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1674 - Freunde der Ennox

Titel: 1674 - Freunde der Ennox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mystery selbst gemessen worden waren, stimmten überein, wenn man von der natürlichen Dämpfung absah, die den unterschiedlichen Entfernungen zu Enno entsprach oder durch die Atmosphäre des Planeten bewirkt wurde.
    Daß der Nexialist die für ihn unsichtbaren Ennox in ihrer Energieform sicher mehr als belästigte, nahm er in Kauf. Einmal kam es zu einer kleinen Explosion eines Spektrometers. Ob ein technischer Defekt vorlag oder ein neugieriger Jungveego die Explosion ausgelöst hatte, ließ sich nicht feststellen.
    Siankow verzichtete darauf, Homer G. Adams über den Zwischenfall zu informieren.
    Der Marsinaner war besessen von der Idee, ein weiteres Geheimnis der Ennox zu lüften.
    Aber nach vier Tagen mußte er erkennen, daß er sich in einer Sackgasse befand.
    Alle syntronischen Auswertungen erbrachten nichts Greifbares. Die Versuche, aus den Schwankungen der Sonnenwerte auf einen annähernden 50-Jahre-Rhythmus zu schließen, verliefen im Sand.
    Schließlich holte Boris Siankow seine wichtigsten Mitarbeiter zusammen. „Freunde", sagte der Nexialist unumwunden, „wir befinden uns in einer Sackgasse. Es gibt hier im Enno-System keine besonderen Hyperstrukturen oder ausgefallenen 5-DKomponenten.
    Anders gesagt: Wir haben an der falschen Stelle gesucht."
    „Vielleicht doch nicht", meinte eine junge Mitarbeiterin namens Nora Benn, die eigentlich zum Team von Scricor gehörte. Die rothaarige Mittdreißigerin hielt einen langen Meßstreifen in der Hand. „Es könnte sein, daß ich gerade vor wenigen Minuten etwas entdeckt habe, weil ich von den Routineprogrammen der Syntroniken abgewichen bin. Wir haben nämlich nur in eine Richtung gedacht, und zwar in die der Sonne Enno. Die Veego leben unter dieser Sonne, aber auf diesem Planeten. Daran sollten wir denken."
    „Was willst du damit andeuten?" meinte der Nexialist unwirsch. „Mystery strahlt keine 5-D-Komponenten aus. Das wissen wir schon lange."
    „Muß es denn immer gleich 5-D-Komponente sein?" spottete sie. „Die Ennox sind Energiewesen", brummte Siankow. „Da liegt der Schluß doch verdammt nahe, oder?"
    „Elektrizität ist auch eine Energieform", erinnerte ihn die Frau. „Mit ihrer Hilfe lassen sich andere Energieformen gewinnen, zum Beispiel auch ganz gewöhnliche und herkömmliche elektromagnetische Wellen, wie wir sie im Normalfunkbereich oder in der Nahortung verwenden. Oder auch das Licht, das ja bekanntlich nichts anderes ist als eine elektromagnetische Welle."
    Boris schnippte mit den Fingern. Er schien zu ahnen oder gar zu wissen, in welche Richtung Nora Benn dachte.
    Die Frau legte den langen Meßstreifen vor dem Nexialisten auf den Tisch. „Dies ist eine geraffte Darstellung des ganz allgemeinen Energieaufkommens von elektromagnetischen Impulsen", erläuterte sie. „Gemessen hier auf der Oberfläche von Mystery vom Tag unserer Ankunft bis heute mittag. Die Syntroniken konnten damit nichts anfangen. Ihr seht eine waagerechte Linie mit mehreren Zacken oder Spitzen.
    Diese Ausreißer braucht ihr nicht zu beachten. Es sind Impulse aus unseren Funkverkehren, die bei der Dauermessung eingefangen wurden. Ich habe hier eine korrigierte Version."
    Sie rollte den Streifen ein und präsentierte einen zweiten, auf dem die Zacken fehlten. „Sehr aufschlußreich", maulte ein älterer Techniker. „Ein schöner gerader Strich. Lang und schwarz. Mehr sehe ich nicht."
    „Stimmt", sagte Nora Benn. „Aber nur auf den ersten Blick. Der Strich ist zeitlich schon gerafft, denn er entspricht eine Meßlinie von über hundert Stunden. Ich habe ihn noch einmal gerafft, so daß er nur zwei Zentimeter lang wurde. Dann habe ich in der Höhe gedehnt."
    Sie rollte einen weiteren Bogen Papier aus ihrer Tasche. Ein dicker Strich lief fast waagrecht über das Blatt.
    Fast waagrecht, denn nun sah jeder die leichte Krümmung. „Ein Kurvenausschnitt oder etwas Adäquates", behauptete Nora Benn mit leichtem Triumph. „Ich mußte ihn noch genauer machen. Daher habe ich die Meßwerte getrennt."
    Sie legte zwei einen halben Quadratmeter große Bögen auf den Tisch. Auf dem einen Blatt befand sich ein waagrechter, dicker Balken. Er war in der Tat exakt waagrecht.
    Auf dem zweiten Blatt war die gekrümmte Linie nun noch deutlicher. „Die Trennung erfolgte nach der elektrischen und der magnetischen Komponente aller Energien. Ihr seht, der Vektor der E-Welle bleibt konstant. Die M-Welle jedoch ist gekrümmt. „ „Wie stark gekrümmt?" fragte Siankow. „Ich habe den

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