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1675 - Der Kopfjäger

1675 - Der Kopfjäger

Titel: 1675 - Der Kopfjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konzentrierte sich noch mal auf die Gestalt und stellte sich dabei eine bestimmte Frage.
    War dieses Wesen ein Dämon?
    Es konnte sein, es musste aber nicht. Suko tendierte eher zur zweiten Möglichkeit. Einen Beweis dafür hatte er nicht. Er ging nur davon aus, dass die Gestalt recht menschlich reagierte, da spielte auch das Aussehen keine große Rolle. Und so gelangte Suko zu dem Schluss, dass es sich um ein im Prinzip menschliches Wesen handelte, das durch irgendetwas verändert worden war.
    Durch schwarzmagischen Einfluss?
    Daran konnte Suko nicht glauben. Durch seinen Kopf huschte ein anderer Gedanke. Es war durchaus möglich, dass diese Gestalt durch Manipulation entstanden war. Anders gesagt, dass jemand mit einem normalen Menschen experimentiert hatte. Als er sich an diesen Gedanken festklammerte, sah er die Gestalt mit ganz anderen Augen an. Er vergaß auch das, was sie ihm so bedrohlich versprochen hatte, und sprach sie an.
    »Wer bist du wirklich? Willst du es mir nicht sagen?«
    Die Antwort bestand aus einem Kopf schütteln. Entweder konnte oder wollte das Wesen nichts sagen.
    Suko war kein Mensch, der so schnell aufgab. »Ich habe dich was gefragt. Hast du nicht gehört?«
    »Was willst du?«
    »Das weißt du genau!«
    Er hörte ein kurzes Kichern. Dann erfolgte eine Antwort, mit der Suko nicht viel anfangen konnte.
    »Ich bin ich!«
    »Das sehe ich. Und wer bist du vorher gewesen? Kannst du dich daran erinnern?«
    Das Wesen ließ die Stäbe los und hob zuckend die Schultern. Es schien mit dieser Frage nichts anfangen zu können oder tat nur so, als wäre es überfragt. Suko ließ nicht locker. »Denke nach. Du bist doch nicht so geboren. Was hat man mit dir gemacht? Und wer hat es getan? Es ist für dich und mich wichtig, dass du es mir sagst. Alles Weitere können wir sonst vergessen.« Er ging einen Schritt vor und ließ seine Stimme noch intensiver erklingen. »Eines solltest du wissen: Ich will dich nicht töten. Ich will dir helfen…«
    Die Kreatur gab eine Antwort, denn sie sagte: »Aber ich will dich töten!«
    »Du willst meinen Kopf?«
    »Ja, ja, nur ihn!«
    »Und dann?«
    Die Antwort bestand aus einem Hecheln. »Ich brauche ihn. Köpfe sind wichtig.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich weiß es eben!«
    »Ja, das ist deine Meinung. Aber warum willst du dir nicht helfen lassen? Ich meine es wirklich gut mit dir und…«
    Eine Stimme unterbrach ihn. Sie drang aus dem Lautsprecher und war an Suko gerichtet.
    »Wer es mit ihm gut meint- und wer nicht, das bestimmen wir. Hast du gehört?«
    Suko war nicht überrascht, dass man ihn abhörte. »Schon klar«, erklärte er. »Ihr habt ihn ja zu dem gemacht, was er ist. Daran habe ich keinen Zweifel.«
    »Genau. Und das solltest du nicht vergessen.«
    »Und warum soll ich meinen Kopf hergeben?«
    »Weil es wichtig ist. Weil wir ganz neue Maßstäbe setzen wollen, und mit ihm sind wir angefangen. Wir haben ihm sogar einen Namen gegeben. Er heißt der Neue!«
    »Was bedeutet das?«
    »Der neue Mensch. Unser Prototyp. Wir haben lange gebraucht, ihn zu schaffen, aber jetzt ist er fertig. Er fällt nur leider noch auf, aber das wollen wir ändern. Wir werden ihn ankleiden, und er wird mit deinem Kopf herumlaufen. Es wird einen Austausch zwischen euch geben.«
    »Wie toll. Nur wird das kaum klappen und…«
    »Das musst du schon uns überlassen.«
    Suko versuchte, sich von der Sicherheit der anderen Seite nicht beeindrucken zu gelassen. Er bemühte sich um einen möglichst gelassenen Ton.
    »Und wann soll das starten?«
    »So schnell wie möglich. Jede Minute, die wir warten, ist reine Verschwendung.«
    Suko wollte es genau wissen. »Also jetzt gleich?«
    »Ja. Je früher, umso besser. Ich denke, dass alles wie auf Schienen läuft.«
    Dieser Mann bluffte nicht. Suko wollte noch eine Frage stellen, doch als er das Knacken im Lautsprecher hörte, ließ er es bleiben. Die andere Seite hatte sich verabschiedet. Trotzdem war sie irgendwo vorhanden, denn sie stand mit der Kreatur in Kontakt und übermittelte ihr die Befehle.
    Das fiel Suko anhand der Reaktionen auf, die der Neue durchführte. Er nickte und es war gut, dass der Inspektor ihn im Auge behielt, denn er sah, dass sich das dritte Auge veränderte. Darin bewegte es sich plötzlich. Die Pupille drehte sich leicht und begann auch zu glänzen.
    Für Suko stand fest, dass dies kein normales Auge war, sondern etwas, das der Gestalt eingepflanzt worden war, um mit ihr Kontakt zu halten. Einen elektronischen

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