde meldete sich nicht mehr. „Wir haben sie verloren", stellte er verwirrt und niedergeschlagen fest.
    Donald Hagen war aufgestanden und trat an die Konsole. Er schaltete eine Verbindung zum Syntron-Anschluß. „ARS?" sagte er. „Hier", meldete sich die synthetische Stimme. „Ist in letzter Zeit ein Störimpuls registriert worden?"
    „Das ist der Fall", antwortete ARS. „Ein schwacher Impuls auf der Frequenz 151,3 Mhz, um zwölf Uhr, zwei Minuten, achtundvierzig Komma vier Sekunden."
    Hagen richtete sich auf. „Ja", sagte er. „Wir haben sie verloren.
     
    5.
     
    Die nächsten Tage waren voll hektischer Aktivität. Weitere Sonden, mit wesentlich komplexeren Meß- und Nachweisfähigkeiten ausgestattet als die erste, wurden in die Tiefe geschickt. Sie alle erlitten dasselbe Schicksal: Bis zu einer Tiefe von 1018 Metern funktionierten sie einwandfrei und lieferten zuverlässige, wenn auch nichtssagende Daten. An der 1018-Meter-Grenze begannen ihre Instrumente verrückt zu spielen, und bei 2060 Metern verschwanden die Sonden spurlos.
    Alle Geräte, die in den Schacht gesenkt wurden, waren mit automatischen Kodegebern ausgestattet. Die Kodegeber arbeiteten auf konventioneller, elektromagnetischer Basis. Jedesmal, wenn eine Sonde in Bewegung gesetzt wurde, ließ Xii-Gien-Qek drei oder vier Shifts aufsteigen und nach dem Kodesignalen horchen. Bisher war noch kein einziges Signal empfangen worden. Wenn die Sonden die 2600-Meter-Marke überquerten, lösten sie sich anscheinend in Nichts auf. Sie kamen nirgendwo auf Shaft wieder zum Vorschein.
    Donald Hagen arbeitete weiterhin an seinem Lieblingsprojekt. Es stand mittlerweile fest, daß jedesmal, wenn eine Sonde verschwand, eines jener Störsignale ausgelöst wurde, wie Keith Junker sie zum erstenmal gehört hatte, als er in der Trümmerstätte südlich der Forschungsstation das Quidor-Symbol fand. Was auch immer in dem Augenblick, in dem eine Sonde verschwand, geschah: Der Vorgang bewirkte offenbar die Entstehung eines elektromagnetischen Impulses, der mit konventionellen Empfängern mühelos nachgewiesen werden konnte. Die Trägerfrequenzen waren wahllos über ein Frequenzband von 115 bis 170 MHz verstreut. Die Art der Modulation - eben jener Effekt, der bewirkte, daß sich der Störimpuls im Helmempfänger wie ein Quietschen anhörte - ließ keinen Rückschluß darauf zu, was im Augenblick des Verschwindens der Sonde wirklich geschah.
    Dafür war Donald Hagen ein anderer Gedanke gekommen. Es war schon einmal etwas - oder vielmehr jemand - spurlos von der Sampler-Welt verschwunden: Lyndara mit ihren Ertrusern.
    Da war der Hinweis! „Wir wissen jetzt, wodurch die ersten Störimpulse ausgelöst wurden, die ARS wahrnahm", erklärte er den beiden Freunden. „Es kommt in dieser unterirdischen Welt immer wieder mal vor, daß sich ein Stein löst und in den Schacht stürzt. Dann geschah der große Erdrutsch, bei dem der Schacht Sand, Kalk und sonstiges Material gleich dutzendtonnenweise verschlungen hat. Kein Wunder, daß das Störsignal, das damals entstand, das energiereichste von allen war.
    Wir sollten uns nicht fragen, was die Störimpulse zu bedeuten haben, sondern wohin die Dinge verschwinden, die in diesen Schacht stürzen. Lyndara und ihre Superhelden haben sich auf Noman

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