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1669 - Zombie-Zone

1669 - Zombie-Zone

Titel: 1669 - Zombie-Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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empfing ein Raum mit gewölbter Decke. Dadurch wirkte er etwas größer. Unser Tisch stand an der linken Wand. Sie zeigte einen Sonnenuntergang über der Puszta, und die entsprechende Musik hörten wir im Hintergrund.
    Zur Begrüßung erhielten wir ein kleines Glas mit Marillenschnaps. Der Ober, der Kniehosen trug, dazu ein weißes, weit geschnittenes Hemd und eine rote Weste, erkundigte sich nach den Getränken. Er sprach auch etwas Englisch, und so bestellten wir in meiner Heimatsprache zunächst eine große Flasche Wasser und dazu eine Karaffe Rotwein. Die Speisekarten bekamen wir auch, und ich hatte meine kaum aufgeschlagen, da wurde ich durch Karinas Frage abgelenkt.
    »Ist dir nichts aufgefallen, John?«
    »Was meinst du?«
    »Ein Verfolger.«
    »Nein, tut mir leid.«
    Sie runzelte die Stirn und nickte langsam. »Ja, aber ich kann mich auch geirrt haben.«
    »Und wie sah der Verfolger aus?«
    »Ein an sich unscheinbarer Mensch. Klein und grauhaarig, wenn ich mich nicht getäuscht habe.«
    »Ist er denn auch hierher ins Lokal gekommen?«
    »Ja.«
    »Und wo sitzt er jetzt?«
    »Ich sehe ihn nicht.«
    Wenn Karina so etwas sagte, dann hatte sie ihre Gründe. Sie war kein heuriger Hase, sondern lange im Geschäft.
    »Sollen wir das Lokal wechseln?«
    »Auf keinen Fall. Sollte man uns tatsächlich verfolgt haben, möchte ich wissen, wer dahintersteckt. Und das finden wir nicht raus, wenn wir von hier verschwinden.«
    »Du hast recht.«
    Ich hatte die letzte Antwort so dahingesagt, aber meine Lockerheit war verschwunden und die Freude auf den Schaschlik schon gedämpft worden. Es gab noch zahlreiche andere Spezialitäten, aber ich wollte nur ihn und aß zuvor auch keine Suppe. Auch Karina hatte keine große Lust mehr, noch länger die Karte zu studieren, also bestellten wir das gleiche Gericht zweimal. Der Ober war zufrieden, er verschwand, und wir griffen nach unseren Weingläsern, in denen die dunkelrote Flüssigkeit schwappte.
    »Auf uns«, sagte Karina. »Und darauf, dass wir uns mal wieder sehen.«
    »Und darauf, dass wir es schaffen, die Zombie-Zone zu räumen«, fügte ich noch hinzu.
    »Ja, auch das ist wichtig.«
    Ich flüsterte über den Tisch hinweg: »Und was ist mit dem Verfolger?«
    »Im Moment sehe ich ihn nicht.« Sie winkte ab. »Gehen wir einfach davon aus, dass ich mich getäuscht habe.«
    »Ja, das wäre am besten.«
    Ich trank noch einen Schluck Wein. Es war ein kräftiger Roter, aber für meinen Geschmack war er schon ein wenig zu lieblich. Auf das Fleisch war ich gespannt. Da das Lokal nicht eben leer war, schien es einen guten Ruf zu haben. Jedenfalls waren die Gesichter der Menschen, die hier aßen, recht entspannt und zeigten sich auch zufrieden. Ein Hügel aus Reis, der Schaschlik, dazu die scharfe Soße und grüner Salat. Am Nebentisch wurde das Gericht serviert. Zwei dort sitzende Männer hatten es bestellt. Der Ober hatte meinen Blick gesehen und sagte: »Ich bin gleich bei Ihnen.«
    »Schon gut. Es eilt nicht so sehr.«
    »Der sieht dir deinen Hunger an, John.«
    »Gut. Und was machen wir nach dem Essen?«
    »Dann gehen wir in eine Bar, in der es ruhiger ist. Wladimir wird auch kommen, und wir können uns mal wieder in Ruhe unterhalten und von alten Zeiten sprechen.«
    »Wobei die neuen nicht weniger gefährlich sind.« Ich senkte meine Stimme. »Um noch mal auf den mysteriösen Verfolger zu sprechen kommen, Karina, wir müssen davon ausgehen, dass die andere Seite schon informiert ist, dass wir am Ball sind.«
    Zunächst wollten wir uns um die angenehmen Dinge kümmern, und die kamen auf uns zu, denn der Ober führte einen kleinen Servierwagen heran, auf dem die beiden großen Teller mit den Schaschliks und zwei kleinere Teller standen. Darauf befand sich der Salat, der zum Essen gehörte. Der Ober sprach beim Servieren mit sich selbst. Verstehen könnte ich ihn nicht. Dem Klang der Stimme nach schien er sich selbst und auch das Essen zu loben.
    Karina Grischin wurde zuerst bedient. Der kleine Teller stand bereits vor ihr. Der große folgte. Auf einem Hügel aus Reis lag das Fleisch. Es war noch nicht vom Spieß abgezogen worden, das konnten wir selbst übernehmen oder es auch dem Ober überlassen.
    Ich hörte Karina sprechen.
    »Mir kann die andere Seite ja viel nehmen, John, aber den Hunger nicht. Wenn er sich einstellt, muss ich einfach essen.«
    »Es sei dir gegönnt.«
    »Na denn, John, auf dass es uns schmeckt.«
    Das hoffte ich auch. Die ersten Bissen schmeckten mir, ein weiches

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