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1666 - Baphomets Rächer

1666 - Baphomets Rächer

Titel: 1666 - Baphomets Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einzuprägen, denn er fiel erneut in den Zustand der Lethargie. Der Tod wurde aktiv. Er fing sogar an zu sprechen. Das geschah mit einer rauen Flüsterstimme.
    »Niemand wird Baphomets Rächer stoppen, das kann ich dir schwören. Ich bin stärker, viel stärker als die anderen. Darauf kannst du dich verlassen.«
    Er hatte genug gesagt, und mit einer schnellen und gezielt angesetzten Bewegung streifte er dem Detektiv die Schlinge über den Kopf. Das andere Ende des Seils hatte er schon festgeknotet. Dafür war der Baum ideal. Jetzt musste er den Mann nur noch hochziehen. Er wollte ihn nicht normal hängen, sondern strangulieren. Die Schlinge hielt ihn. Die Füße berührten noch den Boden. So konnte de Fries schwankend stehen bleiben. Er war nicht tot. Er war nicht bewusstlos. Er befand sich in einem Zustand des Übergangs, und er bekam mit, dass man mit ihm etwas vorhatte. Er spürte das Fremde unter seinem Kinn am Hals kratzen, war jedoch nicht fähig, herauszufinden, um was es sich handelte. Weiterhin rann Blut aus seiner Nase. Er schmeckte es auf seiner Zunge, weil es in den offenen Mund gesickert war. Andere Teile des Gesichts waren geschwollen, und er hatte seine Augen weit aufgerissen, um etwas sehen zu können. Das war nicht möglich. Zumindest nicht klar. Vieles verschwamm, und auch die Gestalt sah er nicht. Aber er spürte sie. Er hörte sie auch, denn sie gab Geräusche ab, die sich fast wie die Laute eines Tiers anhörten.
    »Jetzt bist du dran!«
    Den Satz hatte er verstanden, aber er dachte nicht direkt an seine Folgen. Der Tod zog am Seil. Es geschah mit einem Ruck, und dieser Ruck setzte sich auch bei de Fries fort. Um seinen Hals schnürte sich etwas zusammen. In einem Reflex riss er den Mund noch weiter auf und versuchte nach Luft zu schnappen. Es war nicht mehr möglich.
    Und der Tod zog weiter. Er schaute zu, wie sich die Gestalt des Mannes streckte, lachte wieder blechern auf und schaute den Füßen zu, die sich vom Boden lösten. De Fries schwebte jetzt über dem Boden.
    Und das sollte auch so bleiben, denn der Henker wickelte das Seilende um einen zweiten, ebenfalls starken Ast.
    Jetzt hatte er die Position erreicht, die er haben wollte. Der Mann pendelte in der Schlinge. Er lebte noch. Es waren seine verzweifelten Versuche zu hören, nach Luft zu schnappen. Er trat mit den Beinen aus, ohne dass die Füße einen Halt fanden. Zuckend bewegten sie sich über den Grund hinweg.
    Das Gesicht des Detektivs hatte sich verändert. Es war zu einer Fratze geworden, die bereits durch den herannahenden Tod gezeichnet worden war. Die Zunge hing aus dem Mund, aus dem ein allerletztes Röcheln drang.
    Dann war es vorbei.
    Kein Röcheln mehr, kein Zappeln. Luc de Fries hing als Toter ruhig in der Schlinge. Wenn sich sein Körper bewegte, dann nicht mehr aus eigener Kraft, sondern nur durch den leichten Wind.
    Der Mörder warf dem Gehängten einen allerletzten Blick zu. Dann drehte er sich um und stieg auf sein Pferd.
    Noch mal lachte er auf. Das Echo hing noch in der Nachtluft, als er den Platz des Sterbens verließ…
    ***
    Ich hätte in diesem fremden Gelände meine Probleme gehabt. Nicht so Godwin de Salier. Er kannte auch Schleichwege. Es waren Pfade, unbefestigt und mit Schlaglöchern übersät, die von der letzten starken Frostperiode zurückgelassen worden waren. Wir saßen auch in einem entsprechenden Wagen. Einem Jeep, einem Geländefahrzeug, das über alle Hindernisse hinweg tanzte und sich ebenso hektisch bewegte wie das helle Licht der Scheinwerfer, das mal die Luft durchschnitt, bevor es wieder über den Boden huschte und ins Leere stieß.
    Godwin fuhr nicht eben langsam. Dass wir mit de Fries keinen Kontakt bekommen hatten, hatte uns nervös gemacht. Dass es de Fries nicht geschafft hatte, war nicht so weit hergeholt.
    »Und dabei habe ich gedacht, dass er der richtige Mann für uns ist, John. Einer, der sich nicht so leicht etwas vormachen lässt.«
    »Noch haben wir keinen Beweis.«
    Die recht kahle Küstenlandschaft war auch von unzähligen Steinen geprägt, die aus dem Erdboden ragten.
    Der Himmel über uns war ein gewaltiges dunkles Zelt, das keine Löcher aufwies und deshalb auch kein helles Funkeln zu sehen war.
    Wir rollten parallel zum Küstenstreifen. Ein kleiner Ort lag nicht weit entfernt. Dort leuchteten nur wenige Lichter, aber es war die Richtung, in die wir fahren mussten, und schon bald erreichten wir eine schmale Straße, die zum Dorf führte.
    Mir war nicht bekannt, wo sich de

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