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1684 - Endstation Heleios

Titel: 1684 - Endstation Heleios Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erschaffung einer identischen Replik oder Kopie der Spindel und des Segments.
    Über diesen Bemühungen verstrich ein halbes Dadurshane-Jahr. Pulandiopoul hatte sich in dieser Zeit nicht mehr blicken lassen, aber Anuridounandoreser flüsterte ihr ab und zu zwischen den Plastiken zu, daß ihr Gefährte sich in der Nähe befand und über den Tempel wachte.
    Und Colounshaba empfand für Pulandiopoul Dinge, die sie schon längst verschüttet geglaubt hatte.
    „Ich habe keine Zeit. Sag allen, daß ich für niemanden zu sprechen bin!" Ihre Stimme klang schrill, doch der Wächter rührte sich nicht von der Stelle.
    „Die Bitte um Gehör kommt aus der Kontaktstation!" erwiderte er sanft.
    „Wer?" Ihr Unmut verflog übergangslos.
    „Boloshambwer! Er möchte dich sprechen."
    „Ich komme."
    Colounshaba verließ ihren Platz an der Plastik Thulamianon und kehrte auf den Boden des Tempels zurück. Mit Hilfe ihrer Ausrüstung im Leuban aktivierte sie das Sicherheitssystem für Spindel und Segment und eilte hinaus zum Lineatop, wo noch immer die LAMCIA lag. Wenig später stieg das Schiff unter den Wünschen des Wächters und des in der Nähe in einer Mulde ruhenden Pulandiopoul in den Himmel und steuerte die kurze Strekke durch den Schirm und zur Kontaktstation. Diese bewegte sich synchron mit Taulim um die Doppelsonne, so daß der Abstand zwischen ihr und dem äußeren Planeten immer gleichblieb.
    Boloshambwer! Wie lange war es schon her, daß ein Run versucht hatte, mit Hilfe der Station Kontakt zu den Arcoana aufzunehmen? Es konnte nur zu der Zeit gewesen sein, als sie und Pulandiopoul noch an der Großen Leere geweilt hatten.
    Sie erreichte die Station, dockte an und öffnete die Schleuse. Aus dem Hintergrund näherte sich im Laufschritt eine winzige Gestalt.
    „Colounshaba!" hörte sie den Run.
    „Es wäre nicht nötig gewesen, daß du mich persönlich abholst."
    „Ich befand mich auf Taulim. Es hat mir keine Mühe bereitet, herzufliegen,"
    „Nimmst du mich mit?"
    „Ja, komm."
    Sie brachte ihn mit der LAMCIA zum Tempel und ließ drinnen die Spindel und das Segment sichtbar werden.
    Boloshambwer streckte die Arme aus und spreizte die Finger.
    „Tu es weg, schnell!" keuchte er.
    „Das Teufelszeug, woher hast du es?
    Von Titan oder aus der BASIS?"
    Verwundert ließ Colounshaba die beiden Gegenstände wieder unsichtbar werden.
    „Sie stammen aus dem Trägerschiff.
    Sprich, Boloshambwer. Was ist geschehen? Seit damals, als du die Schreckensmeldung in die BASIS mitbrachtest?"
    „Nichts. Gar nichts. Was soll geschehen sein?"
    „Nun, es muß doch einen Grund haben, daß du hierherkommst." Sie wußte jetzt endgültig, daß Boloshambwer sich verändert hatte. Er war nur noch ein Schatten seiner selbst.
    „Zufall, purer Zufall. Hier hatte ich meine schönste Zeit, erinnerst du dich?
    Viele, mit denen ich zusammenkam, leben nicht mehr. Aber mich gibt es noch."
    „Das ist kein Wunder, Riin. Schließlich hast du dieses aktivierende Plättchen unter der Schulter. Du wirst viele überleben, auch mich. Was ist mit dir?"
    Sie bewegte sich dicht zu ihm heran und ließ sich auf dem Boden nieder.
    Es gab einen Glockenton, als sie mit ihrem Panzer das Metall berührte.
    Boloshambwer rang die Hände und schluckte heftig. Und dann brach es aus ihm heraus. Wie ein Wasserfall begann er zu reden. Von dem Schock" den das fürchterliche Ende von Megananny ausgelöst hatte.
    Riin, sie waren klein und wurden leicht übersehen. Wenn sie nicht aufpaßten, trat man auf sie. Ständig lebten sie in der Angst, einen Fehler zu machen und nicht mehr nach Hause zu kommen wie damals Felix oder jene 250, die von den Tees ausgesetzt wurden, weil sie durch Maciuunensors Wirken zu schwach geworden waren, um den Heimweg anzutreten.
    „Ihr habt es gut. Wenn ihr in unsere Heimat kommt, dann könnt ihr uns sehen, uns optisch wahrnehmen. Ihr könnt mit ein wenig Geschick teilhaben an unserem Leid. Die anderen aber sind blind für uns und unsere Anliegen. Als Botengänger mißbraucht, so lassen wir unser Leben. Wer glaubt uns schon? Wer nimmt auf uns Rücksicht? Wer läßt uns in Ruhe? Ihr, mir ihr allein. Wir Veego haben nur euch, Colounshaba. Ihr seid unsere wirklichen Freunde. Ohne euch Tees, wer weiß, würden wir vielleicht gar nicht mehr existieren.
     
    *
     
    Die Arcoana wußte plötzlich, was sie zu tun hatte. Meganannys Unfall hatte bei den Riin offenbar ein Trauma ausgelöst. Sie hatten so etwas wie eine Spindel-Phobie entwickelt. Das innere Staunen

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