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1681 - Tödliche Fata Morgana

1681 - Tödliche Fata Morgana

Titel: 1681 - Tödliche Fata Morgana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Hitzewelle. Sie war so mächtig, dass sie alles zerstörte. Noch einmal hörte er die Stimme, die ihm erklärte, dass er vom Erdboden getilgt werden würde. Dann rissen seine Gedanken ab.
    Und niemand sah, wie der Mensch als Aschehäuflein zusammenrieselte, das auf dem Bett und davor liegen blieb.
    Es schaute auch niemand zu, wie Amara sich auflöste. Sie hatte einen Teil ihrer Aufgabe erfüllt…
    ***
    Schlafen?
    Ich wusste nicht, ob man das Schlaf nennen konnte, was hinter mir lag. Zwar waren mir die Augen zugefallen, doch meine innerliche Nervosität war zu groß, so war es mehr ein Dahindämmern gewesen.
    Da der Sommer das Land im Griff hielt, waren die Nächte entsprechend kurz, und so erlebte ich auch den Aufgang der Sonne mit, was mein Schlafzimmer schon recht früh erhellte.
    Gegen sechs Uhr quälte ich mich aus dem Bett, ohne mich jedoch zerschlagen zu fühlen. Schließlich hatte ich am letzten Abend nichts getrunken. Die Ereignisse hatten sich fest in mein Gedächtnis eingebrannt und gingen mir immer wieder durch den Kopf, wobei sie jetzt mit einem Namen verbünden waren.
    Sahib Bandur!
    Wer steckte dahinter? Ich wusste es nicht, denn in meinem Beruf hatte ich weniger mit derartigen Leuten zu tun. Ein Dämon war er nicht, aber er gehörte offenbar zu den Menschen, die mit einer anderen Welt in Kontakt standen. Als ich unter der Dusche stand, hatte ich das Gefühl, das Telefon zu hören. Darum wollte ich mich jetzt nicht kümmern.
    Ich kletterte aus der Dusche, nibbelte mich ab - und hörte wieder den Klang des Telefons.
    Also doch!
    Leise fluchend und halb in das Badetuch eingewickelt, eilte ich in den Wohnraum, hob das Gerät von der Station und meldete mich mit einem nicht sehr nett klingenden:
    »Was ist los?«
    »Oberinspektor John Sinclair?«
    »Ja.«
    Ein Mann, der sich als Clint Allister vorstellte, hatte meine Nummer gewählt. Er arbeitete ebenfalls beim Yard und war so etwas wie der Oberaufseher im Bereich der Zellen für Untersuchungshäftlinge. Als ich das erfahren hatte, bildete sich am frühen Morgen schon ein Klumpen in meinem Magen.
    »Was kann ich für Sie tun, Mr Allister?«
    »Am besten wäre es, wenn Sie so schnell wie möglich zu mir kommen, Sir.«
    »Ist was mit dem Gefangenen?«
    »Ja, es geht um diesen Gamal.«
    »Macht er Ihnen Ärger? Dreht er durch?«
    Die Stimme klang plötzlich sehr leise. »Nein, er macht uns keinen Ärger, weil das nicht mehr möglich ist.«
    Ich schaltete schnell. »Dann ist er tot?«
    Ich hörte einen scharfen Atemzug. »Das - das - weiß ich nicht so genau. Er ist nicht mehr in seiner Zelle: Jedenfalls nicht, wie es normal gewesen wäre.«
    »Was ist los? Reden Sie schon.«
    »Die Zelle ist menschenleer. Dafür aber liegt etwas auf und vor dem Bett, das zuvor dort nicht gelegen hat. Es ist graue Asche.«
    Sekundenlang meldete ich mich nicht, was Clint Allister zu der Frage veranlasste:
    »Sind Sie noch dran?«
    »Ja, das bin ich«, erwiderte ich tonlos.
    »Gut. Dann muss ich Sie fragen, ob Sie sich einen Reim auf diesen Vorgang machen können.«
    Das konnte ich in der Tat, aber das wollte ich dem Kollegen nicht auf die Nase binden.
    »Lassen Sie keinen anderen Menschen in die Zelle. Ich bin so rasch wie möglich bei Ihnen.«
    »Wird erledigt, Sir.«
    Das Gespräch war beendet. Bevor ich mich anzog, rief ich nebenan in der Wohnung an. Suko hatte tatsächlich noch im Bett gelegen, wurde aber hellwach, als ich sagte, dass ich in zwei Minuten bei ihm sein würde, damit wir sofort losfahren konnten.
    »Okay. Und um was geht es?«
    »Das erzähle ich dir unterwegs…«
    ***
    Ich redete und Suko, der fuhr, hörte zu. Es war wie immer bei uns. Ich ließ nichts aus, damit sieh mein Freund und Kollege ein Bild machen konnte. Später würde er dann seinen Kommentar abgeben, auf den ich immer gespannt war. Kurz vor unserem Ziel gab er seine Meinung preis. Zunächst schüttelte er den Kopf, was ich in den falschen Hals bekam.
    »Glaubst du mir nicht?«
    »Doch. Aber noch jetzt, nach so vielen Jahren, wundere ich mich immer wieder, was alles möglich ist. Es gibt immer wieder etwas Neues. Das haut mich beinahe vom Hocker. Wie siehst du denn diese Erscheinung? Wie heißt sie gleich noch?«
    »Amara. Wie ich sie sehe?« Ich gestattete mir ein leises Lachen. »Genau kann ich dir das nicht sagen. Für mich ist sie eine ambivalente Person oder Unperson. Einmal so, dann wieder so. Ich kann sie nicht einordnen.«
    »Das glaube ich dir gern.«
    Wir rollten in die Tiefgarage des

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