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1661 - Tabuplanet Shaft

Titel: 1661 - Tabuplanet Shaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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er wieder einen seiner Anfälle, und wir wären alle sehr unzufrieden. Also wende ich mich an euch. Wie stellen wir es an, das Geheimnis des Schachtes zu lüften?"
    Die drei sahen einander an. Keith Junker sprach als erster. „Wir hatten die Idee, auf Mystery nachzusehen, ob zumindest einige der Dinge, die hier verschwinden, wirklich dort ankommen", begann er. „Man hätte mit Hilfe der Ennox eventuell ein koordiniertes Forschungsprogramm entwickeln können, in dem es möglich gewesen wäre, synchronisierte Experimente durchzuführen. Aber die Ennox machen das sicher nicht mit, und zudem hat Zerberus den Plan abgelehnt. Das, wovon ich mir am ehesten Erfolg verspreche, dürfen wir also nicht tun. Was bleibt uns sonst noch? Ich sehe zwei Möglichkeiten.
    Entweder, wir rücken dem Problem mit Gewalt zu Leibe ... „Was heißt das: mit Gewalt?" fiel ihm der Blue ins Wort. „Wir zünden auf Tiefe 1018 und 2060 Meter ein paar Bomben", antwortete Junker. „Sie brauchen nicht vom schwersten Kaliber zu sein."
    „Was willst du damit erreichen?"
    „Ich will sehen, ob der Schacht darauf reagiert, und wenn ja, wie er reagiert."
    Xii-Gien-Qek antwortete nicht sofort. Er schien nachzudenken. Schließlich machte er eine mutlose Geste. „Dazu bekomme ich wahrscheinlich Jan Ceribos Genehmigung nicht. Aber..."
    „Wenn ich du wäre", unterbrach ihn Keith Junker, „würde ich den Zerberus erst gar nicht fragen. Es könnte doch sein, daß uns ein Sprengkörper einfach aus Versehen in den Schacht fällt."
    „Das könnte gehen", sagte der Blue zögernd. „Aber weiter: Welches ist die zweite Möglichkeit?"
    „Wir gestehen ein, daß wir vor einem Phänomen stehen, das unser Geist nicht einmal abstrakt, geschweige denn anschaulich begreifen kann. Nach diesem Geständnis ziehen wir den Schwanz ein und setzen uns ab."
    Xii-Gien-Qek sah aus, als wollten ihm die Augen aus den Höhlen quellen. „Einfach so?" stieß er hervor. „Einfach so", nickte Keith Junker. „Etwas Besseres habt ihr nicht zu bieten?"
    „Nein." Der Terraner hob die Schultern.
    Xii-Gien-Qeks Blick wanderte von einem zum anderen. Man merkte, daß der Blue mißtrauisch wurde. „Für so einfallslos habe ich euch gar nicht gehalten", meinte er. „Habt ihr vielleicht noch eine Idee und wollt sie nur für euch behalten?"
    „Red keinen Quatsch", brummte Norman Bliss. „Wir haben lediglich eingesehen, daß wir hier nichts mehr ausrichten können."
    Xii-Gien-Qek war sichtlich enttäuscht und wirkte trotz Norman Bliss' Versicherung immer noch ein wenig mißtrauisch. Aber er verabschiedete seine Gäste freundlich und wünschte ihnen eine angenehme Nachtruhe.
    Als sie auf dem Weg zu ihren Quartieren garantiert außer Hörweite waren, murmelte Donald Hagen: „Er wittert etwas. Das kann leicht ins Auge gehen."
     
    *
     
    Eine halbe Stunde später waren sie unterwegs. Ursprünglich hatten sie sich Zeit lassen und noch ein paar zusätzliche Vorbereitungen treffen wollen.
    Aber das Mißtrauen, das Xii-Gien-Qek an den Tag legte, hatte sie verunsichert. Wenn der Blue ihnen auf die Schliche kam, wollten sie wenigstens schon 500 Meter weit in den Schacht vorgedrungen sein.
    Niemand sah sie, als sie im Halbdunkel der künstlichen Nacht in ihren SERUNS dicht über den Boden des Felsenkessels glitten, über den Schachtrand hinausschwebten und in die Tiefe sanken. Zu Anfang regelten sie die Sinkgeschwindigkeit ziemlich hoch ein. Sie wollten die 500-Meter-Grenze binnen einer Minute erreichen.
    Erst dann legten sie ein gemächlicheres Tempo vor. Sie wagten es jetzt auch, die Scheinwerfer ihrer Überlebenssysteme einzuschalten. Mit einer Geschwindigkeit von einem Meter pro Sekunde sanken sie abwärts. Die Umgebung war ihnen von mehr als einem Dutzend Sonden- und etlichen Roboterversuchen vertraut: eintönig graue, roh behauene Felswand mit Vorsprüngen und Nischen, hier und da ein paar haarfeine Risse, aus denen Wasser sickerte.
    Keith Junker war eigenartig zumute. Immer wieder blickte er in die Tiefe, dorthin, wo die 1018-Meter-Grenze lag, der sie sich langsam näherten. Er wußte, daß dort nichts zu sehen war. Trotzdem lenkte die Beklommenheit seinen Blick nach unten. Der logische Verstand sagte ihm, daß Donald Hagens Überlegungen höchstwahrscheinlich richtig waren und ihnen nichts Ernsthaftes zustoßen würde. Aber das Gefühl kann mit der Logik wenig anfangen und scheut vor dem Unbekannten, dem Unbestimmbaren zurück.
    Es kann sein, dachte Keith Junker, daß ich im Moment die

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