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1675 - Der Kopfjäger

1675 - Der Kopfjäger

Titel: 1675 - Der Kopfjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wissenschaft schon heimlich gegangen war? Kopfverpflanzungen bei Tieren hatte es schon öfter gegeben, und das nicht nur im Geheimen.
    Suko hatte seine Jacke übergestreift. Shao bekam von ihm einen Kuss, dann machten wir uns auf den Weg.
    »Soll ich diesmal fahren?«, fragte ich.
    Suko hielt noch vor dem Fahrstuhl an. Beinahe erschüttert schaute er mir ins Gesicht.
    »Was ist denn in dich gefahren? Traust du mir das nicht mehr zu?«
    »Nein, so meine ich das nicht. Ich hatte nur gedacht, dass du in aller Ruhe deinen Gedanken nachgehen willst.«
    »Da mach dir mal keine Sorgen, ich kriege schon alles in die Reihe. Ich ärgere mich ja mehr über mich selbst, weil ich mich so habe reinlegen lassen.«
    »Kann ich nachvollziehen.«
    Mit dem Lift fuhren wir hinab in die Tiefgarage. Dort stand unser Rover, und es war schon ein Ritual, das wir fast jeden Morgen durchführten. Suko war immer noch in Gedanken versunken, als wir die Kabine verließen. Ich schaute nach links, wo es zwei Parkboxen gab, in denen unsere Autos standen. Zum einen war es der Rover, praktisch der Dienstwagen, zum anderen lauerte dort wie eine dunkle Raubkatze Sukos BMW. Den setzten wir nur für weite Strecken ein. Mein Freund hielt den Schlüssel bereits in der Hand. Er ging zur Fahrerseite des Rovers, ich bewegte mich auf die Beifahrerseite zu. Weiter vor uns startete jemand seinen Wagen und rollte dem offenen Tor der Ausfahrt zu. Es war alles normal.
    Niemand schöpfte Verdacht.
    Bis Suko, der sich zur Tür hinbeugte, um sie aufzuziehen, plötzlich zusammenzuckte. Ich hatte meine Tür schon offen und wollte einsteigen. Aus dem Augenwinkel fiel mir die Bewegung auf, worüber ich mich natürlich wunderte. Dann sah ich, dass Suko seinen Arm hochriss und die Hand gegen seine linke Halsseite drückte, als hätte ihn dort jemand gestochen. Er drehte den Kopf, stieß eine leise Verwünschung aus und wollte auf den Sitz klettern.
    Ihm gelang nur die Anfangsbewegung. Dann brach er vor meinen Augen wie vom Blitz getroffen zusammen…
    ***
    Es war für mich so überraschend passiert, dass ich in den folgenden zwei, drei Sekunden erst mal nichts tat und einfach nur auf der Stelle stehen blieb wie angewachsen.
    Vor Staunen blieb mir sogar der Mund offen,…aber nicht lange, denn ich hörte das Schrillen der Alarmsirene in meinem Kopf. Suko war nicht von selbst zusammengebrochen, da musste irgendetwas passiert sein. Bevor ich etwas in die Wege leitete, musste ich nachschauen, wie es ihm ging. Gut sah das nicht aus. Trotz aller Eile war ich auf der Hut. Ein schneller Rundblick brachte nichts Neues. Es hielten sich keine verdächtigen Personen in der sichtbaren Nähe auf. Das hatte nichts zu sagen, denn es gab in der Tiefgarage genügend Stellen, um eine sichere Deckung zu finden. Hinter jedem abgestellten Wagen konnte jemand lauern. Aber was hatte Suko von den Beinen geholt? Er war ja gefallen, als hätte man ihm die Beine unter dem Körper weggeschlagen. Dieses Bild tauchte immer wieder vor meinen Augen auf. Dafür musste es eine Erklärung geben.
    Es war auch nichts zu hören. Ich vernahm keine verräterischen Geräusche. Keine Schritte, kein Atmen. Es war und blieb still oder so wie immer. Von Suko hörte ich ebenfalls nichts. Kein Atmen, kein Stöhnen. Die Sicht auf ihn wurde mir durch den Rover genommen.
    Mein Zögern hatte nicht lange gedauert. Höchstens ein paar Sekunden, dann war ich bereit, ihm zu helfen.
    Er lag auf dem Rücken. In der Garage war es nicht besonders hell, und doch erkannte ich, dass Sukos Augen leicht verdreht waren. Er rührte sich nicht. Im ersten Moment verspürte ich bei seinem Anblick einen Stich, weil er Ähnlichkeit mit einem Toten hatte. Dieser Gedanke ließ mich auch meine eigene Sicherheit vergessen. Ich kontrollierte, ob er noch lebte, und war froh, als ich den Herzschlag spürte. Was ihn genau niedergestreckt hatte, bekam ich auch jetzt nicht zu sehen. Von allein war er bestimmt nicht gefallen. Da musste es schon etwas Böses gegeben haben. Jetzt war zunächst wichtig, dass er Hilfe erhielt. In derartigen Fällen war es gut, dass es die Handys gab. Ich holte meines hervor und war noch immer mit meinen Gedanken zu sehr bei Suko, als dass ich auf die Umgebung geachtet hätte. Ein Fehler.
    Das Geräusch hörte ich zu spät. Es war auch mehr eine Ahnung, zudem erwischte mich ein Luftzug, danach der harte Schlag, der meinen Nacken traf. Den stechenden Schmerz bekam ich noch mit. Die kleine Explosion in meinem Kopf ebenfalls. Doch

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