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1664 - Der Henker von Sloughar

Titel: 1664 - Der Henker von Sloughar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sicher?"
    „Nein, noch nicht", antwortete Yular. „Aber ich bin bereit, darauf zu wetten. Vier Milliarden Jahre, so ungefähr."
    Eine Weile herrschte Schweigen in der Runde. „Langsam", murmelte Alaska betroffen. „Wenn das stimmt, dann haben wir es mit Ruinen zu tun, die vier Milliarden Jahre alt sind."
    „Das sagte ich", warf Bron Yular ein. Es wurde laut in der Runde. „Gehen wir logisch vor", bat Alaska. „Wir wissen von den Ennox, daß diese Planeten - jeder von ihnen - zum einen ein Geheimnis hat, eine Anomalie. Wir wissen weiter, daß die Ennox Grund und Anlaß haben, sich vor diesen Welten zu fürchten. Was immer es auch sein mag, was den Ennox derart zusetzt und für sie wohl gefährlich ist - es funktioniert offenbar. Besteht darüber Einigkeit?"
    Ein allgemeines Kopfnicken war die Folge. „Dann ist die unmittelbar anschließende logische Frage diese: In welchem kausalen Zusammenhang steht die Uraltstadt mit dieser Gefahr?"
    „Worauf willst du hinaus?"
    „Nehmen wir an, daß irgend jemand, eine bislang unbekannte Macht in diesem Teil des Universums, sowohl diese Stadt erbaut als auch die Gefahr für die Ennox heraufbeschworen hat. Dann gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder existiert diese Macht noch heute ..."
    „Nach vier Milliarden Jahren?"
    „Eben - wer von uns kann sich auch nur andeutungsweise ein Sternenreich vorstellen, das von so langer Dauer wäre?"
    „Oder?"
    „Diese Macht ist längst untergegangen, und wir haben es sozusagen nur mit ihrem Erbe zu tun."
    „Selbst das ist kaum vorstellbar", murmelte Jern Forner. „Das würde doch darauf hinauslaufen, daß diese Macht irgendwelche Apparate, Mechanismen oder was auch immer aufgestellt hat, um die Planeten zu schützen und für die Ennox gefährlich zu machen. Und diese Einrichtungen wären dann vermutlich so alt wie die Stadt, also vier Milliarden Jahre. Wer kann solche Anlagen für die Ewigkeit bauen? Niemand, ich kann es mir jedenfalls nicht vorstellen."
    Das folgende Schweigen in der Runde war bedrückend.
    Bis zu jenem Augenblick, in dem Gucky zusammenzuckte ...
     
    9.
     
    „Der Wind treibt den Sand durch die Stadt, und ein Teil davon fällt in diesen Brunnenschacht", versuchte Swera zu erklären. „So lagert sich Schicht um Schicht ab und bedeckt die Überreste. Bis wir sie ausgraben!"
    Auf dem aufgewühlten Boden lag ein Schädel, gelblichweiß schimmerten die Knochen im Licht des Scheinwerfers. Daneben häuften sich andere Knochen, zum Teil schon sehr morsch. „Wie mag dieses Wesen einmal ausgesehen haben?" fragte Lott Firgan beklommen.
    Swera zuckte mit den Schultern. „Das werden wir erst feststellen können, wenn wir die Knochen ins Labor geschafft haben", sagte die Biophysikerin. „In jedem Fall hat es sich um einen Carnivoren gehandelt."
    „Um einen was?"
    „Einen Fleischfresser", ergänzte Swera. „Du kannst es am Gebiß sehen. Stark ausgeprägte Eckzähne, richtige Reißzähne. Auch die anderen Zähne sind weniger gut geeignet, Getreide und Früchte zu zermahlen, sondern mehr auf das Zerreißen von Fleischfasern abgestellt. Da, wo das Loch auf der Stirn zu sehen ist, hat vielleicht einmal ein Hörn gesessen. Das Hörn ist wesentlich schneller verfault als die Knochen, deswegen ist es nicht erhalten."
    Sie nahm einen der anderen Knochen auf. Die Oberfläche war glatt wie bei Menschenknochen auch. „Siehst du hier - das ist eine Bruchstelle. Hier auch und bei diesem Knochen ebenfalls."
    „Der Sand wird sie zerdrückt haben", vermutete Lott Firgan; seine Stimme verriet, daß er damit eine Hoffnung ausdrückte.
    Swera schüttelte den Kopf. „Kaum vorstellbar", sagte sie. „Siehst du diese Spuren?" Sie hielt das Knochenstück höher, damit mehr Licht darauf fiel. „Ich vermute, daß es sich dabei um Schleif- oder Schnittspuren handelt. Sie entstehen, wenn ein Tier von einem anderen Tier angefallen und gerissen worden ist. Das sind die Zeugnisse eines Kampfes."
    „Tier - bist du überhaupt sicher, daß es eines war?"
    „Es gleicht keinem der Tiere, die bisher festgestellt worden sind", gab Swera zu. „Dann haben wir jetzt zwei verschiedene Lebewesen, deren Leichen in diesem Brunnen gelegen haben, und bei beiden gibt es keinen Hinweis darauf, daß sie auf diesem Planeten entstanden sind. Richtig?"
    „Ja, da kannst du recht haben."
    „Und dann das andere Tier - der Täter, nicht dieses Opfer. Was sollte das für ein Tier gewesen sein? Auch keines, das wir kennen."
    Swera schluckte trocken. „Du machst

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