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1669 - Zombie-Zone

1669 - Zombie-Zone

Titel: 1669 - Zombie-Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Fleisch, gut gewürzt.
    Und doch - etwas gefiel mir nicht.
    Mit dem Messer und der Gabel drückte ich eine ungewöhnlich dicke Zwiebel zur Seite. Sie klebte an einem Stück Fleisch fest, das sich auch jetzt nicht von ihr löste. Ich schaute genauer hin!
    Ich schluckte.
    Dann blickte ich erneut auf meinen Teller, und ich spürte, wie mir das Blut in den Kopf stieg.
    »Also doch!«
    »Hast du was, John?«
    Die Stimme der Russin hatte ich gehört, als wäre sie weit entfernt. Hinter meinen Schläfen zuckte es. Ich nahm die Gabel und stach sehr langsam zu.
    »He, John, sag doch was!«
    Ich sagte nichts, aber ich gab trotzdem eine Antwort, und das auf eine bestimmte Weise.
    Ich hob die Gabel an und drehte sie in Karinas Richtung. Jetzt sah sie genau, was ich meinte.
    Auf den Zinken der Gabel steckte ein halber Finger!
    ***
    Ich sagte nichts, deckte aber mit der anderen Hand den Blick auf meinen Fund ab. Ich wollte nicht, dass man am Nebentisch etwas sah.
    Karina schluckte. Dann wurde sie bleich. Sie drehte nicht durch oder schrie. Dafür waren wir zu sehr Profis. Sie flüsterte erstickt, obwohl sie es mit eigenen Augen sah:
    »Ist das ein Finger?«
    Ich nickte langsam.
    »Und du hast ihn auf dem Teller gefunden?«
    Ich ließ die Gabel sinken und legte den Finger wieder auf den Teller.
    »Er ist nicht zu übersehen, wenn man genau hinschaut. Das habe ich zum Glück, als ich die Fleischstücke von den Zwiebeln trennen wollte.« Ich saugte die Luft durch die Nase ein und bemühte mich, dass mir nicht schlecht wurde. »Vom Himmel gefallen ist er bestimmt nicht. Jemand muss ihn auf den Teller zwischen das Fleisch drapiert haben, und so etwas geht eigentlich nur in der Küche.«
    »Hm, dann sollten wir uns dort mal ein wenig umschauen.«
    »Klar. Aber«, sprach ich mit leiserer Stimme weiter, »ich habe den Eindruck, beobachtet zu werden. Es gibt keinen Beweis, abgesehen von meinem Gefühl. Wir können davon ausgehen, dass man uns nicht aus den Augen gelassen hat, und wir haben nichts bemerkt. So schlecht ist die andere Seite auch nicht.«
    »Klar. Aber wer ist sie?«
    Da War ich überfragt. In diesem Land war Karina Grischiri die Fachfrau. Mir fiel die kleine Gestalt ein, von der Karina gesprochen hatte.
    »Siehst du diesen kleinen grauhaarigen Mann?«
    »Nein, nicht mehr.«
    »Hast du ihn denn verschwinden sehen?«
    »Noch nicht.«
    »Dann könnte er noch in der Nähe sein?«
    »Klar.«
    »Und vielleicht auch in der Küche seine Spuren hinterlassen haben?«
    Karina senkte den Blick. »Du denkst an den Finger?«
    »Ja. Er muss ihn doch irgendwie auf den Teller geschmuggelt haben. Außerdem«, ich senkte jetzt ebenfalls den Blick, »frisch sieht er nicht eben aus.«
    »Hör doch auf mit diesen Dingen. Da kann einem ja übel werden.«
    Ich lachte leise. »Du kannst es nehmen, wie du willst. Es entspricht nun mal den Tatsachen. Es kann der Zeigefinger eines Zombies sein. Auch der Nagel ist noch dran.«
    Karina fragte direkt: »Du willst also in die Küche?«
    »Sicher.«
    »Das lass mal sein. Du würdest dort zu sehr auffallen. Aber die Idee ist gut.«
    »Danke.«
    »Deshalb werde ich gehen.«
    Ich war nicht überrascht, tat aber so, als wäre ich es. »Du willst wirklich allein und…«
    Karina stand schon auf. »Lass es gut sein, John. Das ist jetzt mein Bier.«
    »Verschluck dich nur nicht«, sagte ich, dachte aber daran, dass ich mir um Karina keine Sorgen zu machen brauchte. Die Frau mit den braunen Haaren, die einen rötlichen Schimmer aufwiesen, war nicht zu unterschätzen. Sie war eine Top-Agentin, das hatte sie schon oft bewiesen, auch mit mir an der Seite.
    Karina war mir gegenüber im Vorteil. Sie hatte den Verfolger gesehen, ich nicht. Ich musste mich auf ihre Beschreibung verlassen, die bestimmt exakt war. Ein kleiner, grauhaariger Mann.
    Der Appetit war mir vergangen. Ich wollte den Finger auch nicht immer sehen, wenn ich auf den Teller schaute, deshalb drapierte ich ihn zur Seite. Der Reishügel deckte ihn ab und schützte ihn auch vor anderen Blicken.
    Es war aufgefallen, dass wir beide nichts aßen. Das gefiel offenbar auch unserem Ober nicht. Er huschte herbei, blieb neben dem Tisch stehen und beugte sich vor.
    In meiner Heimatsprache erkundigte er sich. »Hat es Ihnen nicht geschmeckt, Sir?«
    »Im Augenblick denke ich noch nach.«
    »Ist denn das Essen schlecht?«
    »Nein, nein, das nicht…«
    »Aber Sie müssen essen.«
    Er mochte ja ehrlich besorgt um mich sein, in diesem Fall ging er mir furchtbar auf den

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