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1684 - So grausam ist die Angst

1684 - So grausam ist die Angst

Titel: 1684 - So grausam ist die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wechselten. Dann drehte sich alles.
    War sie wach? Träumte sie?
    Etwas hatte ihren Schlaf gestört und sie aus dieser bodenlosen Tiefe herausgerissen. Sie selbst reagierte nicht, sie wurde geleitet, und ohne, dass sie es gewollt hätte, öffnete sie die Augen.
    Bin ich wach? Träume ich?
    Sie wusste nicht, in welchem Zustand sie sich befand. Alles war so anders geworden. Erst jetzt stellte sie fest, dass sie fast auf der rechten Seite lag. Bewegen konnte sie sich nicht. Rosy war starr geworden, aber sie hielt die Augen auf, obwohl sie dazu nichts getan hatte.
    Sie schaute nach vorn.
    Sie hätte eigentlich durch die offene Tür in den kleinen Flur schauen müssen. Das war in ihrem Fall nicht mehr möglich.
    Direkt neben ihrem Bett stand jemand!
    ***
    Es war der Moment, den sich wohl kein Mensch wünschte. Auch Rosy nicht. Sie konnte nicht sagen, ob es sich um eine Einbildung handelte oder ob die Person tatsächlich dort stand.
    Sie schaute nur hin. Es war ein Mensch. Zumindest jemand mit einem menschlichen Körper, und sie konnte nicht mal sagen, ob er nicht etwas war, das ihre Fantasie geschaffen hatte, wobei ihr der Begriff Traumwesen in den Sinn kam. Seltsamerweise dachte sie nicht an ein Gespenst oder an einen Geist.
    Eine Mischung aus bräunlichen und grauen Farben. Eingegossen in die Form eines Menschen. Eine schlanke Gestalt, die einen Kopf hatte und sicherlich auch ein Gesicht, das von ihr allerdings nicht erkannt wurde.
    Gab es die Gestalt wirklich? War sie nur eine Einbildung?
    Rosy wunderte sich darüber, dass sie die Fragen stellen konnte. Antworten fand sie nicht, da war sie blockiert, durch was auch immer. Oder erlebte sie nur eine Traumsequenz?
    Sie wollte es wissen. Sie streckte den Arm aus, um die Erscheinung zu berühren. Da hatte sie Pech. Es war unmöglich. Auf ihrem Körper schienen Gewichte zu liegen.
    Jedenfalls glaubte sie, dass diese Gestalt kein Produkt ihrer Fantasie war. Es gab sie tatsächlich.
    Es verging Zeit. Aber Rosy wusste in ihrem halb wachen Zustand nicht, wie viele Minuten verstrichen waren. Es war auch nicht mehr das starke Angstgefühl vorhanden, das sie vor dem Zubettgehen empfunden hatte.
    »Es ist alles gut …«
    Urplötzlich hörte sie die Stimme. Es war ein Wispern, das in ihre Ohren drang. Sie zuckte leicht zusammen, entspannte sich wieder, denn diese Stimme hatte nicht aggressiv geklungen.
    Sie wollte antworten, was ihr nicht möglich war.
    »Ich weiß, was du morgen vorhast, Rosy. Du willst zur Beerdigung deiner Freundin. Ist das so?«
    »Ja …«
    »Ich soll dir etwas bestellen.«
    »Von wem?«
    »Von Tamara!«
    Beinahe hätte Rosy geschrien. Ohne Übergang fühlte sie sich in einen bösen Albtraum versetzt. Wer so etwas sagte, der konnte es nicht ehrlich meinen. Das war unmöglich. Das wollte sie nicht akzeptieren.
    Sie fühlte sich wie eine Gefangene und sie erlebte so etwas wie eine Hölle ohne Feuer. Ihr Inneres war aufgewühlt, die Gefühle fuhren Achterbahn und zudem stieg die Angst wie eine grausame Botschaft in ihr hoch.
    »Du musst mir glauben …«
    »Tamara ist tot!«
    Es war nur eine gedankliche Antwort ihrerseits gewesen, aber der unheimliche Besucher hatte sie mitbekommen, und er gab ein leises Zischen ab.
    »Ja, sie ist tot. Ich weiß trotzdem, dass es ihr gut geht, denn ich habe Kontakt zu ihr.«
    »Nein!«
    »Doch, meine Liebe. Das geht. Ich kann es. Ich bin der Mittler zwischen den Lebenden und den Toten. Ich kann zwischen den Welten pendeln und soll dir diese Botschaft bringen. Die großen Schmerzen sind vorbei. Tamara fühlt sich wunderbar. Das ist die Nachricht an dich, die ich dir überbringen soll …«
    Rosy Mason schwieg. Augen und Mund hielt sie offen und trotzdem war sie nicht normal da. Dieser Zustand war einfach zu ungewöhnlich für sie und auch völlig neu. Sie hatte bisher nichts von einem Vermittler zwischen den Welten gehört, und jetzt stand er plötzlich an ihrem Bett und berichtete von Dingen, die einfach nicht zu fassen waren.
    »Du musst morgen nicht weinen, wenn der Sarg mit Tamaras sterblichen Hülle in die Erde gelassen wird. Du musst immer daran denken, dass es deiner Freundin in der anderen Welt gut geht. Ist das nicht wunderbar?«
    Nein, das war es nicht. Das konnte es nicht sein. Das wollte sie nicht akzeptieren. Sie fühlte sich aufgewühlt. Sie wollte mit aller Macht widersprechen, aber sie fand nicht die Kraft. Sie fühlte sich leer und war nicht in der Lage, auch nur den kleinen Finger zu bewegen.
    Dafür bewegte

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