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1682 - Söldner ohne Auftrag

Titel: 1682 - Söldner ohne Auftrag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zog die Luft ein und schnüffelte. Mit jeder Faser seiner Wahrnehmungssinne durchforschte er seine Nachbarschaft, und obwohl er die Anwesenheit eines Fremden deutlich spüren konnte, war da nichts, das er hätte feststellen können. Es war ein scheußliches Gefühl, einem Wahn gleich: Irgendwo in der Zentrale lauerte der Feind und lauschte... „Auch darauf, Earin-Dil!" antwortete Phana-Corg schließlich. „Wenn es nötig ist..."
    Jedesmal vor einem großen Kampf hatte er dieses eigentümliche Jucken zwischen den Schuppen verspürt, wie es ihn auch in diesen Minuten ärgerte, da weit und breit kein Feind zu sehen war. „Also?" Phana-Corg zögerte lange. Er fällte diese Entscheidung nicht gern. Das Wohl und Wehe aller Crypers stand auf dem Spiel. „Macht sie nieder!" entschied er dann leise. „Alle... Es darf keine Zeugen mehr geben, wenn wir das System verlassen. „ Earin-Dil stand auf, und Phana-Corg spürte, wie ein Frösteln seinen Körper durchlief. Von einem Augenblick auf den anderen hatte sich die Szenerie geändert. Der lautlose Druck, der ihn in den letzten Minuten gequält hatte, war verschwunden, die innere Anspannung ließ nach. Es war – Phana-Corg konnte sich von dieser Wahnidee nicht freimachen -, als habe sich der unsichtbare Feind zurückgezogen aus der Zentrale des Schiffes.
    Sonderlich beruhigend war dieser Gedanke nicht, aber Phana-Corg verlor kein Wort über seine Gedanken und Befürchtungen. Seine Leute kampferprobt und in tausend verwegenen Aktionen bewährt, hätten ihren Kommandanten wahrscheinlich ausgelacht, hätte er ihnen seine Gedanken offenbart. „Ich gebe die Befehle", verkündete Earin-Dil. „Was soll mit dem Anführer der Station geschehen, diesem A-6-1, den wir nicht haben finden können? Wenn wir ihn und sein Versteck nicht aufspüren, bleiben womöglich trotz allem lebende Zeugen im System zurück."
    Phana-Corg hatte eine einfache Antwort zur Hand. „Wir werden den ganzen Asteroiden atomisieren", bestimmte er. „Dann erledigt sich dieses Problem von selbst..." In diesem Augenblick gellte der erste Alarm durch die Zentrale des Schiffes. Phana-Corg schreckte hoch. Mit der Ruhe in der Zentrale war es nun vorbei, die Crypers stürzten auf ihre Gefechtsstände. „Hier Urghan-Per!" schallte eine raue Stimme aus dem Lautsprecher. „Wir haben Peilkontakt mit... Verdammt, der Kontakt ist wieder abgerissen."
    „Mehr Präzision!" forderte Phana-Corg scharf. „Wir haben vor exakt siebzehn Sekunden ein Schiff geortet, das sich dem Asteroidengürtel nähert", berichtete Urghan-Per, sonst einer der erfahrendsten Kommandanten unter Phana-Corg, ein beherrschter Cryper, der auch im härtesten Kampf nicht die Nerven verlor. „Dann riss der Peilkontakt ab. Einzelheiten sind nicht bekannt." Phana-Corgs Gehirn arbeitete mit gewohnter Schnelligkeit und Exaktheit. „Keine Impulse vom Wiedereintritt des Schiffes in den Normalraum?"
    „Nein, Phana-Corg, wir... wir werden angegriffen!"Auf einem halben Dutzend Bild schirme gleichzeitig wurde das Geschehen abgebildet.
    Einer der Monitore zeigte die Ergebnisse der Energieortung. Zu erkennen waren die unter Schwachlast laufenden Anlagen der Cryper-Schiffe. Dann war ein fremder, verwaschener Impuls auszumachen, schließlich eine scharf umrissene Entladung von sehr viel Energie auf engstem Raum. Ein anderer Schirm lieferte die Messungen der Raumüberwachung. Auch hier war der Angriff einer nicht identifizierten Einheit auf das Schiff von Urghan-Per zu erkennen. Schließlich die Bildleitung zu Urghan-Pers Schiff. Der Kommandant war zu sehen, das Bild zitterte heftig, weil unablässig Treffer in die Schutzschirme der Cryper hämmerten und die Belastung immer höher trieben. „Wir erwidern das Feuer!" grollte Urghan-Per. Zwei andere Einheiten kamen aus ihren Verstecken und eilten Urghan-Per zu Hilfe. „Identifizierung!" dröhnte Phana-Corgs Stimme durch den Raum. „Wer greift euch da an? Hamamesch?"
    „Wa..." Urghan-Per hatte große Mühe, klar zu sprechen. Ein furchtbarer Treffer ließ sein Schiff erzittern, die Wucht dieses Treffers war so groß, dass der Kommandant ruckartig um einen Meter angehoben und dann wieder fallen gelassen wurde. Im Hintergrund gellte Vakuumalarm. „... identi...zierbar!"
    Phana-Corg konzentrierte seine Wahrnehmung auf das rechte Auge.
    Stimmte etwas mit dem Materietaster nicht? Mal tauchte das fremde, angreifende Objekt vor, mal tauchte es hinter Urghan-Pers Schiff auf. „Vollalarm!" bestimmte Phana-Corg. „Alle

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