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1675 - Der Kopfjäger

1675 - Der Kopfjäger

Titel: 1675 - Der Kopfjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mein Freund. Genau das hättest du sein lassen sollen, wenn du verstehst.«
    »Leider nicht.«
    »Dann kann ich dir auch nicht helfen. Aber du musst dir keine Vorwürfe machen, dass er dir entkommen ist, denn ich kann dir versprechen, dass du ihn bald wiedersehen wirst.«
    »Warum das?«
    Der Mann lachte kalt. »Weil er scharf darauf ist, dich in seine Arme schließen zu können, ist das nicht wunderbar? Du sollest dich freuen.«
    Da war Suko anderer Ansicht. Eine Freude stellte er sich anders vor. Er dachte wieder an die Begegnung mit ihm zurück. Suko erinnerte sich noch genau an das feindliche Gefühl, das ihm entgegengebracht worden war.
    Er hatte genug gefragt. Genauere Antworten würde er nicht erhalten, das stand für ihn fest, und so wollte er sich überraschen lassen. Sein mobiles Telefon hatte man ihm auch abgenommen und wahrscheinlich entsorgt. So würde er auf dieses Kommunikationsmittel verzichten müssen.
    Aber wohin schaffte man ihn? Wo lag das Ziel? Darüber machte er sich ebenfalls Gedanken. Seine Lage war so schlecht, dass er durch keines der Fenster schauen konnte. Nicht alle waren abgedunkelt. Im vorderen Teil des Autos brannte Licht, aber es verlor sich auf dem Weg zu ihm.
    Die anderen Verkehrsgeräusche waren schwächer geworden. Das hatte Suko schon mitbekommen. Deshalb ging er davon aus, dass sie das Zentrum von London bereits verlassen hatten und durch eine Gegend fuhren, die weniger befahren war. Es verstrich nicht mehr viel Zeit, als sich der Untergrund veränderte. Die Glätte des Asphalts verschwand. Der Boden wurde uneben, und so schaukelte der Van darüber hinweg, bis er stoppte.
    Waren sie da?
    Nein, der Fahrer hatte nur angehalten, um sich mit einem Menschen außerhalb des Vans zu unterhalten. Das tat er über sein Handy. Es waren nur wenige Sätze, die er wechselte, dann fuhren sie wieder an und rollten wenig später erneut über einen glatten Boden, wobei sie einen weiten Bogen fuhren.
    Suko wusste es nicht genau, er ging allerdings davon aus, dass es nicht mehr weit bis zum Ziel war. Gefesselt worden war er nicht, doch bisher hatte sich das nicht als ein Vorteil herausgestellt, denn gegen die Übermacht kam er nicht an. Er wusste auch, dass es so bleiben würde. Diese Typen waren nicht so leicht reinzulegen. Erneut setzte man ihm einen Fuß auf die Kehle. Diesmal wurde er angesprochen.
    »Denk nicht mal an Flucht oder daran, Widerstand zu leisten. Du wärst schneller tot, als du denken kannst.«
    »Ich weiß.« Suko bekam so viel Luft, dass er noch sprechen konnte. »Aber ich hoffe, dass ihr wisst, wer ich bin. Und wer einen Polizisten umbringt, der wird gejagt bis ans Ende der Welt.«
    »Keine Sorge, ich kenne die Sprüche. Aber sie werden dir nicht helfen. Hier laufen Dinge ab oder sind in Bewegung gesetzt worden, die dich zerquetschen können.«
    »Darf ich fragen, wer die Fäden zieht?«
    »Das darfst du, aber eine Antwort wirst du nicht bekommen. So läuft das Spiel nun mal. Du bist nur für etwas Bestimmtes ausersehen, ansonsten wirst du deinen Mund halten müssen.«
    Der Mann sagte nichts mehr. Das brauchte er auch nicht, denn der Van hielt an.
    »Wir sind da!«, meldete der Fahrer.
    Der Mann rechts neben Suko riet ihm, zunächst liegen zu bleiben. »Bei einer falschen Bewegung wird geschossen.« Damit meinte er den zweiten Typen auf dem Rücksitz, der eine Waffe zog und Suko in die Mündung schauen ließ.
    »Schon gut«, sagte der Inspektor. »Du musst keine Angst haben, dass ich dich fressen werde.«
    »Halt dein Maul!«
    »Wie du willst.«
    Jetzt wurde auch die Tür an der linken Seite aufgezogen. Jemand reichte etwas in den Wagen. Suko erhielt den Befehl, sich hinzusetzen und die Hände ganz ruhig zu halten. Zum ersten Mal gelang ihm ein Blick ins Freie. Allerdings nur durch die vorderen Fenster. Er sah, dass sie die Stadt tatsächlich hinter sich gelassen hatten. Sie befanden sich auf dem Land, wobei er nicht nur die Bäume sah, sondern auch die rotbraune Klinkerfassade eines kleinen Hauses, das einem typischen Cottage ähnelte.
    »Steig aus!«, befahl der Mann mit der Waffe. Es war ein Revolver, auf dessen Lauf er einen Schalldämpfer geschraubt hatte, obwohl in dieser einsamen Gegend ein Schuss wohl kaum gehört wurde.
    Mit steifen Bewegungen kletterte der Inspektor nach draußen. Auf der pelzigen Zunge hatte er einen bitteren Geschmack. Sein Mund war trocken und er spürte, dass er nicht auf allzu festen Füßen stand.
    Vier Männer begleiteten ihn. Sie waren nicht

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