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168 - Hauptrolle für einen Zombie

168 - Hauptrolle für einen Zombie

Titel: 168 - Hauptrolle für einen Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hatte.
    Der Plan zeigte Grundriß, Aufriß und alle Ansichten. Abraham hatte ihn selbst gezeichnet. Er war kein Architekt, aber er hatte vor langer Zeit in einem Architektenbüro gearbeitet.
    Viele Ideen, die er selbst für grandios hielt, hatte er in diesen Plan einfließen lassen. Es hatte lange gedauert, bis es zu dieser Endfassung der Kirche gekommen war.
    Ihr Grundriß glich einem Sigill, einem stilisierten Teufelskopf, und Abraham träumte davon, daß Asmodis persönlich kam, sobald das Bauwerk fertiggestellt war, um es mit höllischem Feuer zu weihen.
    Abraham hatte sieben Feuerschalen vorgesehen, in denen die Flammen der Hölle ewig lodern sollten. Dort konnten neue Sektenmitglieder getauft werden, und dieses Feuer würde später in die Welt hinausgetragen werden.
    Der alte Mann strahlte so glücklich, als stünde seine Kirche bereits, doch bis dahin waren noch ein paar Schritte zu tun.
    ***
    Der Zombie war besiegt, aber noch nicht tot. Er kniete vor mir, und ich sah ihn sterben. Sein grauenerregendes Gesicht verzerrte sich, und er starrte mich mit seinen toten Augen verloren an.
    Ich erholte mich von seinen Tritten und Schlägen. Der Triumph über ihn ließ meine Kräfte wiederkehren, und ich konnte auch wieder klar denken.
    Plötzlich schoß es mir durch den Kopf, daß es ein Fehler war, Jack Peyser sterben zu lassen. Der Killer-Zombie konnte mir noch einen wertvollen Dienst erweisen, bevor ich ihn vollends vernichtete.
    Er konnte mich dorthin führen, woher er gekommen war. Nicht auf den Brompton Cemetery, sondern zu seinem Herrn - zu Rufus, der ihn aus dem Grab geholt hatte.
    Dort konnte ich dann gleich eine Menge Fliegen mit einer Klappe schlagen: Jack Peyser, Mike Tiffin, Mr. Abraham (wenn er mit Rufus nicht identisch war) und den Dämon mit den vielen Gesichtern, der sich immer wieder etwas Neues einfallen ließ, damit keine Langeweile aufkam.
    Es genügte, wenn Peyser vorläufig so erledigt war, daß er mich nicht mehr angriff. Geschwächt würde es ihn zu Rufus ziehen, denn der konnte ihm zu neuen Kräften verhelfen. Ich brauchte ihm dorthin nur zu folgen.
    Kaum war mir dieser Geistesblitz gekommen, handelte ich. Mit zwei Schritten erreichte ich den Killer-Zombie. Was er nicht geschafft hatte, gelang mir: Ich entfernte den Silberstern und steckte ihn ein. Jack Peyser faßte sich gurgelnd an die Brust.
    Würde er am Leben bleiben?
    »Steh auf!« befahl ich ihm.
    Er schien mich nicht zu hören.
    »Na los, steh auf!« schrie ich ihn an. »Geh! Geh zu Rufus, deinem verdammten Herrn!«
    Jetzt schien er gehorchen zu wollen. Er verlagerte sein Gewicht auf das linke Knie und hob das rechte Bein. Er setzte den Fuß auf den Boden und wollte sich hochdrücken, doch es befand sich zu wenig Kraft in seinen Sehnen und Muskeln.
    Ich mußte nachhelfen, schob meine Hände unter seinen Arm und zerrte ihn hoch. Jetzt stand er, an mich gelehnt. Ich drückte ihn von mir und trat einen Schritt zurück.
    Einige Sekunden stand Jack Peyser ganz allein, aber dann brach er wie vom Blitz getroffen zusammen, und ich erkannte, daß er erledigt war.
    Ich hatte den magischen Wurf stern zu spät entfernt. Jack Peyser hatte das Leben, das er von Rufus bekommen hatte, verloren. Vor mir lag eine Leiche, die sich nie mehr erheben würde.
    ***
    Dan Cromwell hatte die Filmakademie besucht und war der Beste seines Jahrgangs gewesen. Er hatte sich für alles eifrig interessiert und allmählich herausgefunden, daß seine Stärke auf dem Gebiet der Regie lag.
    Daß dies stimmte, bestätigte ihm Victor Fox, indem er ihn zu seinem Assistenten machte. Für Dan Cromwell war das eine Ehre und eine Auszeichnung.
    Von einer Zusammenarbeit mit Fox würde er sehr viel profitieren, er konnte einem Meister seines Fachs aus nächster Nähe auf die Finger sehen und sich ein Wissen aneignen, das ihm die Akademie nicht vermitteln konnte. Vielleicht konnte er schon bald ein eigenes Filmprojekt angehen.
    Der junge Regieassistent hatte bereits ein erstes fruchtbares Gespräch mit Gordon McLean hinter sich. Der Produzent hatte versprochen, ernsthaft zu prüfen, ob er ihm den nächsten Film anvertrauen könne.
    Für Dan Cromwell war das schon fast soviel wie eine schriftliche Zusage. Bei dem nächsten Streifen, den Gordon McLean produzierte, sollte Dan Cromwell zum erstenmal selbst Regie führen, und er würde sich seine Mitarbeiter genauso gewissenhaft aussuchen, wie es Victor Fox getan hatte.
    Vor allem Penny Gunn würde wieder mit dabeisein, denn sie war das

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