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1661 - Tabuplanet Shaft

Titel: 1661 - Tabuplanet Shaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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empor.
    Keith Junker wandte sich um und kehrte zu Norman Bliss zurück. „Da unten ist etwas", sagte er. „Aber alleine möchte ich da nicht hinunter. Soll der Blue entscheiden, was werden soll."
     
    *
     
    Zwei Stunden später hatte sich die Szene dramatisch geändert.
    Keith Junker verstand nicht mehr, was er vor zwei Stunden empfunden hatte. Die Angst war ihm unerklärlich. Was gab es hier zu fürchten?
    Roboter hatten unter der hohen Felsendecke eine Heliolampe angebracht, die den unterirdischen Kessel ausleuchtete, als wäre es heller Tag. Auf dem Boden der mächtigen Höhlung waren drei Kuppeln aufgebaut, die man von der Forschungsstation hierhergebracht hatte. Roboter, Techniker und Wissenschaftler waren damit beschäftigt, die Kuppeln einzuräumen.
    Junker stand oben auf dem Sims, etwa 150 Meter über der Sohle des Kessels. Es gab keinen Weg dort hinunter. Überall fielen die Felswände senkrecht ab, bis auf die eine Stelle zur linken Hand, wo das Erdreich eingebrochen war. Wer hinunter wollte, der war auf sein Gravo-Pak angewiesen, die Roboter auf ihren Feldantrieb.
    Der Kessel hatte einen Durchmesser von gut einem Kilometer. Er war so vollendet kreisförmig, daß Keith Junker inzwischen ernsthafte Zweifel gekommen waren, ob er wirklich auf natürliche Weise entstanden sei. Von ebensolcher Regelmäßigkeit war der Sims, der zweieinhalb Meter breit stets in derselben Höhe rings um die Wand der Höhlung lief.
    Nur der Erdeinbruch störte die fehlerfreie Geometrie. Auf einer Breite von etwa einhundert Metern hatte die Felswand den von oben herab gegen sie drückenden Sandmassen nachgegeben.
    Eine mächtige Lawine aus sandigem Erdreich und bleichen Kalksteinfelsen war über den Sims hinweg in die Tiefe gerauscht und in den Schacht gestürzt. Noch jetzt reichte eine langgestreckte, steile Halde aus Sand und Kalk von der Einbruchsstelle bis hinunter zur Schachtmündung. Xii-Gien-Qek hatte das untere Ende der Halde durch Prallfelder absichern lassen, für den Fall, daß es dem Erdreich in den Sinn kam, sich noch einmal in Bewegung zu setzen.
    Der Schacht!
    Er stellte die eigentliche Entdeckung dar, die an dieser Stelle gemacht worden war. Er lag nicht in der Mitte des Kesselbodens, sondern - aus Keith Junkers Sicht - ein paar hundert Meter nach links versetzt, zu der Stelle hin, an der die Erde eingebrochen war. Er hatte einen geometrisch perfekt kreisförmigen Querschnitt und einen Durchmesser von zweihundert Metern.
    Wie tief er war, wußte vorläufig noch niemand. Erste, ohne besondere Sorgfalt vorgenommene Messungen hatten kein brauchbares Ergebnis erzielt. Fest stand bis jetzt lediglich, daß seine Sohle außerhalb der Reichweite selbst der kräftigsten Scheinwerfer lag.
    Das Erdbeben, das die Seismographen angezeigt hatten, war durch die herabstürzenden Erdmassen ausgelöst worden. Ein Großteil dieses Erdrutsches war im Schacht verschwunden.
    Gab es dort unten etwas, womit sich der kräftige elektromagnetische Störimpuls erklären ließ, der gleichzeitig mit dem Beben registriert worden war?
    Niemand zweifelte daran, daß der Schacht der wichtigste Fund war, den die Expedition bisher auf Shaft gemachte hatte, wichtiger noch als der Superschwere Wasserstoff, den man schon von Noman her kannte. Mit seinem exakt kreisförmigen Querschnitt konnte er nur ein künstliches Produkt sein, auch wenn seine Wände keine deutlichen Spuren der Bearbeitung zeigten. Auch die topographische Lage des Schachtes, auf den halben Kilometer genau im Zentrum des Achtecks, das von den Trümmer statten gebildet wurde, wies darauf hin, daß er in bestimmter Absicht angelegt worden war.
    Philip mußte wissen, daß es ihn gab, denn der Name, mit dem die Sampler-Welt von dem Ennox belegt worden war, bedeutete im Terranischen eben dieses: Shaft - der Schacht.
     
    *
     
    Sie knieten am Rand des Schachts und spähten in die Tiefe: Keith Junker, Norman Bliss, Donald Hagen und der Blue, Xii-Gien-Qek. Hinter ihnen standen die drei Kuppeln, in denen Techniker und Wissenschaftler ihre Geräte testeten - in Vorbereitungen für die Messungen, Lotungen und Untersuchungen, die bald in großer Zahl vorgenommen werden würden. Die Kuppeln lagen dem Erdrutsch gegenüber, durch die Weite des Schachts von ihm getrennt.
    Xii-Gien-Qek hatte entlang des Schachtrands ein halbes Dutzend Tiefstrahler anbringen lassen, deren Leuchtkörper durch akustische Befehle über Helmfunk gesteuert werden konnten.
    Norman Bliss hatte sich so weit nach vorne

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