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1683 - Mehr Macht für Arkon

Titel: 1683 - Mehr Macht für Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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blieb nur wenige Minuten allein. Mehrere Arkoniden aus seinem Mitarbeiterstab kamen zu ihm, um ihm zu versichern, dass sie mit dem FAMUG nichts zu tun hatten. „Wir sind ebenso überrascht wie du", sagte Argmar Thures, ein alter, erfahrener Mann, der im Rahmen der wissenschaftlichen Forschung große Leistungen vollbracht hatte. „Wir haben nichts mit diesen Wirrköpfen gemein."
    „Ich glaube euch„, erwiderte der Marsianer. Dabei blickte er zu der Kabine von Torris Blefar hinüber. Er hatte die Tür nicht geschlossen und konnte das Bett sehen, auf dem der Arkonide noch vor kaum zwei oder drei Minuten gelegen und geschlafen hatte. Es war leer. Er erhob sich und trat an den anderen vorbei auf den Gang vor seiner Kabine, um sich nach Blefar umzusehen. Der Arkonide war verschwunden. Er schien sich in Luft aufgelöst zu haben. „Geht jetzt in eure Kabinen und lasst mich eine Weile in Ruhe", bat der Nexialist. „Ich muss erst mit dieser neuen Situation fertig werden."
    Sie zogen sich zurück; er schloss die Tür und legte sich auf sein Bett. Wenig später startete das Raumschiff. Er spürte es an leichten Erschütte rungen.
    Boris Siankow fühlte sich leer und ausgebrannt. Dass Arol von Pathis sich als Verräter erwiesen hatte, war eine der größten Enttäuschungen seines Lebens. Er selbst hatte die beiden Spindeln und die Segmente bisher nur als rein wissenschaftliches Forschungsobjekt gesehen. Für Arol von Pathis aber waren sie mehr. Sie waren Instrumente einer Machtpolitik, die Siankow nicht nachvollziehen konnte. Er war zu sehr Wissenschaftler, um sich in die politischen Gedankengänge des Arkoniden hineinversetzen zu können. Die FAMUG war für ihn bisher nur ein Name ohne Inhalt gewesen, und er hatte nie auch nur einen Gedanken an die Möglichkeit verschwendet, dass er mit dieser Organisation in Berührung kommen konnte. Umso schwerer fiel es ihm nun, die für ihn völlig neue Lage zu erfassen und zu akzeptieren.
    Während des Fluges zu ihrem unbekannten Ziel gingen seine Gedanken immer wieder zu Arol von Pathis. Er empfand nach wie vor eine gewisse Sympathie für den Arkoniden, und er wehrte sich gegen den Gedanken, dass er von ihm verraten worden war. Er suchte nach Ausflüchten, hielt taktische Erwägungen für möglich und redete sich ein, dass der Arkonide zu diesem verräterischen Spiel gezwungen worden war. Vielleicht bin ich in eine Aktion von Hanse-Spezialisten verwickelt, die nur dazu dient, die FAMUG aufzubrechen und zu bekämpfen, überlegte er. Arol könnte ein Agent einer Abwehrorganisation sein, der gezwungen ist, ein doppeltes Spiel zu betreiben, um auf diese Weise an sein Ziel zu kommen. Doch es half nichts.
    Je länger er darüber nachdachte, desto deutlicher setzte sich die Erkenntnis durch, dass er sich in dem Arkoniden gründlich getäuscht hatte. Arol von Pathis war tatsächlich, als was er sich zu erkennen gegeben hatte - ein unerbittlicher Kämpfer für die Ideen für „Arkons Macht und Glorie".
    Siankow wurde sich darüber klar, dass die gesamte Aktion ihres Abzugs von Titan mit der KATARIS nur möglich gewesen war, weil Arol von Pathis entsprechende Vorbereitungen getroffen hatte. Er hatte ihm vieles überlassen, weil er ihm vertraut hatte. Je länger Siankow darüber nachdachte, desto mehr glaubte er, dass der Arkonide die Fäden aus dem Hintergrund gezogen und die Entscheidung des Belegschaftsrates in der Forschungsstation von Titan herbeigeführt hatte, um ihn dann vor vollendete Tatsachen zu stellen. Ich habe mich übel' den Beschluss aufgeregt, und ich habe dagegen protestiert, rief sich der Nexialist in Erinnerung, aber ich habe es halbherzig getan. Ich habe meinen Einfluss nicht wirklich geltend gemacht, und ich habe gar nicht erst versucht, Unterstützung durch meine Freunde von der Erde zu bekommen. Im Grunde genommen habe ich mich schon mit dem abgefunden, was beschlossen wurde, bevor die letzte Entscheidung gefallen war. Ich habe mich auf das Urteil von Arol verlassen, wen ich ihm blind vertraut habe.
    Hargas von Arkta richtete sich unter Schmerzen von der Trage auf, die ihm als Lager diente. Sie glitt erschütterungsfrei zwischen den Männern und Frauen über den Boden hinweg, die sich vom Wrack der KATARIS entfernten. Maßlose Wut erfüllte den Kommandanten des Raumschiffs. Hellen von Trym, die als seine Stellvertreterin fungierte, hatte ihm vom Medosyn sogar ein Beruhigungsmittel spritzen lassen, weil sie fürchtete, dass er einen Kreislaufkollaps erleiden würde. Beim

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