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1674 - Freunde der Ennox

Titel: 1674 - Freunde der Ennox Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zellaktivator mit der negativen Strangeness."
    Das Objekt, das seinerzeit von Icho Tolot tief im Innern des Linguidenplaneten Lingora gefunden worden war und das eine wahrhaft abenteuerliche Geschichte durchgemacht hatte, befand sich in einem energetisch versiegelten Behälter. Utan-Bao-K'ley ließ sich das Gefäß von einem Roboter bringen und öffnete es selbst.
    Der uralte Zellaktivator, den man nur dank des Lebensraumforschers Urskan Szoszowosky gefunden hatte, besaß eine entfernte Ähnlichkeit mit einem Tee-Ei aus einem Antiquariat. Äußerlich war an ihm wirklich nichts Besonderes. Erst wenn man das Ding untersuchte, konnte man seine negative Strangeness - eigentlich eine Unmöglichkeit im Standarduniversum -feststellen. „Wenn die Burschen darauf nicht reagieren", meinte Ronald Tekener, „dann hilft nur noch Experiment C."
    Utan-Bao-K'ley erwiderte nichts. Er wies den Roboter ein, an welcher Stelle zwischen den verschiedenen Holographien er den Zellaktivator abzulegen hatte. Dort tanzten die Nachbildungen von Veego mit Galaktikern verschiedener Völker einen friedlichen Reigen.
    Alle anderen Projektionen wurden abgeschaltet, nachdem der Roboter das Objekt abgelegt hatte. „Wir wissen nur in etwa", meinte der Galaktische Spieler zu seinem Chefwissenschaftler, „wie die Ennox darauf reagieren."
    „Sie werden angelockt und dann hoffentlich sichtbar. Von ähnlichen Beobachtungen wurde uns ja berichtet."
    Der Rest der Nacht verstrich zäh und mühsam. Ohne daß etwas geschah. Die Ennox blieben dem Ort entweder völlig fern, oder sie hielten sich so geschickt verborgen und unter Kontrolle, daß es nicht zu der erwarteten Wechselwirkung zwischen dem Objekt mit der negativen Strangeness und ihnen kommen konnte.
    Eine leichte Wolkendecke verhinderte den Blick auf das Große Modell. Den Mitarbeitern Utan-Bao-K'leys wurde es schnell langweilig. „Der zweite Reinfall", stellte der kartanische Wissenschaftler fest. „Sie reagieren nicht einmal auf die negative Strangeness."
    „Kein Grund aufzugeben", sagte Ronald Tekener entschieden. „Morgen starten wir den dritten Versuch. Und da werden wir noch deutlicher. Wenn er auch ein Mißerfolg sein sollte, werden wir noch härtere Geschütze auffahren. Wir wollen doch einmal sehen, wer hier den längeren Atem hat."
    Es war fünf Uhr morgens, als er das Experiment abbrechen ließ und seine Leute zur Nachtruhe schickte.
     
    *
     
    Die Vorbereitungen für Experiment Cnahmen den ganzen Tag in Anspruch. Über die Einzelheiten wurde Homer G. Adams nicht vorab informiert. Diesmal wollten Ronald Tekener und Utan-Bao-K'ley den Nerv der Ennox treffen, um sie aus ihrer Zurückhaltung zu locken.
    Die Wetterprognose ließ eine klare Nacht erwarten. Das paßte in die Pläne, die der Terraner und der Kartanin ausgeheckt hatten.
    Von der LEPSO war ein weiteres 22-Meter-Beiboot gekommen. Bei Einbruch der Dunkelheit starteten alle vier Klein-Trimarane und bezogen genau festgelegte Positionen. In einer Höhe von zehn Kilometern bildeten sie ein Quadrat mit der Kantenlänge von einhundert Kilometern.
    Als die Lichter des Großen Modells in der klaren Nacht hell erstrahlten, ließ Utan-Bao-K'ley die Projektoren einschalten. Gemeinsam bauten die Anlagen auf den vier Beibooten ein Energiefeld auf, das exakt dem Quadrat entsprach, das die Fahrzeuge bildeten.
    Sichtbar für Menschen war das Feld nicht.
    Dann wurde es entsprechend moduliert, so daß es lichtundurchlässig wurde. Für alle, die sich unter der 10.000 Quadratkilometer großen Fläche befanden, verschwanden die Lichter des Großen Modells.
    Da sich nach den Berechnungen Utan-Bao-K'leys mindestens 5.000 Ennox in diesem Abschnitt aufhalten mußten, würden diese ebenfalls feststellen, daß ein Teil ihres Lebenswerks plötzlich verschwunden war.
    Was mußte das für einen Schock auslösen!
    Ronald Tekener war fest davon überzeugt, daß er damit die Ennox aus ihrer Zurückhaltung locken würde.
    Etwa zehn Minuten nach der Aktivierung des Sperrfelds schaltete Utan-Bao-K'ley einen weiteren Projektor ein. Am pechschwarzen Nachthimmel, exakt in der Mitte des Quadrats, erschien ein leuchtender Schriftzug: MELDET EUCH!
    Zunächst geschah nichts.
    Ronald Tekener gab Anweisung an die Beiboote, sich gleichmäßig voneinander zu entfernen. Das Sperrfeld wuchs damit ständig an und erreichte nach einer Stunde eine Kantenlänge von 500 Kilometern.
    Immer neue Ennox mußten so feststellen, daß sie das Große Modell nicht mehr zur Gänze sehen

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