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1676 - Die Jenseits-Kutsche

1676 - Die Jenseits-Kutsche

Titel: 1676 - Die Jenseits-Kutsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Reihe bekommen. Aber etwas war doch hängen geblieben.
    Die Prinzessin hatte von einer Insel gesprochen. Da war es nur ein Gedankensprung weit, bis Sheila ein Name einfiel, den sie sofort aussprach.
    »Avalon? Kommst du etwa aus Avalon?«
    »Ja, dort habe ich gelebt!«
    Sheila dachte einen Schritt weiter. »Wenn du dich dort auskennst, dann hast du bestimmt eine wunderbare Frau getroffen, die auf den Namen Nadine Berger hört und…«
    Ein schriller und spitzer Schrei unterbrach sie. Plötzlich sah die Prinzessin ganz anders aus. Ihr, eigentlich hübsches Gesicht war vor Hass verzerrt. Die vornehme Blässe der Haut verschwand und nahm eine hektische Röte an.
    Die Prinzessin sah aus, als wollte sie sich jeden Moment auf Sheila stürzen. Die Hände jedenfalls hatte sie bereits zu Fäusten geballt. »Du wagst es, diesen Namen auszusprechen? Ich hasse die Person! Sie trägt die Schuld an unserem Schicksal, denn sie war eine Feindin. Sie wollte nicht, dass wir, dass wir…«, wild schüttelte sie den Kopf und hörte auf zu sprechen.
    Es lag auf der Hand, dass sich die Lage für Sheila zum Negativen verändert hatte. Es wurde kritisch, denn jetzt war sie in den Fokus dieser Person geraten. Wahrscheinlich wurde sie mit Nadine Berger gleichgesetzt, und das konnte gefährlich werden. Der Blick der blauen Augen war eisig geworden. Da gab es kein Pardon mehr, und sie kam noch einen Schritt auf Sheila zu, wobei sie flüsternd fragte: »Weißt du, warum ich hier bin? Warum wir hier sind?«
    »Nein!«
    »Dann will ich es dir sagen. Wir sind Geister, das weißt du ja, obwohl wir aussehen wie Menschen. Doch das stimmt nicht. Nur wollen wir wieder Menschen sein, und dabei ist uns das Aussehen egal. Wir nehmen jedes an und wir hoffen, dass sich Nadine Berger vor Wut umbringen wird, wenn sie sieht, was mit ihren Freunden geschehen ist. Ich habe mir deinen Körper ausgesucht. Der Prinz wird den deines Mannes übernehmen und der Zauberer wird sich den deines Sohnes holen, und kein Mensch der Welt wird es schaffen, euch vor diesem Schicksal zu bewahren, das kann ich dir schwören…«
    ***
    Bill Conolly war vom Erscheinen des Prinzen so stark überrascht, dass er zunächst nicht reagierte. Er blieb dort stehen, wo er war, und starrte den Ankömmling an, der sich sehr sicher und überlegen gab.
    Er stand in lockerer Haltung auf der Schwelle. Auf seinem Gesicht mit der sonnenbraunen Haut lag ein Lächeln. Nur war es ein Lächeln, das den Begriff eisig verdiente, und Bill stellte sich auf eine harte Auseinandersetzung ein. Bewaffnet war der Prinz mit einem Messer. Die Spitze wies auf den Reporter, was Bill allerdings nicht viel ausmachte, weil er sich in punkto Bewaffnung nicht zu verstecken brauchte, denn er hielt jetzt die Beretta in der Hand und war heilfroh darüber, dass er sie sich geholt hatte.
    Bill wollte seinem ungebetenen Gast auch klarmachen, wer hier das Sagen hatte, und so sprach er ihn an.
    »Du hast eine Waffe, ich ebenfalls. Aber meine ist besser!«
    »Ach? Glaubst du das?«
    »Hätte ich es sonst gesagt?«
    Der Prinz zeigte sich amüsiert. »Immer diese Überheblichkeit«, sagte er. »Dass ihr nicht mal einsehen könnt, wenn euch jemand über ist. Ihr habt nichts gelernt, aber das ist nicht mein Problem.«
    »Ach ja? Was ist es dann?«
    »Du!«
    Bill wunderte sich. Mit der Antwort hatte er nicht gerechnet. »Ich? Wie komme ich dazu?«
    Der Prinz nickte. »Ich will dich.«
    »Aha.« Bill lächelte. Es wirkte gequält. Die Sicherheit des anderen beeindruckte ihn schon. Auch ließ dieser sich nicht von der Pistole abschrecken. Es konnte sein, dass er noch einen starken Trumpf in der Hinterhand hielt. »Bist du auch kugelfest?«
    Der Prinz senkte den Blick. So konnte er sich auf die Waffe konzentrieren. Furcht zeigte er nicht davor. Er betrachtete sie skeptisch und fragte dann mit noch leiserer Stimme: »Willst du mich damit töten?«
    »Ja, wenn es sein muss.«
    »Einen Geist töten?«
    Diese Frage überraschte den Reporter. Er hatte Mühe, sich diese Überraschung nicht anmerken zu lassen, und mit wieder normaler Stimme fragte er: »Willst du behaupten, dass du ein Geist bist?«
    »Ja.«
    Bill musste lachen. Es klang unecht und wies darauf hin, dass er sich doch nicht so sicher war. Als er sich wieder gefasst hatte, sagte er: »Also, Geister sehen anders aus. Zumindest bei mir, und ich habe damit schon Erfahrungen sammeln können.«
    »Nicht alle passen in dieses Bild. Manche haben Körper so wie ich. Dann aber gibt es

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