1687 - Leibwächter der Halbvampire
prägte ihn mir ein und fragte die Blonde, ob ihr der Name der Begleiterin auch bekannt war.
»Nein, Sir, leider nicht.«
So schnell gab ich nicht auf. »Und Sie haben auch nicht gehört, dass sie mit ihrem Namen angesprochen wurde? Auch wenn es nur der Vorname gewesen ist?«
»Leider nicht.«
Ich lächelte und sagte: »Tja, da kann man wohl nichts machen. Danke für Ihre Hilfe. Ach ja, noch etwas. Von einem Fahrziel haben Sie auch nichts gehört, denke ich.«
»Genau.«
»Danke und schönen Tag noch.«
»Ihnen auch, Sir.«
Auf dem Flughafen hielt mich nichts mehr. Ich wollte so rasch wie möglich in die City. Den Namen kannte ich jetzt. Und ich war gespannt, ob dieser Yancey Parker bereits aufgefallen war.
Damit nicht viel Zeit verging, wollte ich Suko einschalten. Er konnte schon recherchieren, während ich im Zug saß.
Ich erreichte ihn im Büro.
»He, wieder da, John?«
»Ja, ich bin noch am Flughafen und steige gleich in den Zug.«
»Schön. Aber fröhlich hörst du dich nicht an.«
»Dafür gibt es auch keinen Grund.«
»Ich ahne Schlimmes.«
»Nun ja, es hält sich in Grenzen, aber wir haben einen neuen Fall.«
»Kein Witz?«, fragte er nach einer Überraschungspause.
»Leider nein.« Ich gab ihm einen knappen Bericht. Wichtig war der Name. Als Suko ihn hörte, musste er zugeben, dass er ihm ebenfalls fremd war.
»Dann schalte die Fahndungsabteilung ein, ob er irgendwann aufgefallen ist.«
»Mach ich. Bis später.«
»Okay.«
Ich steckte das Handy wieder ein und spürte, dass es mir besser ging, auch wenn ich vom Regen in die Traufe geraten war …
***
Die Fahrt mit der schnellen Bahn vom Airport in die City verging ohne Probleme. Ich musste daran denken, dass es vor einiger Zeit in diesem Zug zu einer Begegnung mit einem Halbvampir gekommen war, und die Erinnerung daran brachte mich auf einen leicht verrückten Gedanken.
Konnte es sein, dass diese Frau ebenfalls zu dieser Gruppe gehörte?
Fast hätte ich über mich selbst gelacht, doch bei genauerem Nachdenken war dieser Verdacht gar nicht mal so falsch. Halbvampire waren Wesen, die man mit den normalen Blutsaugern nicht vergleichen konnte. Sie waren auf dem Weg, zu normalen Vampiren zu werden, hatten es aber nicht geschafft. Ihnen waren keine spitzen Vampirhauer gewachsen und trotzdem waren sie scharf auf Menschenblut. Sie griffen sie an und fügten ihnen Wunden zu, um dann das Blut zu trinken, das daraus hervorquoll.
Die Halbvampire waren ein Erbe des Supervampirs Will Mallmann, der auch als Dracula II bekannt war. Ihn selbst gab es nicht mehr, doch er hatte uns ein Problem hinterlassen, das wir bisher nicht in den Griff bekommen hatten. Wir wussten zudem nicht, wie viele dieser Wesen sich auf der Welt herumtrieben. Da gab es keinen Unterschied zwischen Frauen und Männern. Sie alle waren gleich gefährlich und ebenso auf der Suche nach Blut wie normale Vampire.
Ob meine Vermutung stimmte, stand in den Sternen. Die Dinge konnten auch ganz anders liegen, aber ich würde diesen Verdacht nicht aus meinem Gedächtnis streichen, denn ich hatte schon die unmöglichsten Dinge erlebt.
Ich fragte mich, ob es überhaupt weiterging und Suko Erfolg gehabt hatte. Jedenfalls war der Zug pünktlich, und es dauerte nach dem Aussteigen nicht lange, bis ich Scotland Yard erreicht hatte. Nicht mit einem Auto, sondern mit der U-Bahn.
Jetzt war ich nur gespannt, was Suko über diesen Yancey Parker herausgefunden hatte. Ich hoffte stark, dass ich auf das richtige Pferd gesetzt hatte …
***
»Halt mal an«, sagte Irina mit leiser Stimme.
»Und warum?«
»Weil ich dir etwas sagen muss.«
»Okay, aber können wir dabei nicht weiterfahren?«
»Es ist besser, wenn wir halten.«
Yancey Parker und Irina befanden sich auf dem Weg in die Londoner City. Der Verkehr war recht dicht, und so suchte Parker nach einem Parkstreifen, wo sie halten und er mit ihr in aller Ruhe reden konnte.
Es war bald einer gefunden. Sie stoppten und Parker drehte Irina sein kantiges Gesicht zu.
»So, jetzt bin ich gespannt, was du mir zu sagen hast.«
»Es geht um den Mann.«
Parker lachte. »Ha, um diesen geilen Kerl, der hinter dir her war? Er hat seine Quittung erhalten.«
»Das war ein Fehler.«
Parker schüttelte den Kopf. »Wieso?«
»Du hättest ihn töten müssen!«
Selbst Yancey Parker, den so leicht nichts erschüttern konnte, zuckte zusammen. Er musste erst mal nach Luft schnappen, bevor er fragte: »Habe ich da richtig gehört? Ich hätte ihn töten
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