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1689 - Rendezvous auf Phegasta

Titel: 1689 - Rendezvous auf Phegasta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erkannte das ebenso schnell wie wir, und er nahm es auf sich, die bittere Konsequenz daraus zu ziehen. Diese Entscheidung war nicht leicht; zumindest ich hatte Bedenken, da immer noch ein Rest der Verehrung in mir zurückgeblieben war. Man kann ein seit der Kindheit bestehendes Ideal nicht innerhalb eines Augenblicks zerstören, ein Rest davon bleibt immer haften. Doch es gab keinen anderen Weg: Morad erwog sorgfältig jedes Für und Wider, bevor er sich zu einer endgültigen Entscheidung durchrang, die er uns vortrug.
    Dabei zeigte sich, wie unerfahren und naiv wir im Grunde noch waren, da Atlan längst handelte, während wir noch redeten. Morad bezahlte diesen Fehler mit dem Leben, ebenso viele andere meiner Freunde. Mir gelang die Flucht, weil ich mich zu diesem Zeitpunkt immer noch im Hintergrund gehalten hatte und nicht weiter aufgefallen war. Doch bin ich nur knapp mit dem Leben davongekommen, und ich habe einen hohen Preis für diese Lehre bezahlt.
    Morad war tot, und unsere Gruppe war wie gelähmt. Ich habe mich nie um eine Position in der Öffentlichkeit gerissen, doch nun blieb mir keine andere Möglichkeit mehr. Es wäre alles zusammengebrochen, mein Traum wäre unwiederbringlich zerstört worden. Das konnte ich nicht zulassen!
    Nun ist mein Plan aufgegangen: Ich habe zwei Spindelwesen in meiner Gewalt, und ich werde sie mit nach Arkon nehmen. Auf die eine oder andere Weise werden wir unseren Vorteil aus ihnen ziehen.
    Die beiden Unsterblichen sind uns im Augenblick als Geiseln sehr nützlich, aber ich muß zusehen, daß ich sie so schnell wie möglich los werde. Ich möchte mir keine zusätzlichen Probleme auflasten. Außerdem habe ich keine Lust, mich andauernd mit ihren nervtötenden Parolen auseinandersetzen zu müssen.
    Sie haben wirklich nicht verstanden, worum es uns geht. Sie denken nur an sich.
    Aber das werden wir ändern. Bald, sehr bald schon
     
    9.
     
    Entführung „In zwei Stunden erreichen wir den Treffpunkt", meldete ein Angehöriger der FAMUG über Funk. „Sollen wir mit den Vorbereitungen beginnen?"
    Trajus von Klaphor drehte den Sessel herum und kehrte aus seinen Gedanken in die Wirklichkeit zurück. „Ja", antwortete er. „Macht schnell. Und dann bringt die Unsterblichen und die Spindelwesen zu mir."
    Die „Vorbereitungen" sahen so aus, daß die Arkoniden an allen wichtigen Schiffseinrichtungen wie beispielsweise dem Metagrav Sprengsätze anbrachten, die gezündet werden sollten, sobald die Arkoniden und die Spindelwesen abgeholt worden waren. Trajus wollte verständlicherweise nicht mit der PARACELSUS fliehen, sondern mit einem eigenen Schiff.
    Das Medo-Schiff der Galaktiker sollte durch die Bomben manövrierunfähig gemacht werden, damit es - wie zuvor Tifflors Kogge - weder die Verfolgung aufnehmen noch die Flucht ergreifen konnte. Der Funk sollte zerstört werden, sobald das befreundete Schiff eingetroffen war. Das gab den Arkoniden genügend Vorsprung.
    Trajus stellte dies gegenüber Bull und Saedelaere ausführlich dar, als sie zu ihm gebracht wurden. Er beseitigte damit auch noch die letzte Hoffnung, mit ihm handelseinig zu werden. „Wo ist die Mannschaft?" fragte Bull. „Sicher untergebracht in einem Hangar. Euer Kommandant steckt allerdings wie ihr in Einzelhaft. Gebt euch übrigens nicht der Hoffnung hin, unsere Zeitbomben rechtzeitig finden und entschärfen zu können. Sobald wir das Schiff verlassen haben, werde ich sie zünden.
    Danach könnt ihr eure Kameraden befreien und auf Rettung warten."
    Bulls Augen weiteten sich leicht, als er in einem Holo die Ankunft eines Schiffes beobachten konnte. Es war ein arkonidischer 500-Meter-Raumer der Tender-Klasse. Die ATLANTIS, dachte er erschrocken. Hoffentlich ist Atlan nichts passiert.
    Trajus bemerkte seinen Blick und sah zum Holo. „Ah, 'da ist sie ja schon", sagte er zufrieden. „Die ARKON III."
    Nicht die ATLANTIS, sondern nur ein Schwesterschiff, dachte Bull erleichtert. Nach dem längst zerstörten Kriegsplaneten des alten Imperiums benannt, wie sinnig. „Nun bleiben nur noch zwei Dinge zu tun", fuhr der Anführer der FAMUG fort. „Erstens, alle wichtigen Daten aus eurem Syntron zu holen", er nickte einem seiner Begleiter zu, „und zweitens, die Spindelwesen mitzunehmen. Wollt ihr mit in die Transmitterhalle kommen und euren Schützlingen zum Abschied noch zuwinken?"
    „Selbstverständlich", sagte Alaska. „Ich möchte deine herbe Enttäuschung miterleben, wenn sie nicht mitkommen wollen."
    „Ein

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