1683 - Mehr Macht für Arkon
über seine Lippen. Schließlich öffnete er das rechte Auge und blickte sein Gegenüber spöttisch an. „Wirklich nicht?"
„Niemals."
„Wie kann man nur so naiv sein?"
„Du denkst 1m pharmazeutische Mittel?"
„Allerdings. Aber nicht nur. Wenn sich nach einer gewissen Frist, die ich noch festlegen werde, kein Erfolg abzeichnet, werde ich einige aus dem Team liquidieren lassen, und wenn das nichts hilft, werden weitere Männer und Frauen liquidiert, so lange, bis es kein Team mehr gibt, oder bis wir Resultate haben." Boris Siankow erschauerte. Er wusste, dass es Pharmaka gab, mit denen man alles erreichen konnte, wenn man nur wollte. Doch gerade diese Mittel waren nicht ohne Nebenwirkungen. Die Drohung, Wissenschaftler des Teams umzubringen, betrachtete er als nicht so wichtig. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Arol von Pathis sich selbst auf diese Weise schwächen würde. „Das wäre eine gewagte Spekulation", meinte er. „Du könntest mich in der Tat mit solchen Mitteln zwingen, zugleich aber würdest du meine Persönlichkeit und meinen Geist vernichten. Wenn ich das Geheimnis der Spindeln und der Segmente danach nicht innerhalb einer bestimmten Frist ergründe..."
„... bleibt von dir nur noch ein geistiges und körperliches Wrack", ergänzte Aral von Pathis, als der Nexialist nicht weitersprach. „Na und? Du wirst es schaffen. Du wirst die Frist nicht überschreiten, denn du bist nicht nur ein ehrgeiziger und außerordentlich kreativer Mann, du lebst auch gern. Wahrscheinlich wirst du dir die ganze Zeit über einreden, dass es dir schließlich gelingen wird, aus unserem Forschungsinstitut zu fliehen und das Geheimnis mitzunehmen."
„Was willst du mit den Spindeln?" fragte der Nexialist. „Bis jetzt weiß niemand, was sie darstellen sollen."
„Meine Leute und ich glauben, dass sie ein Machtinstrument erster Ordnung sind", antwortete der Arkonide so schnell, als habe er nur auf eine solche Frage gewartet. „Dir ist natürlich klar, dass ich nicht allein bin. Unsere Gruppe aus dem Bürgerkomitee für die Wiedereinführung der Monarchie ist sehr groß. Wir können auf ein riesiges Schattenheer von uns ergebenen Naats zurückgreifen. Die Spindeln und die Segmente werden uns dazu verhelfen, unsere Ziele zu erreichen." Boris Siankow legte beide Hände vor das Gesicht. „Wenn du nichts isst", sagte Arol von Pathis, „bist du bald so entkräftet, dass du stärker auf Pharmaka ansprichst, weil du keinen Widerstand mehr leisten kannst. Du wirst das Rätsel der Spindeln lösen, aber danach wirst du keine Kraft mehr für die Flucht haben. Der Hunger wird dich in die Knie zwingen, und ich werde dir das Geheimnis mit einem höflichen Lächeln aus der Hand nehmen!" Er griff nach einem Weinglas und hob es spöttisch grüßend vor Siankow, bevor er trank. Der Nexialist griff zu. Der Hunger überwältigte ihn jetzt, und er stopfte in kürzester Zeit soviel in sich hinein, wie sein Magen fassen konnte. „Du bist ein verfluchter Hund", beschimpfte er den Arkoniden. „Ich hasse und verachte dich für deinen Verrat, und ich schwöre dir, dass du dafür bezahlen wirst!"
„Das höre ich gern", erwiderte Arol von Pathis. Erneut hob er sein Glas. „Ich mag Gegner, die kämpfen, und ich freue mich, dass du zu alten Tugenden zurückgefunden hast."
Die beiden Männer blickten sich an; keiner wich dem anderen aus. Arol von Pathis war sichtlich davon überzeugt, dass er als Sieger aus dem Duell mit Siankow hervorgehen und das Geheimnis der Spindeln für sich gewinnen würde. Boris Siankow sah voraus, dass es am Ende zu einem Kampf zwischen ihnen beiden kommen würde, bei dem nur einer überleben konnte. Er war entschlossen, derjenige zu sein, der als Sieger aus dem Kampf hervorging. „Wieviel Zeit lässt du mir?" fragte er. „Das wirst du bald merken", antwortete der Arkonide. „Es hängt völlig von deiner Mitarbeit ab.
Du weißt, dass ich sehr wohl beurteilen kann, ob du tatsächlich an diesem Problem arbeitest oder nicht. Mich kannst du nicht täuschen, denn ich war zu lange dein Mitarbeiter."
„Ich weiß", erwiderte Boris Siankow.
Er saß in einer Falle; er musste tun, was Arol von Pathis von ihm verlangte. Doch es war nicht allein die Angst vor der geistigen und körperlichen Vernichtung, die ihm drohte, sondern es war auch das Gefühl der Verantwortung für die Spindeln und die Segmente, das ihn zum Kampf ums Überleben zwang. Wie sollte er Perry Rhodan erklären, dass er diese wertvollen und
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