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1669 - Der Kyberklon

Titel: 1669 - Der Kyberklon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bewirken kann."
    „Ich habe dich schon verstanden, Jagg. Aber das funktioniert so nicht.
    Mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Bitte geh."
    Mila saß wie eine Unbeteiligte vor einem Holoschirm und verfolgte gespannt die immer wieder gleichen Bilder, die aus der Höhle mit dem Schacht geliefert wurden. Es war eine ständige Wiederholung der Meldung, daß Voltago noch immer kein Lebenszeichen aus dem Schacht geschickt hatte. Und dies ging bereits seit mehr als 24 Stunden so.
    Plötzlich rief Mila aufgeregt: „Voltago kehrt zurück! Perry Rhodan ist zu ihm in den Schacht gestiegen und schwebt ihm entgegen."
    Das war ein Alarmzeichen für Jagg. Die Sache konnte nun für ihn auch zu einem Wettlauf gegen die Zeit werden. Er stand unter Zugzwang. „Gib mir noch eine Chance, Nadja", versuchte Jagg einen neuerlichen Anlauf.
    Was hatte er denn falsch gemacht, daß Nadja seine Absichten so gründlich mißverstand? Seine Absichten waren ehrlich, und er war überzeugt, daß er ihnen auf diese Weise würde helfen können.
    Er wollte doch nur das Beste für die Frauen. Da er so aber nicht weiterkam, wollte er Nadja einen Alternativvorschlag unterbreiten. „Es gibt eine letzte Möglichkeit, euch zu helfen, denke ich. Ohne jegliche gefühlsmäßige Bindung. Weißt du, was ein Psi-Pressor ist?"
    „Nein, aber allein der Name verursacht mir eine Gänsehaut." Nadja schüttelte sich. „Es ist ein Gerät, daß parapsychische Fähigkeiten ausschaltet", fuhr Jagg unbeirrbar fort. „Der Psi-Pressor wurde in der Prä-MonosÄra, vor Beginn der Dunklen Jahrhunderte, entwickelt. Aus einem Bericht über Perry Rhodans und seine Zeitreise mit Aufenthalt in der Vergangenheit weiß ich, daß der Psi-Pressor auch auf den Mausbiber Gucky seine Wirkung nicht verfehlt hat.
    Der Psi-Pressor ist eine Art Helm. Als der Ilt ihn trug, war es ihm unmöglich, seine parapsychischen Fähigkeiten zu gebrauchen."
    „Und?" fragte Nadja mit verkniffenem Mund. „Was hat das mit uns zu tun?"
    Jagg versuchte eine Erklärung. Er merkte zwar, daß Nadjas Miene immer eisiger wurde, aber er konnte nun nicht mehr zurück.
    Er mußte das alles bis zum Ende durchstehen. „Welch vergleichsweise geringes Opfer wäre es für euch, einen solchen Psi-Pressor zu tragen, wenn ihr dafür grenzenlose Freiheit bekommt", behauptete er. „Ihr könntet euch beliebig voneinander entfernen. Nicht nur einen oder zwei Kilometer, sondern Lichtjahre..."
    „Sei endlich still!" verlangte Nadja mit kalter Stimme. „Merkst du denn nicht, wie grausam du gegen uns bist, Jagg? Was du vorschlägst, ist noch schlimmer als all das, was die Parapsychologen mit uns getan haben. Es ist genug. Geh jetzt und laß dich nie wieder blicken."
    „Das kannst du mir nicht antun, Nadja."
    Jagg versuchte verzweifelt, die Frau umzustimmen.
    Er sprach auch noch auf sie ein, als er schon gemerkt hatte, daß er mit jedem Wort alles nur noch schlimmer machte.
    In diesem Moment trat Voltago durch die Tür der Kabine.
    Mila wandte sich vom Holoschirm ab. Sie griff nach der Hand ihrer Schwester und sah dem Kyberklon ruhig und gelassen entgegen.
    Jagg erkannte allein an der Haltung der Schwestern, daß er endgültig verloren hatte.
    Aber er dachte jetzt nicht daran, das Feld einfach zu räumen. Er wollte sich dem Kyberklon stellen, wenn Mila und Nadja ihn gewähren ließen. „Ich möchte wiedergutmachen, was ich durch mein Verhalten angerichtet habe", sagte Voltago. „Ich komme gerade aus dem Schacht. Aber ich finde mich dort unten allein nicht zurecht. Ich brauche euer beider Hilfe, Mila und Nadja."
    Der Kyberklon sprach in dieser Art weiter, so viel hatte er in all den Jahren nicht am Stück gesprochen. Die Stimme des schwarzen Riesen klang beschwörend, und Jagg merkte voller Neid, wie er damit die Zwillinge erreichte und beeinflußte.
    Zuletzt sagte Voltago etwas, das vermutlich ausschlaggebend war: „Als ich auf der Sohle des Schachts war, hatte ich einen visionären Traum. Ich spürte, daß ich von Wundern umgeben war, die ich nicht sehen konnte. Ich wußte, daß nur Mila in der Lage wäre, mich all diese Wunder schauen zu lassen.
    Und ich sah es deutlich vor mir, daß ich mit Milas Hilfe das wichtigste dieser Wunder bergen und den Galaktikern zum Geschenk machen könnte. Dies würde auch für euch beide eine wichtige Erfahrung sein. So habe ich es gesehen. Macht es möglich!"
    Damit saßen die Zwillinge in Voltagos Falle, und Jagg war ausgebootet. Er wollte noch einen letzten verzweifelten Rettungsversuch

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