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168 - Hauptrolle für einen Zombie

168 - Hauptrolle für einen Zombie

Titel: 168 - Hauptrolle für einen Zombie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nichts getan«, antwortete der Alte.
    »Um den Druck auf McLean verstärken zu können, haben Sie Harry Warden umgebracht!«
    Er legte die dürren Hände unschuldig auf seine Brust. »Ich?«
    »Nicht Sie persönlich. Erledigt hat die Sache Jack Peyser, aber es geschah in Ihrem Auftrag.«
    »Jack Peyser ist tot.«
    »Er lebt wieder«, entgegnete ich. »Ich weiß nur nicht, ob Sie ihn selbst aus dem Grab geholt haben, oder ob Ihnen dabei jemand geholfen hat.«
    »Interessiert es Sie, wo Peyser im Augenblick ist, Ballard?« fragte der Alte höhnisch. »Genau hinter Ihnen.« Ich wirbelte herum, und, verdammt, Abraham hatte nicht gelogen.
    ***
    Jack Peyser schlug sofort zu und traf mich zu gut. Mir war, als hätte mir jemand den Boden unter den Füßen weggezogen. Der Treffer warf mich halb herum, und ich hörte Abraham laut lachen.
    Mein verschwommener Blick erfaßte den Alten, während ich zu Boden stürzte, und da erlebte ich die zweite Überraschung: Abraham war nicht Abraham, sondern Rufus, der Dämon mit den vielen Gesichtern. Gab es überhaupt keinen Abraham?
    Oder hatte Rufus dessen Gestalt angenommen, um mich in diese Halle zu bekommen?
    »Viel Vergnügen mit dem Killer-Zombie, Tony Ballard«, höhnte der Knochendämon und verschwand. Er sah sich den Kampf nicht einmal an.
    Der erste Überraschungsschlag hatte meine Reflexe erlahmen lassen. An Angriff war nicht zu denken. Ich mußte froh sein, meinen Körper einigermaßen vor Peysers Tritten und Schlägen schützen zu können. Als mich wieder so ein harter Tritt traf, schrie ich auf und klammerte mich an Peysers Bein.
    Er wollte sich losreißen, mich abschütteln, doch ich gab ihn nicht frei. Er schlug wieder auf mich ein, ich krümmte mich um sein Bein und drückte dagegen.
    Ich unternahm alle Anstrengungen, ihn zu Fall zu bringen, aber er verlor das Gleichgewicht nicht. Erst als ich ihm meinen magischen Ring gegen die Kniescheibe preßte, zuckte er zusammen, verlor die Balance und krachte auf den versiegelten Parkettboden mit den verschiedenfarbigen Markierungen für die zahlreichen Sportarten, die hier ausgetragen werden konnten.
    Trotzdem war ich weit davon entfernt, Oberwasser zu bekommen, denn Jack Peyser krallte seine Finger in meine Kleidung und zerrte mich auf sich zu.
    Er öffnete den Mund, wollte mich beißen. Ich hatte Fälle erlebt, da waren die Bißwunden so stark von Zombiegift verunreinigt gewesen, daß die Angefallenen ebenfalls als Untote wieder aufstanden.
    Das schien Peyser mir antun zu wollen. Mich erfaßte Abscheu, ich riß mich los und sprang auf.
    Während sich Peyser erhob, glitt meine Hand in die Hosentasche. Ich dachte kaum nach, handelte nur so schnell ich konnte. Meine Finger schlossen sich um einen der drei silbernen Wurfsterne, die ich bei mir trug.
    Jack Peyser kam mit nach vorn geneigtem Oberkörper und verlangend ausgestreckten Händen auf mich zu. Ich wich zurück, riß den Wurfstern heraus und schleuderte ihn mit einer blitzartigen Handbewegung. Jack Peyser blieb stehen, als wäre er gegen eine unsichtbare Wand gelaufen.
    Ein schauriges Röcheln drang aus seiner Kehle. Er griff mit beiden Händen nach dem geweihten Silberstern, der in seiner Brust steckte, doch die weiße Magie, mit der der Stern »beschichtet« war, ließ nicht zu, daß er ihn entfernte.
    Peyser schwankte, seine Knie knickten ein, er brach zusammen. Das ließ mich die Schmerzen, die er mir zugefügt hatte, vergessen.
    Ich hatte ihn letzten Endes besiegt.
    ***
    Mr. Abraham betrat seine kleine, armselige Wohnung. Er hatte noch nie Reichtümer besessen, hatte auch nie danach gestrebt. Er machte sich nichts aus Geld.
    Jedenfalls war das bisher so gewesen, doch dann reifte in ihm der Gedanke, eine schwarze Sekte zu gründen und für sie eine Kirche zu bauen, und plötzlich stand er dem Mammon anders gegenüber.
    Wenn er seinen großen Traum verwirklichen wollte, kam er ohne Geld nicht aus. Wieviel er von Gordon McLean verlangen sollte, wußte er noch nicht genau.
    Er würde sich entscheiden, sobald er McLean kleingekriegt hatte, was mit John Kigers Hilfe wohl nicht allzu lange dauern würde.
    Abraham öffnete die Lade des alten Schranks und entnahm ihr einen mehrfach gefalteten Plan, der schon stark abgegriffen war.
    Mit fanatisch glänzenden Augen breitete er den Plan auf dem Tisch aus. Sehr oft hatte er ihn sich schon angesehen, und er tat es immer wieder.
    Eines Tages würde seine Kirche auf einem Grundstück stehen, daß sich Abraham bereits ausgesucht

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