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167 - Der Panther aus dem Nichts

167 - Der Panther aus dem Nichts

Titel: 167 - Der Panther aus dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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er drängte sich ständig in meine Gedanken.
    Immer wieder sah ich dieselbe Szene: wie Mr. Silvers Sturz endete. Es machte mich wahnsinnig.
    ***
    Gina Spound lag zitternd auf dem Boden. Sie hatte nicht den Mut, sich zu erheben. Joanna war so übernatürlich stark, und ihre Pupillen samt Iris waren verschwunden. Grauenerregend sah sie aus.
    Jetzt kicherte sie und bewegte den Kopf ruckartig hin und her, wie eine Puppe. Was war bloß los mit ihr? Sie bückte sich und griff nach Gina.
    Obwohl sie keine Pupillen mehr hatte, konnte sie sehen. Sie packte Gina und riß sie hoch. »Nein!« schrie die junge Barbesitzerin entsetzt. »Bitte lassen Sie mich!«
    Joanna zerrte sie mit sich und stieß sie in einen Sessel.
    »Kayba will dein Haus!« zischte die Besessene.
    »Ja!« schluchzte Gina. »Ja, alles, was er will, aber bitte, bitte lassen Sie mich gehen.«
    »Gehen? Wohin willst du denn gehen? Zur Polizei?«
    Gina schüttelte den Kopf. »Nein, nicht zur Polizei, das auf keinen Fall, ganz bestimmt nicht. Ich… ich fahre zu Peter Russ. Er arbeitet für mich. Ich werde die Nacht bei ihm verbringen, werde ihm nichts verraten. Sie sagen mir, wie lange ich fortbleiben soll, und ich werde mich hier nicht blicken lassen, das verspreche ich. Es geht mir nur um… mein Leben!«
    Zum erstenmal sprach Kayba selbst. »Du bleibst!« knurrte er. »Denn ich brauche nicht nur dein Haus, sondern auch dich.«
    »Mich? Aber… aber wozu?« Gina war entsetzt.
    »Du wirst es sehen«, antwortete der bärtige Riese und erhob sich.
    Heiße Tränen rannen über Ginas blasse Wangen. »Haben Sie denn kein Herz im Leib? Warum tun Sie mir das an? Wieso hat Ihre Komplizin keine Augen mehr? Ich begreife das alles nicht«
    »Joanna sieht jetzt mehr als vorher«, erklärte der Lavadämon. »Sie weiß sogar, was du denkst. Also nimm dich in acht. Versuche nicht zu fliehen, es würde dir nicht gelingen.«
    »Warum haben Sie Joanna in mein Haus geschmuggelt?«
    »Habe ich nicht. Als sie zu dir kam, hatte sie noch keine Ahnung von meiner Existenz, doch nun ist sie mein Werkzeug. Ich kann mich auf sie verlassen.« Kayba wandte sich an Joanna. »Paß gut auf sie auf.«
    Joanna kicherte wieder und bewegte den Kopf ruckartig.
    »Wenn du zurückkommst, wird sie noch hier sein«, versprach sie, und der Lavadämon verließ das Haus.
    ***
    Gina Spound versuchte sich zu sammeln; verzweifelt kämpfte sie gegen ihre Erregung an. Ihre Nervenstränge waren straff gespannt und vibrierten.
    Sie hatte grauenvolle Angst, und ihr Herz hämmerte wie verrückt gegen die Rippen. »Was hat Kayba mit mir vor?«
    fragte sie krächzend.
    »Er hat einen guten Freund«, antwortete Joanna Cook kichernd. Es ging Gina immer wieder durch Mark und Bein.
    »Sein Name ist Frank Esslin. Er liegt mit schwersten Verbrennungen im Krankenhaus. Kayba wird ihn hierherbringen.«
    »Wozu? Im Krankenhaus kann man ihm helfen, aber hier…«
    »Esslins Haut ist verbrannt, er braucht eine neue«, bemerkte Joanna kichernd. »Er bekommt deine Haut!«
    Gina riß entsetzt die Augen auf. »Das… das heißt, ich muß… sterben?« stammelte sie.
    »Ein Opfer, das du bringen mußt.« Joanna schien das köstlich zu amüsieren. Laut und vergnügt kicherte sie, es wurde immer schriller und unerträglicher.
    Gina hatte geglaubt zu überleben, wenn sie sich fügte, doch nun erkannte sie, daß sie sich einem Abgrund näherte, in den sie stürzen würde, wenn sie stillhielt.
    Es blieb ihr nichts anderes übrig, als einen Fluchtversuch zu wagen. Schaffte sie es, aus ihrem Haus hinauszukommen, würde sie am Leben bleiben, schaffte sie es nicht, würde sie sterben.
    Vielleicht würde Joanna sie dann sofort töten, aber das war besser, als auf das zu warten, was Kayba ihr antun würde, sobald er Frank Esslin hierhergebracht hatte.
    Gina blickte sich unauffällig um, und ihre Augen blieben an einer schweren Bleikristallvase hängen. Sie mußte Joanna ausschalten, wenn die Flucht gelingen sollte.
    Im Moment beachtete Joanna sie nicht. Eine günstigere Gelegenheit würde sich wohl kaum bieten, deshalb nützte Gina sie. Wie von der Natter gebissen fuhr sie hoch.
    Mit beiden Händen griff sie nach der Vase. Blitzschnell schwang sie sie hoch, und dann schlug sie kraftvoll zu.
    Klirrend zerbrach die Vase, als hätte Gina sie gegen einen Stein geschlagen.
    Eigentlich hätte Joanna jetzt wie ein gefällter Baum umfallen müssen, aber sie blieb stehen, und dann geschah etwas, das Gina Spound an ihrem Verstand zweifeln ließ: Joanna

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