Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
168 - Das fremde Leben

168 - Das fremde Leben

Titel: 168 - Das fremde Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziebula
Vom Netzwerk:
Bullentötern.
    Ikairydree steuerten die Tentakeltiere und die Röhren. Von ihnen aus legten sie unsichtbare Barrieren aus elektrischen Ladungen. Angreifer, die dort hineingerieten, verloren das Bewusstsein oder starben.
    Jetzt, als sie mitten im Kessel der Eingeschlossenen den Korallenbaumwald hinter sich ließen und die weiße Stadtkuppel von Ikairy'danut vor sich sahen, begannen sie zu ahnen, warum die Patrydree sie im Korallenbaumwald nicht mehr angegriffen hatten: Die Westbarbaren hatten den Sturm auf die Stadt und ihre letzten Verteidigungsbastionen eröffnet.
    Zuerst stießen nur einzelne Lup'haydros auf die Verbände der Verteidiger herab. Doch schon bald näherte sich ein Ringschwarm aus Hunderten von Stirnhornfischen aus allen Richtungen. Die Kampffische gingen rings um die Stadtkuppel auf die Thurainas, Röhren und Tentakelquallen los.
    Die bittere Wahrheit lag auf der Hand: Die äußeren Verteidigungslinien der Eingeschlossenen waren zusammengebrochen. Hatten es die vereinigten Streitschwärme der Ditrydree unter Ardi'bud nicht geschafft, die Rotten des Schwarzen Ackh'man zu schwächen?
    Gilam'esh hielt sich nicht lange mit quälenden Fragen auf, er ließ die Schildpanzerfische ins Seegrasfeld eintauchen und richtete den Großkombacter auf den nächstbesten Stirnhornfisch. Der Riese zuckte und verschmorte in einem Netz aus Lichtblitzen. Gilam'eshs Krieger gingen um ihren Kriegsmeister herum in Stellung und zielten mit Bullentötern auf die Lup'haydros.
    Plötzlich wimmelte das Meer über der Talmulde von Pelz-Wulrochs: Tausende von Harpunenschützen folgten den Kampffischen. Sie schossen auf alles, was sich bewegte. Viel zu wenige blieben in den elektrischen Ladungen aus den Tentakelquallen und Röhrentauchern der Silberschuppigen hängen. Den Rotten der Harpunenschützen folgten unzählige Reitfische voller Barbaren, ihnen wiederum Tausende von Quastenschuppigen, die aus eigener Kraft tauchten und mit Spießen und Äxten bewaffnet waren. Blutschwaden und Tote –Fische und Hydree – trieben durch die Lichtbalken, das Meer wurde schwarz von Leibern. Viele Angreifer bezahlten den tollkühnen Sturm auf die Stadt sofort mit ihrem Leben, doch ihre pure Masse war es, mit der sie die Verteidiger einfach überfluteten.
    Gilam'esh hielt seinen Großkombacter auf die Rotten.
    Hunderte Wulrochs und Patrydree starben in seinen Energienetzen.
    Die um Gilam'eshs Truppe herum aufsteigenden Wolken aus Sauerstoffblasen hüllten sie ein und verrieten ihre Position. Drei Kampffische und eine Rotte Harpunenschützen griffen sie an. Ein Strahlennetz von einem der anderen beiden Großkombacter hüllte die ganze Rotte ein und tötete fast alle. Nicht weit von ihnen lag der Erste Kriegsmeister mit seinen Zwillingsthurainas. Mosh'oyot schien sich irgendwo auf der anderen Seite der Stadt eingegraben zu haben. Später hörten sie von Boten, dass er das Süd- und das Osttor verteidigte.
    »Sie haben Ardi'buds Angriffe ins Leere laufen lassen!«, rief Gilam'esh, während er einen herabstoßenden Stirnhornriesen beschoss. »Anders kann ich mir das hier nicht erklären! Statt sich auf die Schlacht einzulassen, haben sie einfach kehrt gemacht und die Verteidigungsringe überschwommen…«
    Sie wollen die Stadt, dachte Drax. Sobald Ackh'man Dibr'dryn genommen hat, wird er sich darin verschanzen und seine Massen gegen Ardi'bud und Ulik'suta werfen, verlass dich drauf…
    Eine gewaltige Menge von Fischen und quastenschuppigen Hydree sank nun fast vertikal von der Meeresoberfläche auf die Stadtkuppel herab. Durch Gilam'eshs Augen erkannte Matt drei oder vier Seeschlangen von mindestens hundert Metern Länge.
    Auch auf ihnen ritten die Angreifer. »Der Schwarze«, sagte Gilam'esh mit hohler Stimme. »Ackh'man und seine Garde…«
    Ein schlanker Thuraina teilte das Seegras unmittelbar hinter Gilam'eshs Schildpanzerfisch. Zwei fremde Ditrydree saßen in der Steuerzelle. »Eine Botschaft des Ersten Kriegsmeisters an dich, Gilam'esh!«, rief einer. »Er bittet dich, mit deinem Großkombacter in Richtung Nordtor zu schwimmen! Er selbst will sich um das Westtor kümmern! Vor beiden Toren haben sie Wallbrecher in Stellung gebracht! Wenn wir sie nicht vernichten, zerstören sie die Tore, und die Barbaren können in die Stadt eindringen!«
    »Ich habe meinen Wulrochbullen und acht Krieger verloren. Nur noch die Hälfte meines stationären Kombactersystems steht mir zu Verfügung, wie du siehst. Ich werde es dennoch versuchen. Melde das dem Ersten

Weitere Kostenlose Bücher