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1670 - Der Psychonauten-Gott

1670 - Der Psychonauten-Gott

Titel: 1670 - Der Psychonauten-Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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als positiv oder negativ ansehen sollte, aber sie tendierte erst mal zur negativen Seite. Da brauchte sie nur an die Maske zu denken, die sie an das Abbild eines Götzen erinnert hatte, und wenn sie daran dachte, erlebte sie schon ein leichtes Schaudern.
    Das fiel auch Harry auf. »Keine Sorge, Dagmar. Das schaffen wir. Denk daran, dass du nicht allein bist. Mit Psychonauten habe auch ich Erfahrungen sammeln können.«
    »Das ist schon richtig. Ich mache mir auch wegen der beiden Männer keine Sorgen. Ich denke nur an die Zukunft und würde jetzt gern wissen, was da auf mich zukommt.«
    Harry hätte gern geantwortet. Es war nicht möglich, und so hob er nur die Schultern. Es passte ihnen beide nicht, dass sie hier in der Wohnung saßen und sich vorkamen wie auf dem Sprung. An einen derartigen Kontakt hatte keiner von ihnen im Traum gedacht.
    »Jedenfalls war es eine Botschaft für dich«, sagte Harry.
    »Ja, das denke ich auch.« Dagmar schaute zu, wie Harry sich Wasser in ein Glas goss.
    »Aber wie soll ich sie verstehen? Was soll ich daraus lesen? Kannst du mir das sagen?«
    »Nein.« Er trank in kleinen Schlucken. »Für mich ist es ein böser Gruß aus der Vergangenheit, mit dem du natürlich nichts direkt zu tun hast. Der dich aber trotzdem erreicht hat.«
    »Und warum?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Dagmar fragte weiter. »Und was ist mit den anderen beiden Männern? Gerd Olsen und Elmar Kogel? Glaubst du, dass sie das Gleiche oder Ähnliches erlebt haben wie ich?«
    »Ich kann es mir vorstellen. Aber frag mich bitte nicht nach den Gründen.«
    »Werde ich nicht, keine Sorge. Ich möchte nur die Wahrheit erfahren, das ist alles. Auch wenn sie…«
    Beide zuckten heftig zusammen, als sich das Telefon mit seiner Melodie meldete. Dagmar und Harry erhielten um diese Uhrzeit selten einen Anruf. Dass es jetzt der Fall war, sorgte bei ihnen für eine gewisse Beunruhigung.
    Dagmars Blicke wanderten vom Telefon zu ihrem Partner. »Willst du abheben?«
    »Es kann für dich sein.«
    »Trotzdem.«
    Harry Stahl nickte und lächelte dabei. Er drehte sich auf seinem Stuhl und streckte den Arm aus, um das Telefon von der Station heben zu können.
    Dagmar Hansen hielt die Hände zu Fäusten geballt, als sie auf Harry schaute. Der gab sich äußerlich gelassen und in seiner Stimme schwang Ärger mit, als er sagte: »Wer immer Sie sind, wissen Sie nicht, wie spät oder früh es ist?«
    Da er den Lautsprecher angestellt hatte, war Dagmar in der Lage, mitzuhören. Wie auch Harry hörte sie zuerst das leise Lachen und danach die Stimme, die ihr unbekannt war.
    »Ich wusste, dass sie noch nicht im Bett liegt. Aber dich will ich nicht sprechen. Gib das Telefon weiter.«
    Harry schaute Dagmar fragend an. Sie saß auf ihrem Platz wie zum Sprung. Sie nickte, und Harry reichte ihr das Gerät.
    »Ja?«
    Ein scharfer Atemzug, dann: »Dagmar Hansen?«
    »Wer sonst. Und wer sind Sie?« Dagmar sah nicht ein, die Schwache zu spielen, deshalb hatte sie ihrer Stimme den entsprechenden Klang gegeben.
    »Sehr schön, Dagmar, wirklich sehr schön, dass wir miteinander sprechen können.«
    »Für Sie vielleicht, weniger für mich. Wer sind Sie, und was wollen Sie von mir?«
    »Wir gehören zusammen, das weißt du!«
    »Ach ja?«
    »Auch du hast die Erscheinung gesehen. Mir ist es auch passiert, und wir sind nicht die Einzigen. Es gibt da noch einen dritten Menschen, aber das weißt du ja.«
    Sie hatte genau zugehört und festgestellt, dass der Anrufer in einem norddeutschen Dialekt gesprochen hatte. Für sie stand fest, dass es sich dabei um diesen Gerd Olsen handeln musste.
    »Sie sind Olsen - oder?«
    »Sehr gut.«
    »Dann sagen Sie mir endlich, was Sie von mir wollen, verdammt noch mal. Sonst lege ich auf.«
    Dagmar hörte das Lachen, dann sagte die fremde Männerstimme: »Du solltest nicht so ungeduldig sein. Wichtig ist, dass wir uns sehen.«
    Sie lachte. »Das ist für Sie wichtig, aber nicht für mich. Und ich komme gut so zurecht.«
    »Bist du sicher?«
    »Ja.«
    »Das würde ich an deiner Stelle nicht sein. Man hat uns ausgesucht. Man beobachtet uns. Verstehst du?«
    »Und wer sollte uns beobachten?«
    »Du hast ihn doch gesehen. Er zeigte sich im Spiegel. Es ist der Gott gewesen. Der Psychonauten-Gott. Dieses uralte Geschöpf, das in seiner Welt und seiner Zeit so mächtig war. Lange war er verschollen, doch jetzt ist er wieder da und in ihm stecken die Urkräfte. Er hat uns ausgesucht. Darauf können wir stolz sein. Und darauf bin ich auch

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