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1669 - Zombie-Zone

1669 - Zombie-Zone

Titel: 1669 - Zombie-Zone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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aber das Innere der Kabine war alles andere als eine Wohltat. Das hing besonders mit dem Geruch zusammen, der in unsere Nasen drang. Es roch nach Schweiß und fremden Gewürzen. Das war in der kleinen Karton-Kabine nicht eben angenehm.
    Wir wollten nicht meckern. Unsere Zimmer lagen nebeneinander, und es gab sogar eine Verbindungstür. Die allerdings war verschlossen, wie ich feststellte. Ansonsten war das Zimmer Standard, und der Geruch aus dem Fahrstuhl belästigte uns nicht mehr.
    Im kleinen Bad wusch ich mir die Hände. Über mir in der Decke befand sich der helle Ring einer Lampe. Ich dachte daran, wie oft in diesen Lampen früher kleine Kameras versteckt gewesen waren. Ob sich das bis heute so gehalten hatte, war mir nicht bekannt, und ich hatte auch keine Lust, danach zu suchen. Ich machte mich auf eine Reise ins Ungewisse gefasst. In ein Zombieland. Ein Gebiet, in dem lebende Leichen ihre Herrschaft angetreten hatten und sie sicherlich noch ausweiten würden.
    Wer steckte dahinter?
    Ich gehörte nicht zu den Menschen, die daran glaubten, dass die Zombies aus eigenem Trieb vorgingen. Meist stand hinter ihren Angriffen eine Organisation. Aus Zufall war der Name des Mönchs Rasputin nicht ins Spiel gekommen, denn es gab eine Gruppe, die ihm ergeben war und davon ausging, dass er ein immenses Wissen besaß, das sich nicht nur auf das Irdische beschränkte, sondern sich erweiterte auf ein Gebiet, das jenseits des irdischen Lebens lag. Und so gingen die Rasputin-Anhänger davon aus, dass ihr großes Vorbild ihnen den Weg ins Jenseits zeigte. 1 Es gab Menschen, die durchaus daran glaubten, dass Rasputin überlebt und nicht gestorben war. Man hatte ihn ja, nachdem er von der russischen Soldateska mit zahlreichen Messerstichen getötet worden war, in die Newa geworfen, den Fluss, an dessen Mündung St. Petersburg lag.
    Wenn er noch am Leben gewesen wäre, hätte er spätestens in diesem kalten Wasser ertrinken müssen. Die Legende war eine andere. Angeblich hatte ihn das Wasser geschützt und ihn flussabwärts getragen, bis zu einer Flussbiegung, an der ein Nonnenkloster stand. Die frommen Frauen hatten ihn aus dem Wasser gezogen und wieder aufgepäppelt.
    Danach waren seine Spuren verwischt. Sie verzweigten sich in bestimmte Linien, von denen die meisten in östliche Richtung wiesen. Einige wenige deuteten allerdings auf Polen und Westeuropa hin.
    Ich persönlich glaubte daran, dass Rasputin nicht mehr lebte. Und doch gab es immer wieder Fanatiker, die unter dem Deckmantel seines Namens etwas Neues erfanden, das mit dem Gesetz nicht eben konform ging. Offiziell traf der Name Rasputin in Russland nicht auf Sympathie.
    Zombies!
    Da war ich bei meinen Überlegungen angefangen. Dass es sie gab, hatte ich gesehen. Es war keine gute Idee gewesen, die Gestalt tiefgekühlt zu transportieren, denn da hätte es vielleicht sogar eine Chance zur Flucht für sie gegeben. Doch jetzt war von ihrem Körper nichts mehr zurückgeblieben. Auch für mich war sie nur noch Erinnerung. Das Gesicht würde ich nicht vergessen können. Es war völlig flach und ausdruckslos gewesen. Und mit welch einer Wut Eva Braunova auf diese Gestalt eingeschlagen hatte, das sah schon nach einem persönlichen Hass aus. Was musste sie alles in dieser Zombie-Zone erlebt haben?
    Wir wussten nicht viel darüber. Okay, sie hätte fast ein Ohr verloren, aber es konnte auch sein, dass noch andere Gefühle sie getrieben hatten. Auf dem Nachttisch meldete sich das Telefon. Ich rechnete damit, dass Suko etwas von mir wollte, aber es war Karina Grischin, die sich meldete.
    »Ach, du bist es.«
    Sie lachte, bevor sie fragte: »Wie ist das Zimmer?«
    »Ich habe ein Doppelzimmer bekommen. Standard eben.«
    »Tut mir leid, John, aber auf die Schnelle ließ sich nichts anderes finden.«
    »Ist schon gut. Wie sieht es bei dir aus? Seid ihr mit den Vorbereitungen weiter gekommen?«
    »Wir sind dabei, und ich bin froh, dass Wladimir das übernommen hat. Seine Beziehungen sind eben etwas Besonderes.«
    »Das weiß ich.«
    »Weißt du denn schon, wo du heute Abend etwas essen möchtest?«
    »Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Zur Not hier im Hotel.«
    »Das kannst du vergessen.«
    »Dann höre ich dir gern zu.«
    Karina Grischin schwärmte von einem kleinen Restaurant, das es erst seit knapp zwei Monaten gab und von einem Ungarn eröffnet worden war. »Er setzt auf Spezialitäten seiner Heimat und ist damit gut gefahren. Über die Auslastung seines Lokals kann

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