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1661 - Tabuplanet Shaft

Titel: 1661 - Tabuplanet Shaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wieder anfangen würde, normale Daten zu senden.
    Die Erwartung wurde enttäuscht. Das Bild blieb von Störungen überlagert, die Meßwerte waren so unglaubwürdig wie zuvor. Die Sonde wurde geborgen, auseinandergenommen und auf Herz und Nieren geprüft. Es stellte sich heraus, daß die Mikrofeldstrukturen, die kleinsten Funktionselemente des Mikrosyntrons, der die Sonde steuerte, zerstört, verformt oder umgepolt waren.
    Es war ein Wunder, daß das Gerät überhaupt noch auf die Befehle der Steuerkonsole reagiert hatte. Welcher Art der Einfluß war, der sich derart verheerend auf das Innenleben des Syntrons ausgewirkt hatte, ließ sich nachträglich nicht mehr ermitteln.
    Der Versuch wurde viermal wiederholt, stets mit dem gleichen Ergebnis. Es wurde allmählich klar, daß man sich etwas Neues einfallen lassen mußte. Jan Ceribo, der Choleriker, bekam jedesmal einen kleinen Tobsuchtsanfall, wenn ihm das Versagen einer weiteren Sonde gemeldet wurde. Die „Handwerker" rüsteten auf Xii-Gien-Qeks Geheiß eine sechste Sonde mit einer miniaturisierten Positronik als Steuereinheit aus. Aber auch damit ließ sich nichts gewinnen. Der positronische Rechner versagte ebenso wie vor ihm die syntronischen, und als man diese Sonde barg, stellte man fest, daß ihre Funktionselemente zusammengeschmolzen, zum Teil verdampft waren.
    Die siebte Sonde wurde mit einem Schirmfeldgenerator ausgestattet. Durch das Schirmfeld hindurch ließen sich Daten nur in begrenztem Umfang übermitteln. Man würde, wenn das Gerät dem fremden Einfluß tatsächlich standzuhalten vermochte, keine großen Erkenntnisse gewinnen. Immerhin wäre aber ein Anfang gemacht. Man konnte dann darüber nachdenken, wie ein Strukturlückenprojektor zusätzlich einzubauen wäre, so daß dann eine größere Informationsausbeute zustande käme.
    Aber auch diesmal erwiesen sich alle optimistischen Spekulationen als voreilig. Die in den Feldschirm gehüllte Sonde versagte ebenso wie ihre Vorgängerinnen, und als man sie zurückholte, fand man in ihrem Innern die zuvor bereits beobachteten Symptome: zerstörte, verformte und umgepolte Mikrostrukturfelder.
    Danach hörten die Experimente erst einmal eine Zeitlang auf. Es wurden neue Ideen gebraucht. Xii-Gien-Qek kapselte sich einen halben Tag lang hermetisch von seiner Umgebung ab.
     
    *
     
    „Meine Herren, so geht's nicht weiter", verkündete Donald Hagen. „Wir müssen etwas unternehmen."
    Er stolzierte vor Keith Junker und Norman Bliss auf und ab, hatte die Arme auf dem Rücken verschränkt und gebärdete sich wie ein Professor, der eine Vorlesung vor Erstsemestern bestreitet.
    Es wirkte ein wenig lächerlich, aber er meinte alles durchaus ernst. „Wenn er so anfängt, unser kleiner Einstein", brummte Norman Bliss, „dann mußt du aufpassen. Dann hat er wieder etwas ganz Extravagantes ausgekocht."
    „Was hast du im Sinn?" erkundigte sich Keith Junker. „Liegt's nicht auf der Hand? Sonden versagen. Morgen wird mit Robotern experimentiert. Ich halte jede Wette, daß auch die Robots vor dem Geheimnis des Schachts kapitulieren. Was hier gebraucht wird, sind Nachweisgeräte, die nicht auf positronischer oder syntronischer Basis arbeiten."
    „Mit anderen Worten: Menschen?"
    „Organische Wesen, ja", antwortete Hagen. „Können auch Blues, Topsider oder sonst was sein. Aber wie ich die Sache sehe, sind wir drei die einzigen, die in Frage kommen."
    „Du spinnst!" Norman Bliss sagte es voller Inbrunst. „Das wäre glatter Selbstmord."
    „Nein. Die Sonden, die wir zurückholten, waren in ihrem syntronischen Aufbau gestört, aber mechanischer Schaden wurde ihnen nicht zugefügt."
    „Die SERUNS, die wir tragen, stecken voller Syntronik", gab Junker zu bedenken. „Wir legen die meisten Funktionen lahm", sagte Hagen. „Wir brauchen Luftverdichtung zum Atmen und ein bißchen Wärme, mehr nicht. Bei den Sonden sind nur die komplexen Nachweis- und Meßfunktionen lahmgelegt worden. Auf die Befehle, die von der Konsole kamen, reagierten sie noch einwandfrei. Ich habe keine Bedenken, daß unsere SERUNS, wenn wir sie im Minimalmodus betreiben, sicher sind."
    Die Diskussion ging eine Zeitlang hin und her. Es wurde immer deutlicher, daß Donald Hagen sich die Sache genau überlegt hatte, bevor er mit seiner Idee an die Freunde herantrat.
    Er hatte sich eine ganze Nacht damit um die Ohren geschlagen, Tausende von Daten auszuwerten, soweit sie auswertbar waren. Sein besonderes Interesse hatte dem Antigrav der Meßgeräte

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