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1675 - Der Kopfjäger

1675 - Der Kopfjäger

Titel: 1675 - Der Kopfjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wollte er nicht daran glauben. In der Stille war nur Sukos Atmen zu hören, bis zu dem Augenblick, als ein anderes Geräusch an seine Ohren drang. Und das kam von vorn. Die Quelle musste hinter dem Gitter liegen, eine andere Möglichkeit gab es für ihn nicht. Was lauerte dort?
    Suko wusste es nicht. Im Moment war nichts zu hören, aber Suko glaubte nicht daran, dass es so bleiben würde.
    Und er hatte recht.
    Erneut drang der Laut an seine Ohren. Er hörte sich an wie ein Schlürfen und Schmatzen. Als würde dort jemand etwas vertilgen. Suko stellte sich die Frage, ob es sich dabei um einen Menschen handelte oder ein Tier.
    Dann wurde es wieder still.
    Suko trat einen Schritt vom Gitter weg. Jemand hielt sich hinter den Stäben auf. Er überlegte und musste gar nicht so lange nachdenken, um zu einer Lösung zu gelangen. Das konnte nur das Monster sein!
    Es war der Auslöser gewesen. Ihm hatte Suko seine Lage praktisch zu verdanken und er spürte, wie er innerlich anfing zu beben. Es war für ihn nicht tragisch, allein mit dem Wesen in der Dunkelheit zu hocken. Er traute sich zu, mit ihm fertig zu werden. Ein leises Knistern ließ ihn aufhorchen. Es war von oben gekommen, nahe der Decke. Nur für einen Moment hörte er es, dann wurde es von einer Männerstimme abgelöst, die ihn durch einen Lautsprecher erreichte.
    »Na, hast du dich schon mit deiner neuen Umgebung vertraut gemacht?«
    »Würde ich etwas sehen; schon.«
    »Keine Sorge, das wirst du bald. Ich kann dir aber jetzt schon sagen, dass du nicht allein bist.«
    »Das habe ich bereits gehört.«
    »Und weißt du auch, wer bei dir ist?«
    »Das ist nicht schwer herauszufinden. Sicherlich euer spezieller Freund.«
    Suko hörte ein Lachen. Durch den Lautsprecher klang es verzerrt. Erst danach hörte Suko die Antwort.
    »Perfekt, er ist es. Unser besonderer Freund, unser Wesen, unser völlig Neues.«
    Suko enthielt sich einer Antwort. Er dachte nur nach. Bestimmte Fragmente kamen ihm in den Sinn. Er dachte an Menschenversuche, an Manipulationen mit Menschen, an Genetik, die in verbrecherische Hände gelangt war. Hier kam so einiges zusammen.
    »Und weiter?«
    »Das wirst du noch merken. Er wird es dir früh genug bekannt geben. Oder wir übernehmen es. Du sollst dich zunächst mal um ihn kümmern. Ihr beide könnt miteinander vertraut werden. Diese Chance ermöglichen wir euch.«
    »Wie großzügig.«
    »Ja, so sind wir eben. Mal hat man Glück, mal Pech. Du bist in eine negative Strähne hineingeraten. Es hätte für dich auch anders laufen können, aber du hast dich in Dinge eingemischt, von denen du am besten die Finger gelassen hättest.«
    »Und andere Menschen auch!«, sagte Suko.
    »Was meinst du damit?«
    »Muss ich das noch groß erklären? Schließlich hat es zahlreiche Zeugen gegeben, die euer Monster sahen. Sogar die Presse hat sich darauf gestürzt und…«
    Suko wurde unterbrochen. »Das ist von uns gewollt gewesen. Wir wollten einfach erfahren, wie Menschen auf die neue Züchtung reagieren. Wir haben ihn auch rasch wieder eingesammelt. Aber dann hat man dich geschickt, und das war ein Fehler.«
    »Es ist mein Job, Verbrecher zu jagen.«
    »Ja, das wissen wir. Du kannst dich darauf verlassen, dass uns vieles bekannt ist. Wir haben unsere Augen überall.«
    »Und zu wem gehört ihr?«, fragte Suko. »Welchen Namen habt ihr euch gegeben?«
    »Das müssen wir nicht. Uns gibt es, und es gibt uns schon sehr lange. Viele sind froh, dass es uns gibt. Aber wir werden sehr ärgerlich, wenn man unsere Kreise stört. Du bist für unseren Prototypen einfach perfekt. Besser konnte es gar nicht laufen.«
    Suko wartete darauf, dass noch etwas gesagt wurde. Doch da hatte er Pech. Er hörte ein Knacken, dann war wieder das leise Knistern zu vernehmen und danach nichts mehr.
    Wie eine Salzsäule stand der Inspektor in der Dunkelheit. Sein Blick war nach vorn gerichtet. Wäre es hell gewesen, hätte er das Gitter gesehen und natürlich das dahinter lauernde Wesen, das so auf ihn fixiert war.
    Suko ging davon aus, dass sich in seiner Nähe etwas ändern würde. Das musste einfach so sein. Sonst hätte man diesen Kontakt mit ihm nicht aufgenommen. Und es änderte sich tatsächlich etwas. Es begann an der Decke, und dabei blieb es auch. In dieser glatten Fläche gab es zahlreiche kleine Leuchten. Nicht jede gab ein starkes Licht ab, aber zusammen sorgten sie schon für eine gewisse Helligkeit, sodass jeder Winkel des Kellerraums erreicht wurde, auch die Stellen, die

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