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167 - Der Panther aus dem Nichts

167 - Der Panther aus dem Nichts

Titel: 167 - Der Panther aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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vor dem vollen Teller verhungern?«
    »Ich möchte mit dir reden, Joanna. Das mit Neely tut mir leid, Joanna.«
    »Zu spät.«
    »Herrgott noch mal, ein Fehltritt. Das kann doch mal vorkommen«, sagte Varner gequält. »Zwischen uns hat sich doch nichts geändert. Ich liebe dich immer noch – und du liebst mich.«
    »Oh, nein, das ist vorbei!« entgegnete Joanna Cook entschieden.
    »Du kannst die Zeit, die wir zusammen verbrachten, nicht einfach mit einem Handstreich vom Tisch fegen.«
    »Warum nicht? Du hast deine Wahl getroffen, nun werde glücklich mit Neely, und laß mich bitte in Ruhe. Gibt es noch ein technisches Problem, das du mit mir erörtern möchtest?«
    »Komm zurück, Joanna, ich bitte dich. Das Haus ist so leer ohne dich.«
    »Du könntest Neely bitten, bei dir einzuziehen.« Die Moderatorin drehte sich um und begab sich zum Fahrstuhl.
    Jason Varner stand wie ein begossener Pudel da. In diesem Moment begriff er, daß er Joanna tatsächlich verloren hatte, und er war wütend auf sich, schalt sich im Geist einen Idioten, weil er die Finger nicht von Neely lassen konnte.
    Joanna Cook verließ das Sendergebäude. Ihr Leben sollte sich an diesem Tag entscheidend verändern, aber das wußte sie noch nicht. Sie stieg in ein Taxi und nannte dem Fahrer eine Adresse in Clerkenwell.
    ***
    Mr. Silver wollte sich über mich lustig machen, als ich mein Haus betrat, doch bevor der Ex-Dämon richtig loslegen konnte, erzählte ich ihm zwei Geschichten, die ihn unvermittelt ernst werden ließen.
    Die erste handelte von Tucker Peckinpah, die zweite vom schwarzen Panther. Danach begab ich mich ins Bad und klatschte mir in der Duschkabine Unmengen Badeshampoo auf die Haut.
    Nachdem ich umgezogen war, fühlte ich mich wie neugeboren. Vicky und Roxane waren nicht zu Hause. Ich teilte Boram mit, was ich vorhatte, und dann verließ ich mit dem Ex-Dämon mein Heim.
    Ich fuhr zuerst dorthin, wo der Panther gestern einen Mann getötet hatte, weil das auf dem Weg lag. Nichts deutete mehr auf den grauenvollen Mord hin.
    Die Häuser standen hier eng beisammen, die Straße war mit Granitsteinen gepflastert, und um die antiken Laternen drehten sich gespenstische Nebel.
    Wir stiegen aus. Der Granit wirkte durch die Feuchtigkeit, die darauf lag, fast schwarz und glänzte wie unebenes Glas.
    Hinter den Häusern klang das Horn eines Schiffes auf.
    Auch an den Hausfassaden krochen die Nebelschleier wie Geister entlang. Damit sich die feuchtkühle Luft nicht auf meinen Nacken legen konnte, stellte ich den Kragen meiner Lederjacke auf.
    Mr. Silver konzentrierte sich. Er entfernte sich einige Schritte von mir, blieb stehen, berührte mit gespreizten Fingern den Boden, doch es gelang ihm nicht, eine Spur sichtbar zu machen.
    Auch eine dämonische Reststrahlung vermochte Mr. Silver nicht zu registrieren. Die Straße war »tot«. Von hier aus führte nirgendwo eine brauchbare Spur hin.
    »Eine Chance kriegst du noch«, sagte ich. »Im Lagerhaus.«
    Wir suchten es jedoch nicht gleich auf. Um die Ecke stand ein Kiosk, der den Geruch nach Fish and Chips verbreitete. Ich hatte Hunger und wollte etwas dagegen unternehmen.
    Der Mann im Kiosk war mittelgroß und trug einen sorgfältig gestutzten weißen Bart. Während Mr. Silver und ich aßen, horchten wir ihn aus.
    Gesehen hatte der Mann nichts, wie er uns bereitwillig erzählte. Er schien gern über dieses Ereignis zu reden.
    »Wie gesagt, gesehen habe ich nichts, aber gehört«, sagte er.
    Seine Augen wurden groß wie Pingpongbälle. »Mann, waren das entsetzliche Schreie. Ich höre sie heute noch. Der Schock fuhr mir tief in die Knochen. Sie können sich nicht vorstellen, wie man sich in einer solchen Situation fühlt. Am liebsten würde man davonrennen, aber da ist das Gewissen, das einem sagt, daß man helfen muß.«
    »Haben Sie versucht dem Mann zu helfen?« fragte ich.
    »Selbstverständlich. Es war gerade nichts zu tun. Ich las Zeitung, als das Geschrei losging. Ich schnappte mir das elektrische Messer, es besitzt einen Akku. Ich dachte, mir damit Respekt verschaffen zu können.«
    »Sie scheinen sich nicht sehr beeilt zu haben«, stellte Mr. Silver fest.
    Der Mann sah ihn ärgerlich an. »Wie können Sie so etwas behaupten? Sie waren nicht dabei!«
    »Ich schließe das aus dem Zustand der Leiche.«
    »Ich band meine Schürze ab, griff mir das elektrische Messer und war schon draußen. Schneller ging es wirklich nicht.«
    »Wir glauben, daß Sie getan haben, was im Bereich Ihrer

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