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1681 - Tödliche Fata Morgana

1681 - Tödliche Fata Morgana

Titel: 1681 - Tödliche Fata Morgana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Automaten stammte und in einem Pappbecher schwamm, ich war froh, ihn zu haben, und trank bereits den zweiten Becher. Ein weiterer stand vor dem Mann, der aus seiner Bewusstlosigkeit wieder erwacht war. Ein Arzt hatte sich um ihn gekümmert und erst mal sein Gelenk geschient. Er hatte auch Schmerztabletten erhalten, und ich hoffte, dass er ein Verhör durchstehen würde. Wir saßen uns in einem kleinen Verhörraum des Yards gegenüber. Es war keine normale Vernehmung, wie auch dieser Mensch in gewisser Hinsicht kein normaler Killer war. Deshalb stellte ich auch nicht das Aufnahmegerät an. Die zweite Morgenstunde neigte sich bereits dem Ende entgegen. Ich war ebenso müde wie der glatzköpfige Killer mit den Rattenaugen, der auf den Namen Gamal hörte. Mehr war bisher nicht aus ihm herauszuholen gewesen.
    Er schaute mich an. Der Blick war noch immer lauernd. Ich hatte ihm aufgezählt, was ihm zur Last gelegt wurde. Ein Mordversuch an einem Polizeibeamten war nicht eben ein geringes Vergehen. Davon allerdings hatte er sich unbeeindruckt gezeigt, ebenso wie von meinen ersten Fragen. Dass er seinen Namen genannt hatte, glich bereits einem kleinen Wunder.
    »Es kommt auf Sie an, wie hoch die Strafe ausfällt, Gamal. Ich denke nicht, dass es Ihnen Spaß macht, den größten Teil Ihres Lebens hinter Gittern zu verbringen.«
    »Was wollen Sie?«
    »Ihre Aussage.«
    Er grinste mich faunisch an. »Ich weiß gar nicht, was das hier soll. Ich habe nichts Unrechtes getan. Als Sie kamen, habe ich Sie für einen Einbrecher gehalten, und da musste ich einfach eingreifen. Das werden Sie als Bulle doch verstehen.«
    »Nicht ganz.«
    »Dann kann ich Ihnen auch nicht helfen.«
    »Doch«, widersprach ich. »In einem fremden Haus haben Sie mich für einen Einbrecher gehalten? Ich denke eher, dass Sie der Einbrecher gewesen sind.«
    »War ich im Haus?«
    »Nein, aber Ihre Freunde. Und die sind nun leider tot. Ich weiß nicht, ob Sie gesehen haben, wie sie starben. Das war eine regelrechte Vernichtung, der Sie mit viel Glück vorläufig entgangen sind. Ich kann Ihnen nicht garantieren, ob das immer so sein wird. Manchmal kommen sie zurück…«
    »Wer sind denn sie?«
    Ich leerte meinen Becher. »Alte Kräfte. Mächte, die besser im Dunkeln geblieben wären. Das haben sie nicht getan, und Sie als Mensch kommen dagegen nicht an. Von Ihren Freunden ist nur noch Asche übrig. Seien Sie froh, dass Sie bewusstlos waren, sonst hätte es Sie auch erwischt.«
    »Ich bin eben ein Glückspilz«, brachte er kratzig hervor.
    »Das wird sich noch herausstellen, denn dieser Fall ist noch nicht in die Endrunde gegangen.«
    Er ruckte mit dem Körper zurück. »Was wollen Sie genau von mir?«
    »Ganz einfach, ich will wissen, wer Ihnen den Auftrag gegeben hat, die Stadlers zu ermorden.«
    Er blies mir ein »Puh«, entgegen und sagte dann: »Wie kommen Sie darauf, dass ich und meine Freunde jemanden umbringen sollten? Das sind doch Hirngespinste.«
    »Die Stadlers sind die besten Zeugen.«
    »Haben sie mich gesehen?«
    »Das nicht.«
    »Dann ist ja alles okay.« Das war von ihm schon raffiniert eingefädelt. So konnte er sich tatsächlich aus der Schlinge ziehen. Ein geschickter Anwalt würde den Angriff auf mich ebenfalls abschwächen können.
    »Ja«, sagte er gedehnt. »Für mich sieht es nicht schlecht aus. Sie haben keine Beweise, denn die sind vernichtet worden. So steht Aussage gegen Aussage.«
    »Sie werden trotzdem vor Gericht gestellt werden. Und Sie bleiben vorerst in Untersuchungshaft. Wir werden Ihr Vorleben durchforsten und es wird leicht sein, herauszufinden, für wen Sie arbeiten. Warum sagen Sie das nicht selbst?«
    »Soll ich Ihnen die Arbeit abnehmen?«
    »Es ist alles, nur keine Arbeit für mich, aber Sie müssen es wissen. Das heißt…«, ich legte eine Pause ein und beugte mich über den Tisch, der zwischen uns stand, »… ich könnte Ihnen den Namen auch sagen.«
    »Na los.«
    »Sahib Bandur.«
    Gamal schwieg. Er blieb allerdings nicht unbeweglich und hob die Schultern an. Ich sprach weiter: »Wir könnten wetten, denn ich glaube nicht, dass er Sie hier herausholen wird. Es wird kein Anwalt erscheinen, der sich um Sie kümmert. Sie werden einer Anklage nicht entgehen können.«
    »Sie wissen doch schon alles.«
    »Das ist mir nicht genug. Ich will vor allen Dingen wissen, warum das Ehepaar Stadler getötet werden sollte. Wussten die beiden zu viel? Sollten sie deshalb sterben?«
    »Ich habe keine Ahnung. Außerdem bin ich verletzt.

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