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1664 - Der Henker von Sloughar

Titel: 1664 - Der Henker von Sloughar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dann teleportierte er zu dem Brunnen zurück. Ein Blick nach oben. Nichts. Dann ein Sprung hinauf an den Rand.
    Der Strahl des Scheinwerfers wanderte eilig über die Ruinen. Nichts zu sehen.
    Auch telepathisch war nichts wahrzunehmen.
    Dafür konnte es nur einen Grund geben: Lott Firgan war nicht mehr in der Lage, etwas zu denken; er war tot.
    Gucky preßte die Kiefer aufeinander.
    Wenigstens eine Spur des Angreifers hätte er wahrnehmen müssen. Ein Geschöpf, das zu solchen Handlungen fähig war, mußte über eine Intelligenz verfügen, die für einen Telepathen aufspürbar war ganz besonders dann, wenn dieser Telepath Gucky hieß.
    Aber da war nichts - nur die Bilder, die Gucky telepathisch im Denken von Swera Selimowa gefunden hatte, als er mehr zufällig nach ihr gesucht hatte.
    Es waren diese Schreckensbilder, die ihm klarmachten, daß Sloughar ein weiteres Geheimnis aufzuweisen hatte - und es war ein mörderisches Geheimnis.
     
    10.
     
    „Er nennt sich Henker von Sloughar", berichtete Gucky leise. „Er sprach Interkosmo?" fragte Alaska verblüfft.
    Gucky nickte. Der Mausbiber fand es schwer, sich zu konzentrieren. Immer wieder war er versucht, telepathischen Kontakt zu Swera Selimowa aufzunehmen, die auf eine Pritsche gelegt worden war. Man hatte ihr ein starkes Beruhigungsmittel gegeben, aber so wirksam war kein Psychopharmakon, daß es die Symphonie des Grauens hätte dämpfen können, die in Sweras Denken toste. „Er ist Telepath", antwortete Gucky. „Wahrscheinlich hat er so unsere Sprache gelernt. Und er kann sich perfekt gegen mich abblocken. Ich habe ihn die ganze Zeit über nicht wahrnehmen können."
    „Auch jetzt nicht?"
    „Nichts", gestand der Mausbiber gedrückt. „Er hat Lott Firgan gepackt und mitgenommen, aber auch dessen Gedanken habe ich nicht erfassen können. Lott ist tot, und wenn es schnell gegangen ist, hat er noch Glück gehabt."
    Ed Morris kehrte zu der Runde zurück. „Ich habe die Wachen verdoppelt", meldete er. „Roboter, Menschen, Detektoren - keine Maus kommt an das Lager heran."
    „Er wird kommen", sagte Gucky. „Ich garantiere es euch."
    „Und warum? Was will er von uns?"
    Gucky stieß ein bitteres Lachen aus. „Er nennt sich Henker von Sloughar, was also wird er tun wollen? Töten. Und zwar jeden einzelnen von uns."
    „Und warum? Hast du eine Ahnung? Wenigstens eine Vorstellung?"
    Ed Morris sah blaß aus; jeder in der Runde wirkte bleich und angespannt. Die Nacht war kalt, geradezu eisig, wie üblich in Wüstengebieten. Dennoch waren auf den Stirnen der meisten Schweißtropfen zu sehen. Die Angst, die über dem Lager schwebte und jeden einzelnen gepackt hatte, konnte man förmlich riechen. „Wenn es einen Grund gibt, Lott Firgan zu töten, dann den, weil er ein Gesetz übertreten hat - so muß es sein, wenn dieser Satz vom Henker von Sloughar einen Sinn ergeben soll."
    „Und was sollte das für ein Gesetz sein?"
    Es war Selma Laron, der die Antwort einfiel. „Diesen Planeten zu betreten", sagte sie. „Lott Firgan hat sonst nichts getan."
    „Aber ...", stotterte Ed Morris, der jäh begriff. „Das gilt doch für jeden von uns."
    „Richtig", antwortete Alaska Saedelaere ernst. „Deshalb müssen wir auf der Hut sein, unablässig."
    Selma Laron kniete neben der leise zuckenden Swera Selimowa nieder und wischte der Frau die Stirn ab. „Können wir nicht etwas für sie tun? Das arme Mädchen leidet ja Höllenqualen."
    „Wir schaffen sie einfach hinauf zur DIONE", schlug Ed Morris vor. „Gucky?"
    „Nein!" widersprach Alaska Saedelaere. „Gucky, wir brauchen dich hier. Wir machen eine der Space-Jets klar, die kann dann Swera hinaufbringen. Und die Besatzungen warnen."
    Selma Laron blickte zu Alaska hinauf. „Vielleicht sollten wir ..."
    „Ich habe auch schon daran gedacht. Selma", antwortete Alaska. „Solange wir uns mit unseren Mitteln hier einigeln können, sollten wir bleiben. Rückzug scheint mir kein brauchbares Mittel zu sein. Außerdem ..." Er zögerte. „Ich glaube nicht, daß der Henker in diesem Fall tatenlos zusehen wird. Wir wissen von Gucky. daß er über außerordentliche Fähigkeiten verfügt, deren Ausmaß wir noch nicht kennen. Und solange wir das alles nicht wissen, sollten wir dieses Geschöpf nicht durch Flucht zu Aktionen reizen."
    „Du willst abwarten, bis er sich einen nach dem anderen von uns geholt hat?"
    Alaska lächelte schwach, mehr nicht.
     
    *
     
    Langsam beugte sich der Henker von Sloughar über Lott Firgan. Lott konnte

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