Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1685 - Angriff der Racheengel

1685 - Angriff der Racheengel

Titel: 1685 - Angriff der Racheengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nicht stärker sein als ein Engel.«
    »Ich halte dagegen.«
    »Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt«, flüsterte Bilic. »Bisher habe ich alles überlebt.«
    Wir haben ihm darauf keine Antwort. Suko sagte nur zu mir: »Ich kümmere mich um den anderen.«
    »Okay.« Ich wusste, was mein Freund vorhatte. Er würde diesem Durec sicherheitshalber Handschellen anlegen, damit er keinen Unsinn machte, wenn er aus seinem Zustand erwachte.
    Suko verschwand im Flur, ich blieb bei Bilic und deutete mit dem Zeigefinger an, dass er aufstehen sollte. Das tat er noch nicht. Dafür flüsterte er: »Ihr macht einen Fehler. Mein Engel lässt mich nicht im Stich. Er wird als Rächer auftreten. Er ist ein Racheengel. Eine Chance habt ihr noch. Zieht euch zurück.«
    »Nein!«
    Bilic hustete. Er drückte sich mit dem gesunden Arm ab und quälte sich aus dem Sessel. Die Bartschatten in seinem Gesicht schimmerten durch die Schicht aus Schweiß.
    »Ich kann mich allein bewegen!«, flüsterte er mir zu und sagte noch: »Das war eure letzte Chance, ihr habt sie vertan. Wenn der Engel kommt, seid ihr tot.«
    »Das weiß ich nicht«, sagte ich mit leiser Summe. »Die Chance hätte er schon ausnutzen können. Wir leben noch. Er wollte uns nicht. Kann sein, dass wir ihn in die Flucht geschlagen haben.«
    »Und wie das?«
    »Es bleibt unser Geheimnis.«
    Die nächsten Schritte brachten ihn aus dem Zimmer in den Flur, wo Suko auf uns wartete. Durec war wieder zu sich gekommen. Er hockte am Boden. Suko hatte ihm Handschellen angelegt.
    »Alles klar, John?«
    »Ja.«
    »Oder willst du noch beim Yard anrufen und unsere Ankunft melden?«
    »Nein, das können wir lassen.«
    »Wie du willst.«
    Suko stand näher an der Tür als ich. Er öffnete sie, um einen Blick nach draußen zu werfen. Bilic und Durec standen zwischen uns, doch sie waren in den nächsten Sekunden vergessen, als ich Sukos leisen Ruf hörte.
    Dann fuhr er herum. Es war zwar nicht besonders hell in unserer Nähe, aber durch die zu einem Drittel geöffnete Tür sickerte genügend Licht ein, um Sukos Gesichtsausdruck erkennen zu können, der Erstaunen und Unglauben zeigte.
    »Was ist los?«
    »Sieh selbst nach!«
    Ich zögerte noch einen Augenblick. Dann ließ ich Suko mit den beiden Männern zurück und ging dorthin, wo er vor Kurzem gestanden hatte.
    Ich schaute nach unten – und wurde blass.
    Vor meinen Füßen lagen zwei Leichen!
    ***
    Obwohl ich schon einiges in meinem Leben erlebt hatte, war dieser Anblick doch ein Hammer. Damit hatte ich beim besten Willen nicht gerechnet. Es hatte wohl keine Zeugen für diese Morde gegeben. Sie mussten am Ende der Treppe und direkt vor der Tür passiert sein. Da sah man normalerweise nicht hin.
    Es gab keinen Beweis, doch ich wusste sofort, dass der Engel zugeschlagen hatte. Goran Bilic hatte zuletzt von einem Racheengel gesprochen, und das traf jetzt zu.
    Nachdem ich den ersten Schock überwunden hatte, fing mein Verstand wieder an zu arbeiten, und so schaute ich mir die beiden Toten genauer an. Ich glaubte nicht, dass sie aus Europa stammten. Afrika oder Kleinasien, das war nun Nebensache. Ich sah beim zweiten Blick, wie sie umgebracht worden waren. Man hatte ihnen kurzerhand das Genick gebrochen, und ihre Haut sah ungewöhnlich hell aus, als hätte dieses Licht sie gezeichnet.
    Etwas schwerfällig drehte ich mich um. Goran Bilic hatte noch nicht gesehen, was hier abgelaufen war. Er würde es in den nächsten Sekunden erfahren, denn ich winkte ihn heran.
    Sein Gesicht zeigte keine Reaktion auf die Schmerzen mehr. Er schob sich in meine Höhe und hatte so freie Sicht.
    Ich ließ ihn nicht aus den Augen und sah, dass er hart zusammenzuckte. Das war nicht gespielt. Bilic erlebte hier eine echte Überraschung. Er schwankte auch, und ich stützte ihn sicherheitshalber ab. Ich wollte ihm eine Frage stellen, ließ es aber bleiben, als ich hörte, dass er aufstöhnte.
    Als der Laut verklungen war, sprach ich ihn an. »Wer sind die beiden Männer?«
    Bilic musste erst schlucken, bevor er reden konnte. »Das ist – das ist – ich kenne die beiden nicht.«
    »Und das sollen wir Ihnen glauben?«
    »Es ist aber so.«
    »Und warum wollten sie zu Ihnen?«
    »Das – das – weiß ich nicht. Ehrlich nicht. Ich habe die Leute noch nie gesehen.«
    »Es sind Araber.«
    »Möglich.«
    »Und es könnten Kunden von Ihnen sein?«
    »Das gebe ich zu. Aber ich schwöre Ihnen, dass ich sie noch nie gesehen habe. Ich weiß auch nicht, was sie hier wollten, das

Weitere Kostenlose Bücher