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1684 - So grausam ist die Angst

1684 - So grausam ist die Angst

Titel: 1684 - So grausam ist die Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lief weg.
    ***
    Ich hatte die Beerdigung meines Kollegen zwar nicht vergessen, aber was sich gegenüber abspielte, war schon interessanter. Man konnte es als ein Begräbnis der besonderen Art bezeichnen, das auch für mich neu war, obwohl ich schon einiges hinter mir hatte.
    Da war ein seltsamer Zeitgenosse erschienen, und er hatte praktisch das Kommando bei diesem Begräbnis übernommen. Die anderen Leute hatten ihm bereitwillig Platz gemacht, sodass er jetzt dicht an das Grab herantreten konnte, um dort seine Rituale durchzuführen.
    Ich hatte zudem nicht vergessen, dass mir mein Kreuz eine Warnung geschickt hatte, und ohne konkreten Beweise zu haben, ging ich davon aus, dass der groß gewachsene Mann der Grund war.
    Ich ging nicht zu nahe an die Trauergäste heran, denn sie würden mich nur als Störenfried ansehen, und jeder sollte einen Menschen so unter die Erde bringen, wie es seiner Weltanschauung und Religion entsprach.
    Also musste ich mir einen Platz suchen, von dem aus ich die Leute unter Kontrolle halten konnte. Ich ging mit schnellen Schritten zwischen den Gräbern hindurch und versuchte, so wenig Geräusche wie möglich zu machen.
    Hinter den Grabstellen fand ich keine Deckung, denn die großen Grabsteine fehlten hier. Aber in diesem Bereich des Friedhofs gab es auch Bäume. Manche standen nur einzeln, andere wuchsen nah beieinander und bildeten so eine gute Deckung.
    Das nutzte ich aus. Die Baumgruppe stand dort, wo der breite Weg zur Leichenhalle führte. Der Blickwinkel war gut. Ich sah die Leute, aber sie sahen mich nicht.
    Dann spielte ich den stillen Beobachter und mir fiel auf, dass die Angehörigen nicht mehr ruhig stehen blieben. Sie bewegten sich. Wahrscheinlich sollte es so etwas wie ein Tanz sein, wobei sich die Bewegungen sehr in Grenzen hielten.
    Auch der Mann mit den langen Haaren tanzte mit. Er war so etwas wie der Chef im Ring, und er setzte plötzlich ein Instrument ein, das wie eine Rassel klang.
    Es war sogar eine Rassel, und plötzlich fing ich an, nachzudenken. Nach ein paar Gedankensprüngen hatte ich die Lösung. Wer sich darauf verließ, der tat dies nicht ohne Grund. Der folgte den Gesetzen bestimmter Rituale, die nur einer Gruppe zugeordnet werden konnten. Den Schamanen.
    Das überraschte mich wirklich. Eine Beerdigung, an der ein Schamane die Stelle eines Pfarrers übernommen hatte, war auch mir neu. Man lernt immer dazu.
    Ich hatte nichts gegen Schamanen. Sie waren mir unter anderem vom Voodoo bekannt, aber es gab auch bei ihnen Unterschiede. Sie konnten sowohl als auch sein. Das heißt gut und auch böse. Als mir dieser Gedanke kam, dachte ich wieder an die Reaktion meines Kreuzes. Hatte mich der Talisman vor einem bösen Schamanen gewarnt?
    Im Prinzip schon, denn einen anderen Grund konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
    Der Tanz setzte sich fort. Das Geräusch der Rassel auch. Eine Trommel, die ebenfalls zum Ritual gehörte, wurde nicht angeschlagen. Der Mann setzte sich auch keine Maske auf oder einen Helm auf den Kopf. Er verzichtete ebenfalls auf einen Federbusch und verließ sich nur auf seine Rassel.
    Die Gäste auf dieser Beerdigung waren dicht an das Grab herangerückt. Bis auf eine Person.
    Es war eine junge Frau, die sich ein wenig abseits hielt. Sie hatte dunkle Haare und trug ein schwarzes Kleid, das ihr bis zu den Waden reichte. Sie schien von diesem Ritual nicht angetan zu sein, denn sie behielt weiterhin die Distanz zwischen den Menschen am Grab und sich bei.
    Für mich sehr plötzlich verstummte das Geräusch der Rassel. Eine normale Stille kehrte zurück, wie sie auf einem Friedhof üblich war. Auch von der Beerdigung, an der ich teilgenommen hatte, hörte ich nichts, aber ich sah etwas anderes.
    Die Frau im schwarzen Kleid wollte nicht mehr bei den anderen Leuten bleiben. Ich sah noch, dass sie mit einem Mann sprach, dann machte sie kehrt und lief weg.
    Wie es aussah, wollte sie den Ausgang des Friedhofs erreichen. Ihr Verhalten kam mir vor wie eine Flucht, und das machte mich neugierig. Wenn es stimmte, konnte nur der Schamane der Grund für diese Flucht sein. Deshalb war es wichtig, dass ich mit ihr sprach.
    Ich warf noch einen Blick auf die Gäste der seltsamen Beerdigung. Sie waren da.
    Nur einer fehlte.
    Das war der Schamane.
    Genau diese Tatsache ließ kein gutes Gefühl bei mir zurück …
    ***
    Da war sie wieder. Genau die Angst, die Rosy Mason in der vergangenen Nacht erlebt hatte. Sie fühlte sich nicht mehr sicher. Das

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