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1690 - Die Schwelle zum Jenseits

1690 - Die Schwelle zum Jenseits

Titel: 1690 - Die Schwelle zum Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anschauten, und als Bill seinen Befehl wiederholte, da nickten sich die beiden zu, die Marcia Gitti festhielten.
    Sie wurde losgelassen. Ich hatte damit gerechnet, dass sie wegen ihrer Schwäche zusammenbrechen würde, aber das geschah zum Glück nicht. Sie hielt sich auf den Beinen, auch wenn sie leicht schwankte und es so aussah, als würde sie fallen.
    Diesmal griff ich ein. Marcia war nicht blind. Sie sah mein Winken und verstand die Geste. Sie ließ die vier Männer stehen und stolperte auf mich zu.
    Ich bewegte mich ebenfalls und achtete darauf, dass sie nicht in die Schusslinie geriet.
    Neben mir hielt sie an. Sie schwankte auch jetzt leicht und atmete schwer. Es war ihr anzusehen, dass sie in dieser Ruine nicht eben den Himmel erlebt hatte. Sie sah ziemlich fertig aus und zitterte leicht.
    »Laufen Sie zu dem BMW dort hinten. Er ist nicht abgeschlossen. Sie können sich auf die Rückbank setzen.«
    Sie hatte mich verstanden. Danach fragte sie: »Was soll ich sonst noch tun?«
    »Erst mal nichts. Sind Sie verletzt?«
    »Nein, ich denke nicht.«
    »Und wie geht es Ihnen sonst?«
    »Nicht besonders.«
    Ich hatte noch einige Fragen, doch die musste ich mir für später aufheben. Jetzt war es erst einmal wichtig, dass Marcia meiner Anweisung folgte. Es war ihr anzusehen, dass sie Ruhe brauchte.
    Ich war froh, als sie ging, denn jetzt konnten wir uns um die vier seltsamen Mönche in ihren hellen Kutten kümmern. Ich glaubte nicht, dass sie einem normalen Orden angehörten, sie hatten sich nur verkleidet, um ihre wahre Identität zu verbergen.
    Bill und ich hielten sie wieder in Schach. Der Reporter sagte: »Und nun zu euch. Wer seid ihr?«
    Bill erhielt keine Antwort. Er wiederholte seine Frage, dann sah er, dass sich die Gesichter von zweien von ihnen verzogen und sie uns bösartig angrinsten.
    Dann hörten wir einen von ihnen sprechen. Ich strengte mich an, um einiges verstehen zu können.
    »Geht, verschwindet. Haut so schnell wie möglich ab, wenn euch euer Leben lieb ist.«
    »Ach so?« Bill lachte. »Ich dachte, wir wären hier am Drücker und nicht ihr.«
    »Wir werden nicht verlieren.«
    Bill war es leid, sich nur allgemeine Sätze anhören zu müssen. Er kam auf das Wesentliche zu sprechen. »Was ist mit der Frau? Was habt ihr mit ihr vorgehabt?«
    Sie schüttelten die Köpfe.
    »Warum habt ihr sie entführt?«
    Erneut sahen wir das Kopfschütteln. Uns war klar, dass wir hier auf Granit bissen. Einer von ihnen hob plötzlich die Arme und sagte: »Wer sich mit der Hölle anlegt, wird in ihrem Feuer verbrannt. Denkt an meine Worte. Mehr sage ich nicht …«
    »Soll das heißen, dass wir uns mit der Hölle angelegt haben?«, fragte Bill.
    »Ja. Mit der Hölle und dem, was nach eurem Tod folgt.«
    »Das weiß keiner.«
    »Wir wissen es!«
    Die Antwort machte uns stutzig. Es war durchaus möglich, dass dies stimmte. Nur konnte man das Jenseits aus verschiedenen Blickwinkeln sehen, und wir wollten natürlich mehr darüber erfahren, aber Bill erhielt keine Antwort mehr.
    Was sollten wir mit ihnen machen? Letztendlich ging es um Marcia Gitti. Die hatten wir befreit, aber die Sache war für uns noch nicht ausgestanden. Wir mussten sie noch nach Hause schaffen.
    Es stellte sich die Frage, was wir mit diesen Kuttenträgern zu tun hatten. Im Prinzip nichts. Sie hatten Marcia nur in ihrer Gewalt gehabt. Gründe waren bestimmt vorhanden, aber sie würden sie uns nicht nennen. Noch verhielten sie sich ruhig, aber wir wussten, dass es nur Tünche war. Sicherlich lauerten sie auf eine Chance, uns überwältigen zu können. Zudem waren es normale Menschen, keine Dämonen, die menschliche Gestalt angenommen hatten.
    Trotzdem standen sie auf der anderen Seite, denn sie hatten von der Hölle gesprochen.
    »Hast du eine Idee, John?«
    »Nicht wirklich.«
    »Wir müssen sie ausschalten, sonst haben wir sie im Nacken. Vielleicht könnte man sie bewusstlos schlagen und dann der italienischen Polizei Bescheid geben, was weiß ich …«
    »Wäre eine Möglichkeit.«
    »Und sonst?«
    »Die Reifen zerschießen. Das würde uns einen guten Vorsprung verschaffen.«
    Wir mussten uns entscheiden. An den Gesichtern der Männer las ich ab, dass sie uns verstanden hatten. Dann flüsterten sie miteinander. Einer von ihnen lachte sogar, und der war es auch, der sich von seinen Freunden löste und auf uns zukam.
    »Was soll das denn?«, flüsterte Bill.
    Ich wusste es nicht. Seine Reaktion hatte auch mich überrascht. Der Mann war waffenlos

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