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1686 - Kugelfest und brandgefährlich

1686 - Kugelfest und brandgefährlich

Titel: 1686 - Kugelfest und brandgefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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in Verbindung mit dem verstorbenen Rasputin, und diese Gemeinsamkeit musste ungeheuer stark sein, sonst wäre sie nicht so verändert oder anders gewesen als die normalen Menschen.
    Kugelfest …
    Der Begriff wollte mir nicht aus dem Kopf. Wie war dies möglich? Wieder kehrten meine Überlegungen zu Rasputin zurück. Hatte man ihm nicht auch etwas Ähnliches nachgesagt? Dass er ein Mensch war, den selbst der Tod nicht bezwingen konnte?
    Das war nicht eingetreten. Er war letztendlich umgebracht worden. Die Leiche hatte man in die Newa geworfen, aber sie war nie gefunden worden. Zumindest gab es darüber keine Unterlagen. Mit dem Gedanken beschäftigte ich mich immer mehr.
    Dennoch fand ich keine plausible Erklärung. Wahrscheinlich würde sich Chandra öffnen müssen, und ob sie mir dann die Wahrheit sagte, war mehr als fraglich.
    Ich schaute zu, wie die Leiche des Baulöwen abtransportiert wurde. Die Männer sprachen über ihn. Was sie genau sagten, verstand ich nicht. Aber sie waren schon überrascht.
    Er war der Schlüssel. In seinem Imperium mussten wir nachhaken. Und wir hatten von ihm erfahren, dass er einen Sohn hatte, der die Firma wohl übernehmen würde.
    Was war das für ein Typ?
    Ebenso stur wie sein Vater, der nur seinen eigenen Weg gehen würde? Oder brach er ein und übergab heimlich die Firma Rasputins Erben? Die Lösung würde ich hier nicht finden, aber diese Spur würden wir nicht aus den Augen verlieren.
    Eine Gestalt schob sich durch die Dunkelheit auf mich zu. Es war Karina Grischin.
    »Und?«, fragte ich.
    »Die Kollegen verschwinden allmählich.«
    »Was hast du ihnen gesagt?«
    »So wenig wie möglich. Ich bin bei diesem Bandenkrieg geblieben und habe den Leuten klargemacht, dass der Fall in unseren Händen bleibt. Sie müssen sich um nichts kümmern.«
    »Das haben sie akzeptiert?«
    Die Antwort bestand aus einem Augenaufschlag. Dann sagte sie: »Du weißt doch, welch eine Organisation hinter mir steht. Niemand stellt sich dagegen.«
    »Ja, das denke ich mir. Aber es muss weitergehen. Hast du dir einen Plan zurechtgelegt?«
    Sie antwortete mit einer Gegenfrage. »Du nicht?«
    »Schon. Oleg Blochin hat von einem Sohn gesprochen und ich denke mir, dass der jetzt ins Blickfeld der anderen Seite rückt. Man kommt eigentlich nur über ihn weiter.«
    »Genau das denke ich auch. Er wird noch nicht erfahren haben, dass sein Vater ermordet wurde. Ich habe die Männer zur Geheimhaltung verdonnert und denke mir, dass wir ihm diese Nachricht selbst überbringen.«
    »Sehr gut. Und wann?«
    »So schnell wie möglich.«
    »Weißt du, wie du ihn erreichen kannst?«
    »Ja. Da habe ich meine Fühler schon ausgestreckt. Es hat mich nur einige Telefonate gekostet. Er scheint nicht unbedingt gut mit seinem Vater auszukommen. Jemand vom Personal steckte mir, dass er sich fast jede Nacht amüsiert.«
    »Und wo?«
    »Sascha Blochin bevorzugt eine bestimmte Bar.«
    »Kennst du sie?«
    Karina nickte. »Sie hat nicht gerade den besten Ruf. Sie ist ein besseres Bordell. Sie heißt Katzenkäfig.«
    »Auch das noch. Bist du schon mal dort gewesen?«
    »Nein, aber das wird sich ändern.«
    »Genau darauf kannst du dich verlassen«, erklärte ich …
    ***
    Chandra konnte nicht zufrieden sein. Es war nicht so gelaufen, wie sie es sich vorgestellt hatte. Und wieder war diese Frau erschienen, die sie schon vom Hafen her kannte, nur hatten sie jetzt einen anderen Begleiter an ihrer Seite gehabt, über den sich Chandra ebenfalls Gedanken machte.
    Er war ein seltsamer und auch ungewöhnlicher Mensch, das hatte sie sofort gespürt. Von ihm ging etwas aus, das sie nicht einschätzen konnte. Er wusste einiges und er nahm auch gewisse Dinge hin, über die sich andere Leute den Kopf zerbrochen hätten. So hatte er sie nicht danach gefragt, wie es möglich war, dass sie noch lebte. Es war auf sie geschossen worden, aber sie hatte alles überstanden.
    War dieser Mensch so wenig neugierig?
    Das konnte sie sich nicht vorstellen. Nein, dahinter musste etwas anderes stecken, aber sie war überfragt. Sie wusste sich keinen Rat und wollte erst mal ihre Ruhe haben.
    Die fand sie auf einem Parkplatz unweit der Baustelle. Es war kein offizieller Platz, einfach nur ein leeres Grundstück, auf dem bald Häuser errichtet werden sollten, weil die alten abgerissen worden waren. Der Platz lag für Paare günstig. Egal, ob es sich um echte Liebespaare handelte oder um eine Nutte, die sich einen Freier aufgegabelt hatte.
    Was in den Autos passierte,

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