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1669 - Der Kyberklon

Titel: 1669 - Der Kyberklon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in Interkosmo. Im Hintergrund war leises, recht unrhythmisches Stakkato wie von einem Trommelwirbel zu hören. „Ich rufe die wortbrüchigen Galaktiker!" tönte es aus dem Lautsprecher. „Hier spricht Bwosy, dem ihr euer Wort gegeben habt. Ihr habt hoch und heilig versprochen, den Tabuplaneten zu verlassen und nie wieder zu ihm zurückzukehren. Aber nachdem ihr nur zum Schein abgezogen seid, seid ihr wieder zurückgekehrt, kaum daß wir dieser heiligen Stätte den Rücken kehrten. Dafür habt ihr euch zu verantworten!"
    „Was hat dieser Bwosy nur für einen Zeitbegriff, wenn er ein halbes Jahr als kaum bezeichnet?" wunderte sich Henna Zarphis.
    Perry Rhodan reagierte nicht darauf.
    Der Terraner gab Samna Pilkok durch ein Handzeichen zu verstehen, daß er für eine Antwort bereit sei und daß sie die Bildübertragung zuschalten solle. Die Cheffunkerin folgte der Aufforderung.
    Rhodan stellte sich zuerst mit Namen und in seiner Funktion als Expeditionsleiter vor und fügte dann hinzu: „Die Schiffe der Gish-Vatachh sind uns zwar schon bekannt - aus den Berichten anderer Expeditionen und jener, die auf dieser Welt forschte. Aber wir selbst, die wir an Bord dieses Schiffes sind, hatten noch nie Kontakt mit euch. Wir sind zum erstenmal hier und haben erst aus dem Bericht unserer Artgenossen erfahren, daß Shaft eine Verbotene Welt ist. Wenn du in der Lage bist, die Funkbilder zu empfangen, Bwosy, dann kannst du dich davon überzeugen, daß du mit meiner Person noch nie Kontakt hattest. Die Ortung müßte dir auch verraten, daß unser Flaggschiff ODIN von völlig anderer Bauart ist als die zuletzt geortete FORNAX."
    Da die Gish-Vatachh immer näher kamen, dauerte es nur noch elf Minuten, bis Bwosys Antwort eintraf.
    Diesmal schaltete der Vatachh auch die Bildübertragung zu. Trotzdem dauerte es einige Sekunden, bis Samna Pilkok den Empfang stabilisiert hatte.
    Bwosys Anblick war für Rhodan keine Überraschung; er kannte ihn bereits aus den Aufzeichnungen, die Jan Ceribo ihnen hinterlassen hatte. Der bepelzte Kopf des Vatachh mit den großen Ohren, die an die Löffel eines Hasen erinnerten, dem breiten, mit spitzen Zähnen bewehrten Mund und den fanatisch wirkenden Augen pendelte von einer Seite auf die andere. Immer wieder tauchten seine langen, dünnen Arme gestikulierend im Bild auf. Dabei war zu sehen, daß die eine Hand die an einen Gong erinnernde Trommel hielt, während die andere einen vorne verdickten Schlegel schwang.
    Aber Bwosy war nicht der Verursacher der untermalenden Trommelgeräusche. Es mußte sich also mindestens ein gleichartig bestückter Artgenosse im selben Raum aufhalten. Im Hintergrund waren verschwommen unruhig hin und her wogende mächtige Echsenkörper zu erkennen.
    Was Bwosy, vom Translator ins Interkosmo übertragen, von sich gab, lief nicht ganz synchron zu seinen Mundbewegungen ab. „Alles Täuschung, Lüge und Betrug!" tobte er. „Ihr Galaktiker seid alle falsch, obwohl ihr gleich ausseht. Die Lüge hat aber nur ein Gesicht. Wer soll da einen Galaktiker vom anderen unterscheiden? Wir hätten Ceribo diese Verfehlung nicht durchgehen lassen dürfen."
    Bwosy hob die Hand. Es schien, als wolle er den Galaktikern mit dem erhobenen Finger drohen - eine fast menschlich wirkende Geste. „Aber diesmal werden wir unnachgiebiger sein", drohte er. „Mit dem Täuschungsmanöver kommt ihr nicht durch. Einfach ein Flaggschiff austauschen, um ein Tabuvergehen zu wiederholen! Es gibt keine Nachsicht mehr. Wir werden hart durchgreifen. Ihr werdet eurer Verantwortung nicht entgehen, Perry Rhodan. Wir erwarten von euch eine bedingungslose Kapitulation."
    „Das ist ja ein richtiger Giftzwerg!" ließ sich Kunar Seljuk aus dem Hintergrund hören. „Dem würde ich zu gerne das Mundwerk operieren."
    Niemand hatte den Ertruser kommen sehen, aber Rhodan fragte erst gar nicht danach, was der Bordarzt in der Kommandozentrale zu suchen hatte. Er wäre nicht der einzige, den die Neugierde unter irgendeinem Vorwand an den Ort des Geschehens trieb.
    Die Flotte der Gish-Vatachh war nur noch drei Lichtminuten von Shaft entfernt, als Perry Rhodan seine Erwiderung gab: „Du magst die Beteuerungen unserer Unschuld glauben oder nicht, Bwosy. Darauf kommt es mir im Moment gar nicht so sehr an. Tatsache ist, daß wir uns keiner Verfehlung oder der Verletzung irgendwelcher Gesetze schuldig fühlen."
    Der Terraner legte eine künstliche Pause ein, bevor er weitersprach. Er legte großen Wert auf die Gewichtung der Worte.

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